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Heidelberg: Südstadt-Tafel 
gibt wieder Lebensmittel aus (Update)

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		Heidelberg:  Südstadt-Tafel 
gibt wieder Lebensmittel aus (Update)

Heidelberg. (RNZ) Um die Menschen, die von der derzeitigen Krise besonders betroffen sind, nicht ganz allein zu lassen, startet die Heidelberger Südstadt-Tafel "Rat und Tat St. Elisabeth" vom heutigen Mittwoch, 1. April, an eine Lebensmittel-Ausgabe in der Kirche St. Michael, Kirschgartenstraße 35. Kundinnen und Kunden des Tafelladens können gegen Vorlage des Tafel-Ausweises an zwei Tagen in der Woche vorbereitete Lebensmittel-Tüten abholen. Die Ausgabe in der Kirche in direkter Nachbarschaft zum Tafelladen ist bis auf Weiteres mittwochs von 13 bis 16 Uhr und freitags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.

Wegen der Corona-Pandemie musste der Tafelladen geschlossen werden. Der Schutz des ehrenamtlichen Teams wie auch der Kunden war in den relativ beengten Verhältnissen des Ladens nicht zu gewährleisten. Die Betreiber des Ladens, der Caritasverband sowie der Sozialdienst katholischer Männer, sind nun froh, einen Weg gefunden zu haben, wieder helfen und gleichzeitig die notwendigen Regeln zum Schutz der Beteiligten einhalten zu können.

Update: Dienstag, 31. März 2020, 19.45 Uhr


Wegen der Corona-Pandemie schlossen auch die Heidelberger Tafeln

Von Hans Böhringer

Heidelberg. Wegen der Corona-Pandemie sind fast die Hälfte der fast 1000 Tafeln in Deutschland geschlossen – auch zum Schutz der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die zu zwei Dritteln Senioren sind. Auch die hiesige "Südstadt-Tafel" und die "Heidelberger Tafel" stellten ihre Arbeit vorerst ein. 

Der Laden der "Südstadt-Tafel" hat seit Mitte März geschlossen. Michael Deimann vom Caritasverband, einem der Träger, erklärt, viele der Helfer gehörten zu Risikogruppen, zudem sei der Laden zu klein: "Das konnten wir nicht mehr verantworten." Man suche jetzt eine andere Lösung für die Ausgabe.

Anders als die "Südstadt-Tafel" hat die "Heidelberger Tafel" keine eigene Ausgabe, aber auch dort ist der Betrieb weitestgehend eingestellt. Vorstandsmitglied Wolfgang Hagmann würde gerne weitermachen. Liefern dürfe man schließlich, sagt er: "Helfer haben wir genug. Aber die Verteilung ist das Problem." Die städtischen Einrichtungen hätten ihre Ausgaben einstellen müssen, erklärt Hagmann, daher mangele es an Abnehmern.

"Einen Lieferdienst, das können wir machen. Wir haben die Fahrzeuge", betont Hagmann. Lieferungen an private Abnehmer seien möglich, dafür fehlten ihm aber Namen und Adressen. Unterstützung bräuchte die Tafel bei einer größeren Ausgabe, sagt er, damit diese den hygienischen Anforderungen in der Corona-Zeit gerecht würde. "Die Stadt muss da helfen und die Rahmenbedingungen schaffen", sagt Hagmann und kündigt an, ins Gespräch mit Oberbürgermeister Eckart Würzner treten zu wollen.

Wohin können sich Leute, die bisher auf die Tafeln angewiesen waren, in der Zwischenzeit wenden? Deimann verweist auf das "Foodsharing"-Netzwerk. Diese Initiative organisiert sich über die Internet-Plattform foodsharing.de und rettet ebenfalls überschüssige Lebensmittel, teils von Großverkäufern, teils aus der Gastronomie, aber auch aus dem privaten Haushalt. Das Essen, das die Mitglieder des Netzwerks nicht selbst brauchen, bringen sie zu sogenannten "Fairteilern", Regale, die sich auch an einigen Orten in Heidelberg finden. Hagmann von der "Heidelberg Tafel" räumt ein: "Foodsharing ist ein Notnagel für uns." Er hat Vorbehalte, denn anders als bei der Tafel sei da zum Beispiel die Kühlkette nicht gewährleistet.

"Foodsharing" und die Tafel betreiben zwar beide Lebensmittelrettung, doch die Konzepte sind unterschiedlich: Die lokalen Tafeln haben oft große Träger und Spender und verfügen daher auch über größere logistische Mittel wie Kühltransporter. "Foodsharing" hingegen läuft über private Unterstützer. Während es bei der Tafel um die karitative Tätigkeit geht, ist bei "Foodsharing" das Engagement gegen Lebensmittelverschwendung zentral, der Grundgedanke ist ökologisch.

Nichtsdestotrotz ruft die Website der Initiative die Unterstützer dazu auf, in der Krisenzeit Bedürftigen zu helfen und geht dabei auf den Aufruf des Tafel-Dachverbands ein. Ersatzweise übernehme man zurzeit Abholungen der Tafel bei Supermärkten, erklärt Christian Haaß, Botschafter für "Foodsharing" im Raum Heidelberg. Es gehe aber nicht darum, die Arbeit der Tafel zu ersetzen: "Das können wir nicht, dürfen wir nicht, wollen wir nicht", so Haaß. "Foodsharing" arbeite prinzipiell nicht mit Geld, man verkaufe nichts. Es gebe daher andere Anforderungen als bei der Tafel, erklärt er: Man könne auch Essen über dem Mindesthaltbarkeitsdatum retten, denn bei "Foodsharing" sei der Endnutzer eigenverantwortlich.

"Wir machen weiter, solange es geht", sagt Haaß. Natürlich gebe es strenge Hygienevorschriften bei der Abholung der Lebensmittel sowie Warnhinweise an den Verteilstationen. "Wir bieten den Leuten immer an, die Verteiler zu nutzen", erklärt der "Foodsharing"-Botschafter. Es gebe zudem seit Kurzem Kooperationen mit sozialen Einrichtungen, die "Foodsaver" lieferten dort gerettetes Essen ab. "Die Idee ist, das auch nach Corona weiterzuführen", sagt Haaß.

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