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"Vor einem Jahr hatte ich noch Hobbys": So kommt eine 13-jährige Heidelbergerin durch die Corona-Pandemie

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Von Philipp Neumayr

Heidelberg. Prüfungen mit Maske im Gesicht, eingeschränkte soziale Kontakte und kaum mehr Freiräume: Kinder und Jugendliche gehören zu den Menschen, welche die Pandemie am härtesten trifft. Oder ist am Ende doch alles nicht so schlimm? Die RNZ hat nachgefragt bei der 13-jährigen Greta Hinney aus Handschuhsheim. Sie besucht die achte Klasse am Hölderlin-Gymnasium.

Ein Anruf bei ...

Hallo Greta, einige Menschen sind ja mittlerweile ziemlich genervt von dieser Pandemie. Wie geht es Dir damit?

Ich bin schon froh, wenn sich das alles wieder legt und man wieder alles normal machen kann. Das denken auch viele in meiner Klasse. Manchmal höre ich in der Pause, dass manche sagen, ich wünschte, es wäre wieder Lockdown und wir hätten wieder Homeschooling. Es ist zwar nicht besonders gut gelaufen, aber es hatte schon Vorteile im Gegensatz zu dem jetzigen Präsenzunterricht.

Heißt das, dass der digitale Unterricht doch nicht so schlecht war, wie oft behauptet wird?

Ich fand es nicht so schlecht. Natürlich war es oft sehr unübersichtlich und man hat nicht so viel gelernt. Man merkt schon, es gibt eine große Lücke von letztem Schuljahr. Es hängt halt auch davon ab, ob das auch läuft mit den Videokonferenzen.

Wie lief es denn bisher so damit?

Wir hatten viele Videokonferenzen, an denen aber manchmal nicht jeder teilgenommen hat oder bei denen man die Lehrerin nicht richtig verstanden hat. Es war nicht so leicht mit der Kommunikation, da wusste man manchmal hinterher nicht, was man jetzt eigentlich machen soll.

Im analogen Unterricht müssen Schülerinnen und Schüler Maske tragen. Wie funktioniert es da mit der Verständigung?

Es geht. Schwierig wird es, wenn jemand eine Präsentation hält. Wenn man, so wie ich, hinten im Raum sitzt, kann man manchmal nicht so viel verstehen. Aber es ist jetzt auch nicht so schlimm.

Und was macht die Konzentration, wenn man die Maske dauerhaft trägt?

Es ist schon schwierig, aber wenn man etwas isst, darf man die Maske zum Beispiel kurz abziehen. Es ist nicht so angenehm, aber es gibt Schlimmeres.

Wie hat sich Dein Schulalltag durch Corona sonst verändert?

Die Laufwege haben sich ein bisschen verändert. Wir haben ja die Container, weil die Schule umgebaut wird. Da darf man jetzt nur in eine Richtung gehen. Und es muss jetzt alle 20 Minuten gelüftet werden. Das ist ziemlich ätzend im Winter, weil es dann halt extrem kalt wird.

Sitzt Ihr jetzt also alle dick eingepackt im Unterricht?

Teilweise ja. Manche aus meiner Klasse ziehen dann einfach ihre Jacke an, anderen ist es eher egal. Ich selbst hab’ kein Kälteempfinden, das ist schon immer so.

Wie sieht es mit den großen Pausen aus?

Wir haben jetzt nur eine Pause draußen. Der Schulhof ist aufgeteilt, jede Klasse hat ihr eigenes Quadrat, damit sich die Klassen nicht vermischen. In der zweiten Pause darf man dann gar nicht mehr raus und muss sich im Klassenzimmer aufhalten.

Wechselt das oder ist es immer die gleiche Pause, in der Ihr raus dürft?

Das ist bei uns festgelegt. Also ich habe immer die erste Pause draußen, was eigentlich ein bisschen unfair ist, weil die erste Pause ist fünf Minuten länger als die zweite Pause. Ich finde es gut, draußen zu sein. Drinnen ist es dafür im Winter nicht so kalt. Deswegen bin ich da gespaltener Meinung.

Was fehlt Dir am meisten in dieser Zeit?

Also vor einem Jahr, da hatte ich noch Hobbys (lacht). Da habe ich noch Tennis gespielt und zwischendurch auch Volleyball. Mit beidem habe ich mittlerweile aufgehört. Eigentlich tanze ich noch Hip-Hop im Verein, aber das wurde ja wieder verboten. Ab und zu gehe ich noch zusammen mit Freunden skaten. Insgesamt mache ich jetzt aber mehr alleine.

Findest Du die Maßnahmen der Politik okay oder sind sie zu hart?

Ich kann das schon sehr gut verstehen, weil es schon ein Thema ist, das man ernst nehmen muss. Und wenn man das komplett ignorieren würde, würde sich Corona überall ausbreiten und es wäre wieder kompletter Lockdown und das möchte, glaube ich, auch niemand. Man sollte so schnell wie möglich was machen, damit sich die Lage wieder normalisiert.

Das wird aber vermutlich noch einige Zeit dauern. Was denkst Du über die bevorstehenden Wochen und Monate?

Am Anfang der Pandemie war es definitiv schlimmer als jetzt. Jetzt darf man ja schon einiges wieder. Natürlich ist es unschön zu wissen, dass man nicht weiß, was in der Zukunft passiert. Ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis das Virus weg ist. Aber ich hoffe, dass es sich im Sommer dann einigermaßen legt.

Auf was freust Du dich dann am meisten?

Ich freue mich vor allem darauf, dass ich wieder mehr als eine Person gleichzeitig treffen darf und mehr mit meinen Freunden machen kann.

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