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Leimen: Die Feuerwehr macht Druck, der Gemeinderat vertagt

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		Leimen:  Die Feuerwehr macht Druck, der Gemeinderat vertagt

Von Thomas Frenzel

Leimen. Löschfahrzeug, Rüstwagen, Mannschaftswagen und das alles später auch mit eingeschaltetem Martinshorn: Vor der Aegidiushalle rückten am Donnerstagabend die Feuerwehren von Leimen und St. Ilgen mit schier allem an, was bei ihnen über vier Räder und zwei Beine verfügt. Uniformiert in dunklem Blau und vor Mund und Nase bewehrt mit FFP2-Masken standen die Feuerwehrleute Spalier, als die Stadtmütter und -väter ihrem Corona-konformen Sitzungssaal zustrebten – und erkennbar beeindruckt waren. Dass der mit dieser ehrenamtlichen Machtdemonstration verbundene Affront insbesondere gegenüber der Nußlocher Feuerwehr – noch – ausblieb, war lediglich dem diplomatischen Geschick des Gemeinderats zu verdanken.

Es ging dabei um die gemeinsame Drehleiter der Feuerwehren von Leimen, Nußloch und Sandhausen und um deren Standort. Aus Sicht der Großen Kreisstadt soll dieser Standort künftig Leimen sein und nicht mehr das deutlich kleinere Nußloch.

Unstrittig ist, dass die aktuelle Drehleiter, die auf den Namen "Florian Nußloch 33" hört und in Nußloch stationiert ist, ihrem aktiven Dienstende entgegensieht. Sie war 1998 von Leimen, Nußloch, Sandhausen und Walldorf angeschafft worden, aber inzwischen häufen sich die Reparaturen. Eine Ersatzbeschaffung steht in nächster Zeit an. Was diese neue Drehleiter kosten würde, war auch am Donnerstagabend kein Thema, das offen diskutiert wurde. Das galt auch für vieles andere mehr.

Aber zumindest eines war in den öffentlich gemachten, inhaltlich jedoch sehr dürr gehaltenen Sitzungsunterlagen aktenkundig: eine sehr harsch formulierte Beschlussvorlage. Zusammengefasst ihr Inhalt: Eine neue Drehleiter wird angeschafft und in Leimen stationiert; beteiligen sich Nußloch und Sandhausen an den Kosten, dann ist es schön; beteiligen sich Nußloch und Sandhausen nicht an den Kosten und verlassen den Drehleiterverbund, dann ist es halt so.

Die Begründung für diese Basta-Haltung wurde von der Stadtverwaltung in den Sitzungsunterlagen mitgeliefert: "Trotz zahlreicher Gespräche war eine abschließende Festlegung des künftigen Standorts bisher nicht möglich." Die Begründung dieser Begründung fiel in den Sitzungsunterlagen dann abermals eher dürftig aus. Es wird allgemein auf das Gefährdungspotenzial verwiesen, auf das tagsüber zur Verfügung stehende hauptamtliche Personal und auf die sogenannten Eintreffzeiten. Konkretisiert worden war dies alles, ebenfalls ausweislich der Sitzungsunterlagen, nur im gemeinderätlichen Verwaltungsausschuss.

Da nahm es kein Wunder, dass der Gemeinderat einhellig hinter einer Neuanschaffung der Drehleiter und hinter dem künftigen Standort Leimen stand. Dessen ungeachtet folgte er mit Ausnahme der CDU dem vom GALL-Sprecher Ralf Frühwirt formulierten Vertagungsantrag: Die Nußlocher, denen ja die Drehleiter weggenommen würde, sollten nicht ohne Not brüskiert werden – und sich selbst bei ihrer gemeinderätlichen Sitzung Anfang Dezember schlüssig werden. Zur Wiedervorlage im Leimener Gemeinderat könnte das Thema dann nach Worten von Oberbürgermeister Hans D. Reinwald in der für den 10. Dezember anberaumten Sondersitzung kommen.

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