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Masterplan Neuenheimer Feld: Bündnis Bürgerbeteiligung kritisiert Prozess

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		Masterplan Neuenheimer Feld:  Bündnis Bürgerbeteiligung kritisiert Prozess

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Der Countdown läuft: Bereits am 7. Mai soll der Gemeinderat entscheiden, mit welchen Entwürfen der Planungsteams es für den Masterplan Neuenheimer Feld weitergehen soll. Ab dem 5. März werden jede Woche die Bezirksbeiräte der besonders betroffenen Stadtteile darüber diskutieren.

Doch bevor sich die Gremien mit der Seilbahn, einer möglichen Neckarbrücke oder einem nachverdichteten Campus befassen, zeigt sich das Bündnis Bürgerbeteiligung enttäuscht. "Die Ergebnisoffenheit und die Transparenz in dem Prozess lassen zu wünschen übrig", sagt Birgit Müller-Reiss von der Interessengemeinschaft Handschuhsheim: "Und wir haben wenig Hoffnung, dass es besser wird."

Immer wieder mussten die Naturschützer und Stadtteilvertreter in ihren Augen böse Überraschungen erleben: "Als im November bei der Präsentation der Pläne auf einmal wieder überall die Fünfte Neckarquerung auftauchte, waren wir wie vor den Kopf gestoßen", ärgert sich Ingrid Herrwerth vom Stadtteilverein Wieblingen. Zwischendurch hatten nämlich durchaus alle Planungsteams beteuert, dass man auch ohne eine solche auskommen könne.

Wie dieser Sinneswandel zustande kam, darüber rätselt Regine Buyer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) noch immer: "Der Oberbürgermeister hat gesagt, die Planungsteams hätten das so gewollt." Sie kann sich aber auch vorstellen, dass die Projektträger des Masterplans – also die Stadt, das Land und die Universität – die Brücke gefordert hätten.

Immer wieder müsse das Bündnis die Stadtverwaltung kontrollieren, so Buyer weiter. Nach Ende der zweiten Atelierphase, in der die Mitglieder des Forums – als Vertreter der Bürger, der Interessengruppen und der Nutzer des Neuenheimer Feldes – die Entwürfe der vier Planungsteams bewerten durften, hätten sich in die Beschlussvorlage für den Gemeinderat einige Fehler eingeschlichen.

Erst auf Intervention des Bündnisses Bürgerbeteiligung sei die Beurteilung der einzelnen Entwürfe revidiert worden. "Die Frage, wie die Empfehlungen des Forums in die Beschlussvorlagen für den Gemeinderat einfließen, ist ein Kampf seit dem ersten Tag", ärgert sich auch Müller-Reiss.

Auch nach der jüngsten Forumssitzung kurz vor Weihnachten dauerte es bis zum 13. Februar, bis die Mitglieder des Gremiums endlich das Protokoll zugeschickt bekamen. "Bevor nun die Beschlussvorlage für die Bezirksbeiräte geschrieben wird, sollten die Forumsmitglieder in unseren Augen genug Zeit bekommen, um das zu diskutieren", ärgert sich Müller-Reiss. "Wir wollen nicht kontrollieren, sondern unseren Standpunkt darlegen", fügt Buyer hinzu.

Noch ist das Bündnis nicht an die Gemeinderatsfraktionen herangetreten. "Ohne Beschlussvorlage macht das noch keinen Sinn", so Müller-Reiss. Unterdessen ärgert sich Gernot Burkhardt vom Verein Ökostadt Rhein-Neckar darüber, dass es dieses Mal in Sachen Masterplan keine Sondersitzung aller beteiligten Bezirksbeiräte geben soll, sondern jede einzelne Stadtteilvertretung das Thema getrennt diskutiert – und dann noch auf einer Sitzung mit verschiedenen anderen Tagesordnungspunkten. "Dadurch wird der Prozess zerfasert", so Burkhardt: "Die Wieblinger sind als Erstes dran und können auf die Diskussion aus Neuenheim, Bergheim und Handschuhsheim nicht mehr reagieren."

Die Zeit sei reif, dass nicht nur das Neuenheimer Feld, sondern auch die Auswirkungen des Masterplanprozesses auf die Gesamtstadt und die Region mit diskutiert werden, fordern Buyer und Herrwerth. "Wenn am Wieblinger Weg über ein fünfstöckiges Parkhaus nachgedacht wird, darf man dies bei der Betrachtung nicht ausblenden", so Herrwerth. Bisher würden aber nur die Auswirkungen auf das Neuenheimer Feld betrachtet.

"Der Zeitpunkt ist gekommen, um die Bürgerbeteiligung auszudehnen", fordert auch Müller-Reiss. Von dem hehren Ziel eines zukunftsträchtigen und nachhaltigen Masterplans für das Neuenheimer Feld mit umfassender Bürgerbeteiligung, darin sind sich die Aktiven des Bündnisses einig, sei man noch weit entfernt.

Info: Der Bezirksbeirat Wieblingen tagt am Donnerstag, 5. März, ab 18 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Mannheimer Straße 252. Die Sitzung ist öffentlich.

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