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Sinsheim: Bauarbeiten am Wohnquartier führte zu Rissen in den Straßen

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		Sinsheim:  Bauarbeiten am Wohnquartier führte zu Rissen in den Straßen

Sinsheim. (cbe) Die Risse und Unebenheiten in der Dührener Straße und der Muthstraße sind deutlich erkennbar. Sie erstrecken sich rund um das "Wohnquartier Elsenz Mitte", das auf dem ehemaligen "Zweydinger-Areal" gebaut wurde. Entstanden sind die Schäden als Folge der Bauarbeiten. Um sie zu beseitigen, müssen die Bagger anrollen, die Maßnahme wird teuer. Doch wer wie viel bezahlen muss, ist noch nicht geklärt. Und wann es los geht, steht ebenfalls noch nicht fest.

Dass Vorbereitungen für die Baumaßnahme im Gange sind, war vor wenigen Tagen aber erkennbar. Städtische Mitarbeiter hatten mit Hilfe eines Bohrgeräts Bodenproben im Bereich der Straße entnommen. Sie werden nun im Labor untersucht. So soll festgestellt werden, ob und inwieweit die Erde belastet ist, beispielsweise mit Teer, erklärt Udo Knecht. Er ist bei der Stadtverwaltung für die Unterhaltung und den Bau von Straßen und Brücken zuständig. Teer wurde früher bei Bauarbeiten manchmal einfach vergraben. Ihn fachgerecht zu entsorgen, kostet viel Geld und würde eine Baumaßnahme verteuern.

Was es kostet, die beiden Straßen zu erneuern, kann Knecht noch nicht genau sagen. Er geht aber momentan von 500.000 bis 750.000 Euro aus. Denn es werde nicht nur die Deckschicht, sondern auch der Unterbau erneuert. Ob dabei beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, sei noch unklar. Klar ist aber: Die Bushaltestelle beim Rewe-Markt wird auch neu gestaltet. Und der behelfsmäßig asphaltierte Gehweg vor dem neuen Wohnquartier sowieso. Auch die Trinkwasserleitung in der Dührener Straße wird erneuert. Und es müsse geprüft werden, ob sich im Rahmen der Bauarbeiten am Wohnquartier der Untergrund rund um die verlegten Leitungen gelockert hat, ergänzt Baudezernent Tobias Schutz. Sei das der Fall, werde es richtig teuer, denn dann müssten Leitungen neu verlegt werden. Unter der Muthstraße verläuft unter anderem eine Gas-Hochdruckleitung.

Dass es überhaupt zu den Straßenschäden gekommen ist, liegt laut Schutz an den Spundwänden. Vor dem Ausheben der Baugrube wurden die Stahlbleche in den Boden gerammt. Sie sollen verhindern, dass der Boden außerhalb der Baugrube nachrutscht. Doch der Grund ist wegen des Lösslehms und der Feuchtigkeit von der Elsenz weich. Man hätte die Spundwände daher noch einmal mit einer Querverbindung verstärken müssen, sagt der Baudezernent. Dass Risse auf den Straßen entstanden sind, liege sehr wahrscheinlich daran, dass im Untergrund etwas nachgegeben hat.

Ist nun also der Bauherr verantwortlich und muss dafür aufkommen? Zum Teil. Sowohl Knecht als auch Schutz vergleichen die Straßen mit einem Gebrauchtwagen, der noch einen Restwert hat. Verursache ein Fremder nun einen Unfall, bekomme man zwar eben jenen Restwert, doch man kann sich erfahrungsgemäß davon keinen gleichwertigen Ersatz kaufen. Das heißt: Die Dührener Straße und die Muthstraße waren zwar vor Beginn des Bauprojekts in einem ordentlichen Zustand, doch sie waren schon alt. Deshalb müsse die Stadt einen ordentlichen Anteil an der Baumaßnahme übernehmen, erklärt Knecht. Wer welchen Anteil trägt, muss noch geklärt werden. Bei der Stadtverwaltung zeigt man sich zuversichtlich, dass eine Verständigung möglich ist.

Gebaut wurde das Wohnquartier von der Gesellschaft für Wohn- und Gewerbebau. Deren Geschäftsführer Günter Kotlik erklärt, dass ihm eine wohlwollende Einigung am Herzen liegt, er wolle "auf keinen Fall auf Konfrontation gehen".

Dass dies bei anderen Bauherren auch ganz anders ablaufen kann, bestätigt Schutz. Als Beispiel nennt er Arbeiten in der Karl-Schumacher-Straße in Dühren, die bereits sieben Jahre zurückliegen. Nachdem im Zuge von Kanalbauarbeiten Risse an Häusern aufgetreten waren, sei die Zuständigkeit und somit auch die Verantwortung munter hin- und hergeschoben worden, erzählt der Baudezernent und berichtet: "Manche Versicherungen lassen es auf einen Prozess ankommen. Und das kostet Nerven." Erst vor Kurzem habe eine Einigung erzielt werden können.

Dass es in der Dührener Straße und der Muthstraße deutlich schneller geht, davon gehen die Beteiligten aus.

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