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Aktion "Solo Fantastico" - Teil 20/21: So tanzt sich die Decke auf den Kopf (Update/Video)

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		Aktion

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Keine Aufträge, keine Auftritte und vor allem kein Publikum sowie keine Einnahmen – die Corona-Krise trifft Künstlerinnen und Künstler besonders hart. Aus diesem Grund haben das Theater und das Kulturamt der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-Zeitung die Reihe "Solo Fantastico" ins Leben gerufen. Ab dem heutigen Mittwoch stellen wir in einer kleinen Rubrik jeden Tag eine Künstlerin oder einen Künstler vor und veröffentlichen zugleich ein selbst gedrehtes Video auf der RNZ-Homepage.

Dem Aufruf in der Zeitung und auf der Homepage des Theaters sind mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler gefolgt. Sie alle wollen sich in der täglichen Rubrik präsentieren. Gestern wurden aus den Einsendungen diejenigen ausgelost, die für ihr Video und ihren künstlerischen Beitrag vom Theater und aus dem Etat des Kulturamtes je 500 Euro bekommen.

"Mit der Aktion ,Solo Fantastico’ wollen wir uns solidarisch zeigen und lokalen Künstlerinnen und Künstlern unter die Arme greifen", sagte Theaterintendant Holger Schultze zum Auftakt der Reihe. In den letzten Tagen seien eine Vielzahl an Einsendungen beim Theater eingegangen: "Und wir sind froh, heute endlich mit der Präsentation der Videos starten zu können." Die Vielfalt und Kreativität der Beiträge hätten noch einmal bestätigt, wie wichtig es sei, den Blick auf die lokale Kunstszene zu richten, die die Krise hart treffe.

Was Schultze besonders freut: Andere Kulturinstitutionen wie das Theater Regensburg nehmen sich ein Beispiel an dem Heidelberger Modell und rufen nun ähnliche Aktionen ins Leben. "Wir wollen weiter Solidarität zeigen und Unterstützung bieten. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt beschlossen, die Verlosung von 60 auf 80 Videos zu erweitern, um noch mehr freie Künstlerinnen und Künstler unterstützen zu können", so Schultze.

Alle hauptberuflichen und selbstständigen Künstlerinnen und Künstler aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis konnten sich für einen digitalen "Auftritt" bei "Solo Fantastico" bewerben – von Musikern über Schriftsteller bis hin zu Tänzern, Zauberern oder Foto- und Videokünstlern.





4. Mai: Unsere Künstlerin des Tages ist heute die Mannheimerin Miriam Markl. Die Tänzerin macht im Video, was sie am besten kann: Tanzen – und zwar unter der Dachschräge. "Für mich ist das die Verkörperung des Gefühls, dass einem langsam die Decke auf den Kopf fällt", erklärt sie.













Bereits am 1. Mai wollten wir eigentlich Klara Finck vorstellen. Wegen des Feiertags ist dies aber leider untergegangen. Dabei lohnt sich ein Blick in das lustige "QuaranTöne"-Video der Sinsheimer Sängerin und Komponistin, in dem auch eine Banane und eine Wurst zu Wort kommen. 











3. Mai: Dominik Baer ist ein Abenteurer: Zuletzt brachte der Heidelberger Indie-Pop-Musiker das Album "Colliding in the dark" heraus. Jeden Monat hat er dafür ein Musikstück, ein dazugehöriges Bild und ein Musikvideo veröffentlich – ein Jahr lang. Mit unzähligen Menschen musste er dafür zusammenarbeiten, er spielte vor vielen Zuhörern. Doch jetzt ist damit Schluss. Welche Chance Baer darin sieht, erzählt er hier: 





1. und 2. Mai: Bei "Solo Fantastico", der Reihe von Theater, Kulturamt und RNZ, wird es an diesem Wochenende magisch: Denn Daniel Schirner alias "Maximus der Zauberer" zeigt wie er den Hamsterkäufen in der Corona-Krise in der heimischen Küche begegnet.

Der Sänger, Songwriter und Darsteller Ralph Füglein aus Mannheim, alias "Guramy", wendet sich mit aufmunternden Worten an die Internetgemeinde.





30. April: Oded Netivi lebt seit 1976 in Heidelberg, ist freier Schriftsteller und Kunstmaler. Unter dem Dach eines Hinterhauses am Ende der Hauptstraße mit Blick auf Neckar und Heiligenberg arbeitet er derzeit an einem neuen Roman.

Netivi sagt: "Leichtfüßig kommt die Geschichte daher und vergnüglich frech. Eine Geschichte wie im Kino. Ein Roman wie ein Liebesfilm." Das Buch soll noch in diesem Sommer erscheinen. Worum es darin geht, verrät Netivi in seinem Video.





29. April: Homeoffice ist die preisgekrönte Heidelberger Theaterautorin Ingeborg von Zadow gewöhnt. Eigentlich wäre sie zurzeit aber in Dortmund, bei den letzten Proben für ihre fantastische Oper "Die Kinder des Sultan".

Aber die Uraufführung wurde ebenso abgesagt wie die Folgende des Theater Carnivore. Darüber berichtet die heutige "Künstlerin des Tages" in ihrem Video für die Reihe "Solo Fantastico". Doch als sie noch etwas vorlesen will, verbietet ihr das der Computer: "Nicht systemrelevant." 





28. April: Heute zeigt die Tänzerin Sarah Herr bei "Solo fantastico", der gemeinsamen Aktion von RNZ, Theater und Kulturamt, eine kurze Tanzperformance.

Dabei bewegt sich die ausgebildete Tanz-, Kultur- und Zirkuspädagogin gekonnt und grazil durch einen "Urban Jungle" – ihren mit Zimmerpflanzen dicht zugestellten Hausflur –, während im Hintergrund die passenden Geräusche laufen.

So vermittelt Herr, die im Tanzkollektiv 5elefants aktiv ist, auch von Zuhause aus ein Gefühl von Freiheit und Wildnis.





27. April: Bei "Solo Fantastico", der Reihe von Theater, Kulturamt und RNZ, wird es dieses Wochenende musikalisch. Am Samstag wird das Corona-Video von Aleksandra Mikulska, Pianistin aus Weinheim, veröffentlicht.

"Da ich keine Konzerte habe, entdecke ich viele kleine Stücke", sagt die Musikerin und gibt prompt eine Kostprobe des "Kleinen Minutenwalzers" von Chopin zum Besten.





26. April: Auch Max Dorgerloh, Schlagzeuger und Tontechniker aus Neulußheim, zeigt in seinem Film, der ab Sonntag zu sehen ist, was er kann.

Nachdem er kurz anreißt, wie sein derzeitiger Alltag mit viel Zeit zum Üben und Songwriting aussieht, spielt er einen Ausschnitt aus einem Live-Stream-Konzert aus der Wollfabrik – und zwar mit seiner Band "As Far As Low". 





25. April: Mit "Willkommen in meinem Tag" begrüßt die freischaffende Tänzerin Cecilia Ponteprimo aus Heidelberg die Zuschauer auf Englisch und steht mit ihrem Hund aus dem Bett auf.

Witzig lässt sie die Zuschauer daran teilhaben, wie ihr Freund sie, wenn sie mal das Haus verlässt, hinterher dekontaminiert.

Mal lassen unerwartete Videoeinstellungen vermuten, dass die Tänzerin ganz normal auf dem Sofa sitzt, während sie in Wahrheit Dehnungsübungen macht. Und mal sagt sie, sie habe jetzt endlich Zeit, Deutsch zu lernen.





24. AprilClaudia Schmid aus Mannheim-Seckenheim schreibt historische Romane und Krimis. Heute ist sie Künstlerin des Tages in der Reihe "Solo Fantastico".

In ihrem Video zeigt sie sich im heimischen Garten und erinnert sich, wie sie vor 37 Jahren – aus Protest gegen die Stationierung der Pershing II-Raketen – Teil einer Menschenkette von Ulm bis Stuttgart war. "Es war ein verbindendes Element, sich die Hände zu halten", so Schmid. Heute ist der Feind unsichtbar, Händehalten untersagt.





23. April: Nina Wurman arbeitet als Komponistin und musikalische Leiterin und war so an zahlreichen Theatern, unter anderem in Tübingen, Freiburg, Heidelberg und Mannheim sowie Frankfurt, aktiv.

In ihrem Video in der Reihe "Solo Fantastico" zeigt sie ihre Instrumente, die allein zu Hause sind, gepaart mit einer selbst komponierten Melodie. "Was ist das Schweigen eines Kontrabasses gegen das Streichen", heißt es in einer Textzeile oder: "Was ist die Stille eines Klaviers gegen den Schlussakkord?" 





22. April: Ganz anders als die Künstler, die bisher in der Reihe "Solo Fantastico" vorgestellt wurden, geht Janet Grau aus Ziegelhausen in ihrem Video ans Werk.

In der Corona-Krise musste sich Grau, die ihre Kunst als Mischung aus Performance und Video-Installation beschreibt und vor allem partizipatorische Projekte umsetzt, völlig neu erfinden. Das Chaos in ihrem Homeoffice, mit zwei Kindern zuhause, gepaart mit ständigen visuellen und akustischen Verwirrungen – das alles bringt sie mit ihrem Film zur Geltung.

Mit einem glücklichen Zitat am Ende: "Nevertheless she persisted" – trotz allem hat sie immer weitergemacht.





21. AprilAnna Baer mit dem Künstlernamen "Olive Green Anna" ist heute die Künstlerin des Tages in der Reihe "Solo Fantastico" von Theater, Kulturamt und RNZ.

In ihrem Kurzvideo, das wir heute veröffentlichen, gewährt die Malerin einen Blick in ihr Atelier im Pfaffengrund.

Seit zehn Jahren lebt die Amerikanerin in Heidelberg. Sie findet es wichtig, zu zeigen, dass die Künstler trotz der Corona-Krise weiter am Ball bleiben: "Es gibt nach wie vor schöne Dinge wie Kunst, die gemacht werden." Und diesen Mut will sie weitergeben.





20. April: Aufgrund des Wochenendes stellen das Theater, das Kulturamt und die RNZ in ihrer Reihe "Solo Fantastico" heute gleich zwei Künstler vor. Und bei beiden wird es literarisch.

Jean-Michel Räber aus Heidelberg ist Schauspieler und Autor und schreibt auf seiner Internetseite, dass er elterlicherseits schon als Kind zum Theater gezwungen wurde. Für "Solo Fantastico" schrieb er einen Kurzdialog zwischen "Bronsky" und "Kai" – der Titel: "Paarlaufen – sechs Personen rennen nach dem Glück, doch das Glück, wie Brecht schon sagte, rennt hinterher. Später vielleicht einmal eine Komödie."





19. April: Geboren ist Konstantin Hanack 1985 in Luckenwalde, heute lebt er Eppelheim. Studierte hat er Philosophie, Soziologie und Germanistik in Jena und Potsdam.

Hanack veröffentlichte Gedichte bisher im Hochroth-Verlag sowie im Leipziger Literaturverlag. Und jetzt bei "Solo Fantastico".

Seine Quintessenz: "Wenn Heimat vorbei ist, bist Du da."





18. AprilBrigitte Hofherr, die heutige Künstlerin in der Reihe "Solo Fantastico" von Theater, Kulturamt und RNZ, nennt sich selbst "Botanikmalerin". In ihrem Video führt sie durch ihr Atelier in der Schneidmühlstraße in Bergheim und zeigt Werke, an denen sie gerade arbeitet.

Seit drei Jahren beschäftigt sie sich in ihrer Malerei mit historischen Apfelsorten, erledigt aber parallel auch Auftragsarbeiten. In ihrem Filmchen zeigt sie ein großformatiges Gemälde mit Blüten, die "scheinbar durch den Raum fliegen".

Die erste Schicht habe sie bereits aufgetragen. Jetzt hofft sie, bald wieder Besuch empfangen und Projektpartner finden zu können.





17. AprilDer Maler Arvid Boecker ist "Künstler des Tages" in der Reihe "Solo Fantastico" von Theater, Kulturamt und RNZ. In seinem kurzen Video gewährt er einen Einblick in seinen Garten und sein Atelier in Heidelberg-Rohrbach. Er zeigt die Bilder, an denen er gerade arbeitet, aber auch einen Tisch mit vielen, vielen Farben.

"Normalerweise wäre ich jetzt in Lissabon", sagt Boecker, "als Artist in Residence". Doch der Aufenthalt in der portugiesischen Hauptstadt wurde wegen der Corona-Krise ebenso abgesagt wie sämtliche Ausstellungsprojekte. "Auch die Galerien, mit denen ich zusammenarbeite, verkaufen zurzeit nichts", so Boecker.

Finanziell ist es für ihn wie für die meisten Solo-Künstler eine schwierige Situation. Trotzdem lässt er sich nicht unterkriegen. "Es ist schon eine Qualität, so viel Zeit zum Malen zu haben."





16. April: Martin Fuchs mit seinem therapeutischen Figurentheater Fex aus Helmstadt ist der zweite Künstler, den Theater, Kulturamt und RNZ in ihrer Reihe "Solo Fantastico" vorstellen.

In seinem rund einminütigen Video gibt er zu, dass es ihm und seinen Puppen derzeit nicht so gut geht. "Bis Ende Juni haben wir bestimmt 55 Absagen zu verkraften", sagt Fuchs.

Doch der Hase, mit dem er in seinem Filmchen auftritt, lässt sich nicht so leicht unterkriegen: "Ich bin coronafrei. Also immer die Ohren steif lassen." Mit einem "Ohrentanz" werde alles gut. Vom Theater bekommt er 500 Euro.





15. April: Cholud Kassem heißt die erste Künstlerin, die sich in der Reihe "Solo Fantastico" präsentiert.

Die 1956 in Bagdad geborene Malerin gewährt in ihrem rund einminütigen Video einen Rundum-Blick in ihr Atelier im Stadtteil Kirchheim. Dabei zeigt sie – passend zur Corona-Krise – auch Werke ihrer Reihe "Schutz- und Tarnhelme", an der sie schon länger arbeitet.

Die Situation derzeit findet sie schon "sehr strange". Neulich hatte sie Besuch von einer Virologin. "Sie sagte zu mir: Es wird dauern, wird aber vorbeigehen", so Kassem in ihrem Video. Daran halte sie sich fest.

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