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Ladenburger Altstadt: Ein Gestaltungs-Preis für das historische Stadtbild ab 2021

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		Ladenburger Altstadt:  Ein Gestaltungs-Preis für das historische Stadtbild ab 2021

Von Axel Sturm

Ladenburg. Wer in Ladenburg beispielhaft mit der Bausubstanz in der Altstadt umgeht, hat zukünftig die Chance, mit dem Gestaltungspreis der Stadt Ladenburg ausgezeichnet zu werden. Die Idee kam schon vor sechs Jahren aus den Reihen des Heimatbundes und kann jetzt umgesetzt werden. Denn die Gemeinderatsmitglieder sprachen sich in ihrer Sitzung am Mittwoch für die Einführung des gemeinsamen Preises der Stadt und des Heimatbundes aus.

Die Vergaberichtlinien wurden in der Sitzung von Archäologin und Denkmalexpertin Eva Lackner vorgestellt. Ihre "akribische Arbeit" wurde von allen Fraktionssprechern gelobt.

Lackner betonte, dass der Gestaltungspreis das überdurchschnittliche Engagement von Privatpersonen aber auch Institutionen würdigen soll, die Verständnis für die Baukultur erbracht haben. Ein weiterer Vorteil sei, dass mit der Auslobung des Preises in der Öffentlichkeit das Interesse an dieser wichtigen Thematik geweckt werde.

Die Auszeichnung soll in Form einer Urkunde, einer Plakette und eines Preisgeldes, das aber nicht mehr als 6000 Euro betragen soll, überreicht werden. Die Hälfte hiervon übernimmt der Heimatbund und auch die Verleihung soll Teil dessen Jahreshauptversammlung sein. Wichtiger als die kleine finanzielle Unterstützung sei die Würdigung der Menschen und Institutionen, die sich mit großem ideellen, materiellen und finanziellen Einsatz für den Erhalt des historischen Stadtbildes einsetzen, sagte Bürgermeister Stefan Schmutz.

Die erste Vergabe ist am Antoniustag 2021 geplant, Vorschläge können bis zum 30. Juni beim städtischen Gebäudemanager Götz Speyerer eingereicht werden. Dann soll der Preis im Turnus von drei Jahren verliehen werden. Entscheidungsträger ist eine Fachjury aus Bürgermeister Schmutz, Gebäudemanager Speyerer, Stadtbildpfleger Egon Lackner sowie den beiden Architekten der Planungsgruppe 67, Jürgen Borkowski und Bert Burger. Außerdem sitzen die Vorsitzende des Heimatbundes, Carola Schuhmann und Claudia Baer-Schneider von der Landesdenkmalpflege, im Entscheidungsgremium.

CDU-Sprecher Karl Martin Hoffmann regte in diesem Zusammenhang an, in Ladenburg neue Sanierungsgebiete auszuweisen, damit könnten Fördermittel des Landes abgerufen werden. Grünen-Stadtrat Max Keller sah in der Vergabe des Gestaltungspreise eine Art Schmerzensgeld. Wer sich entschließe, in der Ladenburger Altstadt ein Gebäude zu renovieren, der müsse schon "einen an der Klatsche haben", meinte er flapsig.

Keller finde es gut, dass nicht nur historische Gebäude vorgeschlagen werden können sondern auch moderne Bauten, die sich in das Altstadtbild einfügen. Für Uta Blänsdorf-Zahner (SPD) ist die Vergabe des Preises eine hohe Wertschätzung für das Engagement der Investoren und Ulla Völkel (FDP) nannte den Preis eine "Motivationshilfe", sich für ein liebenswertes Ladenburg einzusetzen.

Viele Kommunen haben Medaillen, die an engagierte Bürger verliehen werden. Mit der "Carl und Bertha Benz-Medaille" gibt es so eine Würdigung nun auch in der Römerstadt. Für die Auszeichnung können Personen vorgeschlagen werden, die sich durch selbstloses Engagement auf sozialem, kulturellem, wirtschaftlichem, kirchlichem, sportlichem oder kommunalpolitischem Gebiet zum Wohle der Stadt eingesetzt haben. Die Medaille werde jährlich höchsten an drei Personen verliehen, sagte Bürgermeister Schmutz. Der Gemeinderat werde in nichtöffentlicher Sitzung darüber entscheiden, wer sie bekommt, es ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Ehrungsvorschläge sind in Schriftform bei der Stadtverwaltung einzureichen. Die Verleihung will der Bürgermeister selbst übernehmen.

Unter dem Tagesordnungspunkt "Ehrungen" setzte der Gemeinderat auch eine politische Botschaft um. So gibt es in Ladenburg zwar eine Rechtsgrundlage für den Verleih der Ehrenbürgerrechte, aber diese sei nicht "ausdifferenziert", meinte der Bürgermeister. Für ihn war es ein unhaltbarer Zustand, dass die Namen von Adolf Hitler, Paul von Hindenburg und Josef Schlageter noch immer in der Ehrenbürgerliste der Stadt aufgeführt sind. Die Ratsmitglieder waren sich einig, dass die Streichung überfällig ist.

SPD-Sprecher Gerhard Kleinböck stellte bereits vor sechs Jahren einen entsprechenden Antrag, der wegen rechtlicher Bedenken aber nicht behandelt wurde. Nun war er ebenso erleichtert wie der Christdemokrat Karl Martin Hoffmann. "Das spricht uns allen aus der Seele", sagte Hoffmann, der dem "politisch notwendigen Signal" wie alle anderen Ratsmitglieder zustimmte.

In Ladenburg wurde fünf Menschen die Ehrenbürgerwürde verliehen, die bereits verstorben sind: Autoerfinder Carl Benz sowie seine Frau Bertha Benz, Elisabeth Trippmacher, der Stadtbildpfleger Berndmark Heukemes und der ehemalige Bürgermeister Reinhold Schulz.

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