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Buchen: Das sind die großen Pläne für den altehrwürdigen "Löwen"

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		Buchen:  Das sind die großen Pläne für den altehrwürdigen

Von Rüdiger Busch

Buchen. Es ist von großer Bedeutung, wenn eine Stadt nicht nur an den Rändern wächst, sondern auch in ihrem Kern aus alter Bausubstanz immer wieder neues Leben entsteht. In Buchen gibt es dafür eine Reihe exzellenter Beispiele. Ein weiteres Leuchtturmprojekt könnte der "Löwen" in der Vorstadtstraße werden: Konrad und Christiane Grimm haben das 1798 erbaute Gebäude im Frühjahr erworben und möchten dort – in enger Absprache mit den "Löwen"-Wirten Boris Oliver Gauer und Lukas Gauer – große Pläne verwirklichen. Das wichtigste Element: Durch den Ausbau der ans Lokal angrenzenden Scheune sollen ein zusätzlicher Gastraum für 80 bis 100 Personen sowie eine Sonnenterrasse entstehen.

Bei einem Vor-Ort-Termin gaben die neuen Eigentümer, die Wirte und Architektin Kathrin Evers (Unterneudorf) Einblick in die Pläne, die eine umfassende Modernisierung des Gebäudeensembles, zu dem auch die "Stadtkneipe" gehört, beinhalten. Diese Pläne sollen aber nicht auf einmal, sondern Zug um Zug umgesetzt werden. Erster Schritt ist die Aufnahme des Vorhabens in das Sanierungsgebiet "Historische Altstadt". Darüber wird der Gemeinderat in der nächsten Woche befinden.

In Absprache mit Landratsamt und Denkmalamt wird gerade untersucht, wie die Farbgestaltung der Außenfassade verwirklicht werden kann. "Sobald eine Entscheidung vorliegt, können wir loslegen", betont Grimm. Während es bei der Fassade um die Optik geht, ist mit den weiteren Baumaßnahmen ein deutlicher Platzgewinn verbunden, der einen Ausbau des gastronomischen Angebots des "Löwen" ermöglicht – sehr zur Freude der zuvor im Raum Stuttgart tätigen jungen Wirte, die sich in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren als echter Gewinn für Buchen erwiesen haben: Jahrelang hatten Albrecht Geier und seine Frau Gitti zuvor nach einem Nachfolger gesucht.

Was lange währt, wurde endlich gut, und die Betriebsübernahme entwickelte sich zur Erfolgsgeschichte. Mit ihrem Konzept, das auf Regionalität und Qualität setzt, kamen die Junggastronomen in Buchen von Beginn an gut an. So gut, dass ihnen die altehrwürdigen Mauern des "Löwen" inzwischen zu klein geworden sind. Doch nun müssen sie sich nicht mehr anderweitig umschauen: "Wir können deutlich wachsen, ohne den Standort wechseln zu müssen", freut sich der 28-jährige Lukas Gauer. Deshalb ist klar: "Wir bleiben hier, und wir bleiben gern hier!", sagt Boris Oliver Gauer (37) und gibt Einblick in das neue Konzept: Der bestehende Gastraum – künftig die "Löwenstube" – soll sich nur wenig verändern. Angedacht ist lediglich, die Fensterfront zur Vorstadtstraße hin bodentief umzugestalten, um Außenbereich und Innenbereich zu verknüpfen und so mehr Helligkeit und Offenheit in den Raum zu bringen.

Die Toiletten – beengt und nicht mehr zeitgemäß – werden künftig im Erdgeschoss der angrenzenden Scheune untergebracht. Sie werden über einen Aufzug barrierefrei zu erreichen sein. Durch die Verlagerung der sanitären Anlagen entsteht mehr Platz für die Küche, die größer und moderner gestaltet werden kann, womit auch Verbesserungen bei den Arbeitsabläufen verbunden sind. "Es wird alles auf den neuesten Stand gebracht", erklärt Boris Oliver Gauer.

Prunkstück des Umbaus soll der neue Gastraum werden, der im Obergeschoss der alten Scheune entstehen soll: 110 Quadratmeter Nutzfläche werden dort neu geschaffen. Dieser Gastraum – genannt "Empore" – kann auch für große Familienfeiern oder Tagungen genutzt werden. 80 bis 100 Gäste sollen dort einmal Platz finden. Der Clou: Auch eine Terrasse ist vorgesehen, die einen schönen Ausblick auf die "Alla-Hopp"-Anlage bieten wird. Doch damit nicht genug: Auf der Erdgeschossebene ist eine Weinlaube geplant, wo im Sommer – ähnlich wie in einem Biergarten – kleinere Gerichte, Flammkuchen und Grillspezialitäten angeboten werden. In der kalten Jahreszeit könnte sich die Weinlaube in ein Winterdorf mit Glühweinausschank verwandeln. "Wegen der Nähe zur ,Hopp‘-Anlage können wir uns am Wochenende eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen vorstellen", sagt Boris Gauer.

Klar ist natürlich, dass eine derart massive Ausweitung des gastronomischen Angebots nicht ohne eine Personalaufstockung möglich sein wird. Doch da sind die beiden Wirte zuversichtlich, dass sie die nötigen Mitarbeiter finden werden. "Außerdem wollen wir nicht alles auf einmal umsetzen, sondern Schritt für Schritt wachsen."

So lautet auch beim Umbau die Devise, wie Konrad Grimm bei der Besichtigung der Scheune betont. Das von der Straße her kaum zu sehende Gebäude befindet sich im Dornröschenschlaf – wohlwollend ausgedrückt. Denn beim Blick hinter die Fassade ist viel Phantasie nötig, um die vielversprechenden Pläne mit dem Ist-Zustand zu verknüpfen. Als Bauunternehmer (Firma Müller + Grimm, Buchen) besitzt Konrad Grimm aber das notwendige Vorstellungsvermögen sowie das entsprechende Know-How, damit aus den Ideen schon bald Wirklichkeit wird. Mit mindestens einem Jahr Bauzeit rechnet der neue Eigentümer, wobei der Betrieb des "Löwen" möglichst wenig beeinträchtigt werden soll. Die Investitionskosten beziffert Grimm auf etwa 750.000 Euro. Hinzu kommen Eigenleistungen seiner Firma und natürlich weitere Ausgaben für die Einrichtung.

Der Umbau der Scheune wird eine große Herausforderung. Dafür wurde bereits aufwendig vorgearbeitet: "Wir haben jedes Stück Holz dokumentiert", berichtet Konrad Grimm. Anschließend muss dann in enger Abstimmung mit den Behörden entschieden werden, welche Bauteile saniert werden. Das Ziel ist klar: "Wir versuchen, so viel wie möglich zu erhalten", betont Kathrin Evers. Dabei geht es nicht "nur" um einzelne Balken: "Wir möchten den Scheunen-Charakter erhalten", sagt die Architektin.

Die Vorfreude auf die Umsetzung der Pläne ist allen Beteiligten anzumerken, und die Gedankenspiele gehen noch viel weiter: In den oberen Stockwerken könnten in einem weiteren Umbauabschnitt zehn Fremdenzimmer entstehen. Und die Sanierung des Nachbargebäudes möchte Konrad Grimm auch noch angehen. Man sieht: Der "Löwen" hat durchaus das Potenzial, ein Leuchtturm innerhalb der Stadtsanierung zu werden ...

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