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SV "Germania" Obrigheim: Hygienekonzept mit 18 Seiten regeln Sport unter Corona-Bedingungen

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Von Stephanie Kern

Obrigheim. 18 Seiten sind für ein Hygienekonzept einer Vereinsabteilung schon eine ganz schöne Leistung. Doch seit dem Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie ist das Wort Hygiene-Konzept wieder in aller Munde. Besonders nachdem nun immer weitere Lockerungen auch den Vereinssport erreichen. Eine Herausforderung für jede Abteilung, wie der Vorsitzende des SV "Germania" Obrigheim, Günter Eicher, berichtet – organisatorisch und finanziell.

900 Mitglieder zählt der Obrigheimer Verein in den Abteilungen Fußball, Handball, Schwerathletik, Tischtennis, Turnen und Bowling. Für viele begann der Sportbetrieb wieder kurz vor den Sommerferien. "Wir durften das allererste Mal die gemeindlichen Hallen während der Sommerferien nutzen. Das gab es noch nie, und das hat uns als Verein wirklich sehr gefreut", sagt Eicher.

Bevor es losging, mussten die Abteilungen aber dafür sorgen, dass genügend Desinfektionsmittel und auch Spender bereit stehen. "Wir als Hauptverein haben dann auch entschieden, den Abteilungen dafür Geld zur Verfügung zu stellen", sagt Eicher. Neben dem Handdesinfektionsmittel für die Sportler müssen auch alle benutzten Spielmaterialien desinfiziert werden. Jede Abteilung musste ein Konzept erstellen und einen Verantwortlichen benennen. Eicher: "Auch das war nicht immer einfach, denn in mancher Abteilung trainieren viele verschiedene Altersgruppen an unterschiedlichen Tagen."

Auch wenn es auch im Vereinssport wieder mehr Lockerungen gibt – so dürfen zum Beispiel die Duschen wieder benutzt werden – gelten weiterhin die AHA-Regeln. Und zwar sowohl für die Zuschauer als auch die Sportler. "Aber auf dem Sportplatz ist es natürlich einfacher als in der Halle", sagt Eicher. Inzwischen kommen wieder bis zu 100 Zuschauer zu den Fußballspielen. "Das ist natürlich toll für die Sportler", so Eicher. Handballer und Gewichtheber warten mitunter noch auf Vorgaben vom Verband für die Wettkämpfe. Aber der Verein (beziehungsweise die Abteilungen) legen drauf.

Denn neben den Mehrausgaben für die Desinfektionsmittel fehlen die Eintrittsgelder. Die Schiedsrichter müssen allerdings voll weiterbezahlt werden. Die Mitgliedsbeiträge seien glücklicherweise konstant und auch sonst stehe der Verein finanziell ganz gut da. "Aber trotzdem sind wir froh, wenn wir Hilfe bekommen", meint Eicher. Willkommen war zum Beispiel die Spende der Volksbank Mosbach (wir berichteten).

Seitdem wieder Sportbetrieb herrschen darf, werde dieser auch angenommen, betont Eicher. "Viele kommen ins Training. Aber die Abteilungen legen sehr viel Wert darauf, dass die Regeln eingehalten werden." Gerade die Tischtennisspieler hätten dafür in der Abteilungsversammlung deutliche Worte gefunden. "Man muss aber auch sagen, dass es in keiner Abteilung Probleme gab, alle machen mit", meint Eicher.

Der Lockdown habe seine Wirkung nicht verfehlt – auch im Sportbereich. "Sport ist aber wichtig für die Gesellschaft", sagt der Vereinsvorsitzende. Kinder und Jugendliche würden den Umgang mit dem Leistungsgedanken lernen, soziales Miteinander und Rücksichtnahme im Mannschaftssport erleben. "Außerdem hat Sport natürlich auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit und ist eine sinnvolle Beschäftigung", erklärt Eicher.

Der Vorsitzende weiß, wovon er spricht, sein ganzes Leben lang macht er schon Sport. Tischtennis war es früher. "Fußball haben mir meine Eltern nicht erlaubt." Heute geht er schwimmen und Fahrradfahren. Eine Fahrradabteilung, das wäre sein Wunsch für den Verein. Wer weiß, das Coronavirus hat ja auch eine positive Seite. Nämlich die Rückbesinnung auf die Bewegung in der freien Natur. Vielleicht ist ja genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um auch eine ganz neue Abteilung in Angriff zu nehmen – mit Hygienekonzept, versteht sich ...

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