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Mudau: Bei Familie Breunig gibt's ein ganzen Hexenhaus aus Lebkuchen

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		Mudau:  Bei Familie Breunig gibt's ein ganzen Hexenhaus aus Lebkuchen

Von Simone Schölch

Mudau. Der zweite Advent naht. Selbst gebackene Weihnachtsplätzchen – besser: "Weihnachtsgutsele" – nach traditionellen Rezepten gehören in den meisten Familien untrennbar zur Vorweihnachtszeit. Auch Christstollen zählen in dieser Zeit zum Repertoire vieler Hobbybäckerinnen und -bäcker. Aber ein komplettes Hexenhaus aus Lebkuchen? 

In der Familie Breunig gehört auch dieses ganz besondere Gebäck zur Tradition. Anneliese Breunig aus der "Pfaffegasse", die 2017 hochbetagt verstorben ist, war zwar mehr für ihre kunstvollen Handarbeiten berühmt. Eine ähnliche Leidenschaft legte sie aber auch in ihre "Hexenhäusle", die sie alljährlich zunächst für ihre eigenen Kinder, später für Neffen, Nichten und dann die Enkel gebacken hat. 

Ihre Schwiegertochter Uli Breunig macht es ihr nach. Als langjährige Hauswirtschafterin im "Sonnengartenstift" in Buchen ist sie ohnehin für ihre Koch- und Backkünste bekannt. Zehn Käsesahne oder die gleiche Menge Apfelkuchen entstehen da quasi nebenbei. Ein Hexenhaus dagegen erfordert andere Fertigkeiten; Geduld ist vielleicht die wichtigste. 

Das Rezept hat sie von der Schwiegermutter übernommen. Auf vier Blechen backt sie den Boden sowie das "Baumaterial" für das Haus, die Bäume und den Zaun. "Nacheinander", betont Ehemann Hans: "Sonst komme ich ja mit dem Ausschneiden nicht nach. Dafür sollte der Lebkuchen nämlich noch warm und weich sein." Er nutzt dafür selbst angefertigte Schablonen für die Hauswände, die Dachseiten, den Kamin, die Tür, die Bäume und die Zaunelemente. Dann wird "gebaut" mit Hilfe von Zahnstochern und viel klebrigem Zuckerguss, den die Bäckerin aus Wasser und viel hineingerührtem Zucker herstellt. "Hinterher klebt alles. Nicht nur das Hexenhaus", erklärt sie lächelnd. Wird das Ensemble ein bisschen schief, passt das zur Charakteristik.

Dennoch muss die Statik einigermaßen passen. Denn einstürzen sollte nach Möglichkeit nichts. Dann werden die Fenster von innen mit Transparentfolie beklebt und die Beleuchtung, Ehrensache für den Elektriker Hans, wird installiert.

Den schönen Zuckerguss, der Schnee und Eis nachempfindet und mit dem sich wunderbar die Nahtstellen kaschieren lassen, macht Uli Breunig aus steifem Eischnee, in den sie beim Schlagen erneut viel Zucker einrieseln lasst. Dabei kommt die Spritztülle zum Einsatz – was wie improvisiert aussieht, ist akkurat platziert. Für die Deko wird genutzt, was gefällt: Gummibärchen, Schokolinsen, Zuckerplätzchen – alles ist möglich. Eine hintere Hauswand bleibt übrigens frei. Damit die dreijährige Hanna, bald glückliche Besitzerin des Hexenhauses, sich auch noch selbst bei der Deko austoben kann. 

Mit den alten Figuren – auch ein Erbstück der Schwiegermutter – ist das Hexenhaus dann fertig und wird für leuchtende Kinderaugen sorgen. Nachahmenswert? "Unbedingt", erklären die beiden: "Wobei wir schon froh sind, dass immer wieder ein Jahr dazwischen liegt, in dem wir vergessen, wie aufwendig so ein Hexenhaus tatsächlich ist …" 

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