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Corona-Helden: Distanz fördert die Kreativität

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		Corona-Helden:  Distanz fördert die Kreativität

Von Agnieszka Dorn

Nußloch. Seit kaum vier Wochen arbeitet die Erzieherin Julia Hack im evangelischen Fröbelkindergarten in Nußloch. Durch den Ausbruch der Coronapandemie wurde sie quasi ins kalte Wasser geschmissen. Das sei eine ungewöhnliche Situation, aber die Arbeit mit Kindern tröste sie über die Pandemie und alles damit Verbundene hinweg, erzählt die 24-Jährige. Auch über ihre eigenen Ängste. Denn auch Julia Hack hat Großeltern, die zur Risikogruppe gehören und um die sie sich natürlich sorgt. Aber Kinderlachen ist bekanntlich die schönste Medizin für die Seele.

Der Fröbelkindergarten hat eine Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, also beispielsweise im Pflegebereich. Je nach Bedarf werden hier zwischen einem und sieben Kindern täglich betreut. "Mit Kindern Abstand zu halten ist schwierig, denn sie verstehen natürlich nicht, warum sie das machen sollen", erzählt Julia Hack. Zudem müsse man ihnen mit Fingerspitzengefühl erklären, warum es gerade jetzt wichtig sei, bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen. "Die Kinder dürfen kein Trauma durch die derzeitige Situation bekommen", sagt die Pädagogin. Die Stimmung in der Notbetreuung sei entsprechend gelöst, die Kinder basteln und spielen miteinander. Wo es geht, werde Abstand eingehalten, etwa beim Basteln oder Malen. Beim Spielen sei das kaum möglich, zumal die Kleinen nicht nur den Erziehern nahekommen, sondern sich dabei auch untereinander nah sind.

"Einige Kinder fragen manchmal, warum sie nun schon wieder Hände waschen müssen", berichtet Julia Hack mit einem Schmunzeln. Geduldig erkläre sie kindgerecht, warum Händewaschen generell – nicht nur in Corona-Zeiten – wichtig ist. Für andere sei das Ritual schon in Fleisch und Blut übergegangen – vor allem auch, weil sie das durch die Eltern daheim schon mitbekommen hätten, so Julia Hack.

Die 24-Jährige bastelt mit den Kleinen, es wird fleißig gepuzzelt und viel gemalt. Sie gehe mit den Kindern auch viel raus, im Außenbereich des Kindergartens sei es mitunter gerade zu dieser Jahreszeit am schönsten. Sorgen macht sich die Erzieherin hingegen um ihre beiden Großmütter. Eine von ihnen habe ein schwaches Immunsystem, sie müsse man nun besonders schützen, sagt Julia Hack. So schlimm Distanz auch sei, es fördere die Kreativität. Man finde immer neue Wege, den Liebsten nah zu sein – ohne körperliche Nähe.

Info: Alle Teile der RNZ-Serie "Corona-Helden" gibt es hier.

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