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Ruhige Silvesternacht: Polizei ist mit Verlauf des Jahreswechsels zufrieden (Update)

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		Ruhige Silvesternacht:  Polizei ist mit Verlauf des Jahreswechsels zufrieden (Update)

Rhein-Neckar. (alb) So leise hat das neue Jahr wohl noch nie in der Region begonnen: Die Menschen in Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis hielten sich ganz überwiegend an die Auflagen, die Polizei zog ein zufriedenes Fazit. Das Konzept der Beamten mit deutlich mehr Personal in den 17 Revieren ging auf. Durch eine offensive und hohe Präsenz an neuralgischen Punkten gelang es, größere Menschenansammlungen und das Zünden von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum frühzeitig zu verhindern. Nach 20 Uhr seien nur sehr wenige Fahrzeuge und Personen im Einzugsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim unterwegs gewesen und die Ausgangsbeschränkungen respektiert worden, hieß es.

Insgesamt waren die Ordnungshüter zwischen Donnerstag, 18 Uhr, und dem Neujahrstag, 6 Uhr, 570 mal im Einsatz. Gemessen an den Zahlen der vergangenen Jahre (2019: 588; 2018: 633; 2017: 661) deutet dies zwar zunächst nur auf einen leichten Rückgang hin, sagte ein Polizeisprecher. "Bei einer genaueren Betrachtung zeigt sich allerdings ein anderes Bild." Zwar stünde eine detaillierte Auswertung noch aus, doch lasse sich bereits ein deutlicher Rückgang silvestertypischer Delikte festhalten. In Zahlen ausgedrückt:

> Ruhestörungen: Mannheim: 45; Heidelberg: 18; Rhein-Neckar-Kreis: 27.

> Körperverletzungen: Mannheim: 2; Heidelberg: 1; Rhein-Neckar-Kreis: 3.

> Streitigkeiten: Mannheim: 8; Heidelberg: 3; Rhein-Neckar-Kreis: 3.

> Schlägereien: nur eine im Rhein-Neckar-Kreis.

Eine Vielzahl der gemeldeten Ruhestörungen bezog sich nach Polizeiangaben auf lauten Partykrach, der aus Wohnungen drang. Bei Kontrollen beendeten die Beamten drei unerlaubte Feiern in Mannheim, zwei in Heidelberg und vier im Landkreis. 41 Personen bekommen demnächst Post vom Ordnungsamt. Die Polizei traf bei einer Fete in Reichartshausen im Kraichgau sieben Menschen an, die sich alkoholbedingt schon deutlich vor 24 Uhr einen handfesten Streit geliefert hatten. Gegen einen 27-jährigen Mann wird wegen des Verdachts der Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Zudem verstießen alle Anwesenden, die aus fünf Haushalten stammten, gegen die Corona-Verordnung. In Sinsheim-Steinsfurt eskalierte kurz nach 2 Uhr ein Treffen derart rabiat, dass die beiden Streithähne mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Die Feuerwehr rückte zu sechs Bränden aus, zwei in Mannheim, drei im Rhein-Neckar-Kreis und einer in Heidelberg. Die Einsatzkräfte konnten die meist kleineren Feuer, offenbar durch Pyrotechnik entstanden, rasch löschen. So etwa kurz nach Mitternacht in Dossenheim, wo ein Weihnachtsbaum in der Ortsmitte abbrannte. Dadurch wurden ein in der Nähe stehendes Auto leicht beschädigt und die Fassade einer Bankfiliale verrußt. Auch in diesem Fall meldeten die Brandschützer zügig "Feuer aus!".

Beim Brand in einer Wohnung im 21. Stock der Neckarpromenade in Mannheim kurz nach Mitternacht entstand ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Euro. Ein Bewohner zog sich leichte Verletzungen zu, 29 weitere aus der betroffenen Etage und darüber wurden vorübergehende evakuiert. Die genaue Brandursache steht noch nicht fest. Den Mieter der betroffenen Wohnung traf die Polizei nicht an.

Ebenfalls in dieser Zeit brannte in der Neuen Schlossstraße in der Heidelberger Altstadt ein BMW Z 4 aus. Die Ermittlungen der Polizei dauern an, den Sachschaden beziffert sie auf 5000 Euro. Zeugen sollen sich beim Polizeirevier Heidelberg-Mitte unter der Telefonnummer 0 62 21 / 99 17 00 melden. In Schwetzingen fingen auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses gelagerte Gegenstände Feuer. Obwohl die Flammen schnell gelöscht waren, beläuft sich der Schaden auf rund 30.000 Euro. Der Bewohner wurde mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Die insgesamt fünf Verkehrsunfälle – vier im Rhein-Neckar-Kreis und einer in Mannheim – gingen glimpflich aus. Eine Autofahrerin zog sich leichte Verletzungen zu. Der Sachschaden sei jedoch teilweise enorm, teilte die Polizei weiter mit. Mit mehr als einem Fünftel aller Einsätze in der Silvesternacht lag das Gros zwischen 0 und 1 Uhr. 130 mal mussten Streifen in dieser Zeit ausrücken und Anzeigen nachgehen. Ermittelt wird gegen 17 Personen, die Feuerwerkskörper im öffentlichen Raum zündeten.

Bei Kontrollen wurden insgesamt 370 Fahrzeuge und rund 1300 Menschen überprüft. Knapp 300 Personen müssen mit Anzeigen rechnen, da sie sich während der Ausgangsbeschränkung draußen aufgehalten hatten, ohne dafür einen triftigen Grund zu haben. "Entweder waren sie zur späten Stunde noch auf dem Weg zu einer Silvesterparty oder in den frühen Morgenstunden des Neuen Jahres auf dem Nachhauseweg", sagte ein Sprecher des Mannheimer Präsidiums. In neun Fällen seien Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen. Dreimal bekamen es die Beamten mit Widerstandshandlungen zu tun. Dabei wurden vier Polizisten leicht verletzt. Die Angreifer seien zum Teil erheblich alkoholisiert gewesen, hieß es.

"Ich bin mit dem Verlauf in der Silvesternacht äußerst zufrieden", sagte der Mannheimer Polizeipräsident Andreas Stenger laut einer Mitteilung. "Es war insgesamt friedlich und ruhig. Natürlich wurde geböllert, aber zumeist nur auf dem privaten Gelände", erklärte er. Vor allem habe es keine Ansammlungen im öffentlichen Raum gegeben. Vielmehr seien viele Straßen in den Innenstädten der Region menschenleer gewesen. "Vereinzelt mussten meine Kollegen dennoch gegen einige wenige Unbelehrbare einschreiten, für die Geduld, Disziplin und Solidarität in Corona-Zeiten offenbar Fremdworte sind", so Stenger.

Update: Freitag, 1. Januar 2021, 19.11 Uhr

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