Fußball
News melden
Nachrichten

Real Madrid feiert 118-jähriges Bestehen

0 0
Real Madrid feiert 118-jähriges Bestehen

Vergrößern

Real Madrid feiert 118. Geburtstag – Foto: imago images / Agencia EFE

6. März 1902 oder: Die Geburt eines Mythos

MADRID. Fünf Tage nach dem richtungsweisenden 2:0-Sieg im Clásico und der damit verbundenen Rückeroberung der Tabellenführung in der Primera División ist die Stimmung am Ehrentag der Blancos positiv und optimistisch – haben sie den befürchteten freien Fall in der „Hammerwoche“ doch erfolgreich abgewendet. Aufgrund der bevorstehenden Aufgaben herrscht allerdings zugleich eine gewisse Anspannung. So steht am 17. März das Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester City (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) auf dem Plan, in dem die Königlichen eine 1:2-Pleite drehen müssen, während es in LaLiga den knappen ein-Punkte-Vorsprung auf den FC Barcelona zu verteidigen gilt. Es geht um den 14. Titel in der Königsklasse und den 34. in der Primera División!

Ob sie von solchen Zahlen damals geträumt hatten? Am 6. März 1902 von zehn Männern auf Initiative von Julián Palacios unter dem Namen Madrid Football Club gegründet, hat sich der Traditionsverein aus der spanischen Hauptstadt im Laufe seiner glorreichen Geschichte zu einem der prägendsten Fußballklubs im Weltfußball entwickelt und mit den schier unglaublichen Zahlen von 33 spanischen Meistertiteln (Rekord), 19 nationalen Pokalsiegen, 13 Champions-League-Erfolgen (Rekord), sieben FIFA Klub-Weltmeisterschaften respektive Weltpokalsiegen (Rekord) sowie zahlreichen weiteren Erfolgen einen Fußball-Mythos begründet.

Bereits in der Anfangszeit ihrer Geschichte – die aus England stammende Sport-Bewegung und damit auch der Fußballsport hatte Spanien und weitere Teile Europas gerade erreicht – bastelten die Blancos an ihrer Identität: indem sie siegten. So gewann der heutige spanische Rekordmeister unter Präsident Carlos Padrós (1904-1908), der auf seinen Bruder Juan (1902-1904) folgte, in den Spielzeiten 1904/05 bis 1907/08 den zu Ehren des spanischen Königs Alfonso XIII eingeführten nationalen Pokalwettbewerb, die Copa del Rey, gleich viermal in Folge.

Nach den frühen sportlichen Erfolgen sollte es eine Weile dauern, ehe die Königlichen überregional wieder auf sich aufmerksam machten. Durch den Umzug in das 5.000 Zuschauer fassende O’Donnell Stadion erfuhren die Madrilenen zwar weiteren Zulauf, bis auf den Gewinn einiger regionaler Meisterschaften hielten sich die sportlichen Erfolge bis ins Jahr 1917, in dem der fünfte Königspokal folgte, in Grenzen. Die zunehmende Bedeutung der Blancos führte allerdings dazu, dass König Alfonso XIII den spanischen Hauptstadtklub im Jahr 1920 als königlich (Real) ernannte.

Von der ersten Meisterschaft bis zur „Quinta del Buitre“

Am Ende eines Jahrzehnts, in dem die Merengues abermals fast ausschließlich Erfolge bei regionalen Meisterschaften einfuhren, wurde dann am 10. Februar 1929 die Primera División eingeführt. Nach der Vizemeisterschaft in der Premierensaison hinter Erzrivale Barcelona konnten die Königlichen in der Spielzeit 1931/32 endlich die erste von bis dato 33 Meisterschaften für sich entscheiden.  Ein weiterer Meistertitel in der Folgesaison erlaubte den Blancos erstmals, sich gemeinsam mit Athletic Bilbao Rekordmeister zu nennen. Zudem hievten zwei weitere Pokalsiege den RMCF endgültig in den Kreis der prägenden Mannschaften im spanischen Fußball. Längst war der Verein zunächst ins Stadion Ciudad Lineal Velodrom (1923/24) und anschließend ins bis zu 15.000 Zuschauer fassende Estadio de Chamartín (1924-1947) gezogen, um dem zunehmenden Interesse Rechnung zu tragen.

Der vielleicht größte Quantensprung gelang den Königlichen dann in der Amtszeit von Santiago Bernabeú (1943-1978). Der legendäre Real-Präsident setzte wie niemand zuvor auf die Verpflichtung internationaler Top-Spieler, wie Alfredo Di Stéfano (308 Tore in 396 Spielen). Angeführt vom charismatischen Argentinier, der auf den Spitznamen „La Saeta Rubia“ (der blonde Pfeil) hörte, errangen die Merengues nicht nur neun Meisterschaften und krönten sich somit im Jahr 1962 erneut zum Rekordmeister (seit 1963 alleinig), sondern gewannen zudem zwischen 1956 und 1960 die ersten fünf Auflagen des neu eingeführten Europapokals der Landesmeister. Zu jener Zeit trug der Hauptstadtklub seine Heimspiele bereits im Estadio Santiago Bernabéu aus, einer 1947 eröffneten Kathedrale des Weltfußballs.

Der zunehmende Ruhm manifestierte sich auch in weiteren Erfolgen auf nationaler und internationaler Bühne: Insbesondere zu Zeiten der „Ye-yé-Generation“ in den späten 1960er Jahren, den späten 1970er Jahren sowie der „Quinta del Buitre“ in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre dominierte Real Madrid den spanischen Fußball fast nach Belieben und schraubte die Anzahl der Meistertitel von 20 auf 25 in die Höhe (Saison 1989/90).   

Die „Galácticos“ und ein aufstrebendes Barça

Anfang der 1990er Jahre endete der sportliche Höhenflug auf nationaler Ebene abrupt: Während Erzrivale FC Barcelona im nun folgenden Jahrzehnt sechs von zehn Meisterschaften feierte, mussten sich die Blancos mit deren zwei Titeln (1994/94 und 1996/97) begnügen. Auf europäischer Bühne konnten die Königlichen in der Saison 1996/97 hingegen eine 32-jährige Durststrecke beenden, als sie unter Coach Jupp Heynckes Juventus Turin im Finale der Champions League – überraschend – mit 1:0 niederrangen. In den Jahren 2000 und 2002 legten die Hauptstädter ihre Königsklassen-Titel acht und neun nach – der Ruf als „bester Verein der Welt“ wurde im Jahr 2000 außerdem durch die FIFA untermauert, die Real Madrid als besten Fußballverein des 20. Jahrhunderts ehrte.

In der Ära der „Galácticos“, welche mit Florentino Pérez‘ erste Amtszeit (2000-2006) assoziiert wird, prägten Top-Stars wie Luís Figo, Ronaldo, Zinédine Zidane oder David Beckham die Wahrnehmung der Blancos. Neben den sportlichen Erfolgen – darunter zwei Meistertitel, zwei Supercopa-Erfolge und ein Champions-League-Sieg – etablierte sich Real Madrid in jener Zeit vor allem als eine der stärksten Marken im Weltfußball. Der FC Barcelona schien in den Folgejahren (2003-2013) auf nationaler Ebene, nicht zuletzt unter Pep Guardiola, stets einen Schritt voraus. Dennoch feierte der Rekordmeister in den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 zwei weitere Meistertitel.

Vergrößern

Im Mai 2018 gewannen die Blancos ihren letzten großen Titel – Foto: imago images / Xinhua

„Reyes de Europa“ und Umsatzmaschine

Während sich die Blancos der Konkurrenz aus Barcelona und der eigenen Stadt in der Heimat also einige Male geschlagen geben mussten, sollten sie auf internationaler Bühne erneut Geschichte schreiben: Hatten die Madrilenen im Mai 2014 unter Carlo Ancelotti erstmals nach zwölf Jahren wieder den Henkelpokal gewonnen, räumten sie diesen 2016, 2017 und 2018 in der ersten Trainer-Amtszeit des Zinédine Zidane gleich drei Mal in Serie ab. Schon die erste Titelverteidigung war ein noch nie dagewesenes Kunststück – doch der Titel-Hattrick veredelte Pérez‘ zweite Amtszeit (seit 2009) dann endgültig.

Trotz der seit dem glorreichen 3:1-Siege im Champions-League-Finale 2018 gegen Liverpool sportlichen Dürrephase, gelang Real Madrid in der Spielzeit 2018/19 erneut in Rekordumsatz in Höhe von 757,3 Millionen Euro. Haben die Blancos, die ihren Umsatz von der Spielzeit 2008/09 (401 Millionen Euro) binnen zehn Jahren um unfassbare 88 Prozent steigern konnten, die Umsatztabelle in den vergangenen Jahren oftmals angeführt, hatte in der vergangenen Saison der FC Barcelona (840,8 Millionen Euro) die Nase vorn. In der Forbes-Rangliste der wertvollsten Sportvereine der Welt rangiert Real mit einem ermittelten Wert von 4,24 Milliarden Dollar (ca. 3,82 Milliarden Euro) hinter den New York Yankees (MLB, 4,6 Milliarden Dollar) und Spitzenreiter Dallas Cowboys (NFL, 5 Milliarden Dollar) auf Platz drei.

Folglich sind die Königlichen längst eine Weltmarke, die mit schätzungsweise 450 Millionen Fans und 2.300 Fanklubs den Fußball-Kosmos fesselt wie kein anderer Verein. Dass die Blancos auch nach 118 Jahren keinen Aktionären oder Einzelpersonen gehören, sondern einzig und allein seinen derzeit rund 101.000 stimmberechtigten „Socios“ (Mitgliedern), unterstreicht die Einzigartigkeit des vielleicht besten Klubs der Welt ebenso wie sei beeindruckendes 120 Hektar großes Trainingsgelände oder das vereinseigene Museum.

Wenn es nach dem Madridismo geht, darf der 118. Geburtstag gerne mit einer weiteren „Remontada“ gegen ManCity und dem 34. Meistertitel gekrönt werden. Also dann – auf 118 weitere und sportlich hoffentlich genauso erfolgreiche Jahre. ¡Feliz cumpleaños, Real Madrid!

REAL MADRID LIVE: Jetzt Gratis-Probemonat bei DAZN abschließen

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Andere Sportarten

Sponsored