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"Nachtwandel" in Schwetzingen: Schlossgarten-Spektakel aus Licht und Schatten

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Von Volker Widdrat

Schwetzingen. Ein abendlicher Spaziergang durch den Schwetzinger Schlossgarten ist derzeit ein besonderes Erlebnis. Beim "Nachtwandel" durch die illuminierte weitläufige Anlage erleben Besucher den Garten mit allen Sinnen. Zum Auftakt der gleichnamigen Veranstaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten am vergangenen Dienstag flanieren allerdings nur wenige Gäste durch das herrlich illuminierte Areal - das Wetter passt nicht so ganz.

Die Moschee ist in geheimnisvolles Licht getaucht. Die barocke Kuppel, die Rundbogenarkaden, die Minarette und die Pavillons strahlen. Das Innere des von Nicolas de Pigage errichteten Gebäudes ist in schwaches Licht getaucht. Inschriften in arabischer und deutscher Sprache leuchten unter der hohen Kuppel. Christoph Bühler fesselt mit Geschichten aus "Tausendundeine Nacht". Die orientalische Märchensammlung, in der das Mädchen Schahrasad dem König Schahriyar Nacht für Nacht eine stets an der spannendsten Stelle endende Geschichte erzählt, passt zur Atmosphäre. "Der wunderbare Reisesack" heißt das Märchen, das Bühler erzählt.

Am Minerva-Tempel dreht sich alles um Spiele. Der Tempel mit den vier korinthischen Säulen, welcher der römischen Göttin der Weisheit gewidmet ist, liegt versteckt. Brettspiele wie Dame, Mühle und Backgammon waren im Barock beliebt. Kegeln, Ringe werfen und Seil ziehen standen hoch im Kurs. Gerda Leuthardt bietet zudem nächtliches Sackhüpfen an. Große und kleine Besucher sind eingeladen zum vergnüglichen Spielen wie zur Zeit von Carl Theodor.

Nicht nur die Minerva ist angeleuchtet, auch das ovale Wasserbecken vor dem Tempel liegt im schummrigen Licht. Der nächtliche Spaziergang führt durch das Kreisparterre. Im Arion-Brunnen plätschert Wasser. Die mächtige Fontäne schießt glitzernd in den Nachthimmel. Blumenrabatte tragen grünes, blaues oder gelbes Lichtkleid. Leuchtschlangen weisen den Weg durch die Laubengänge. Im ehemaligen Baumagazin hinter dem nördlichen Zirkelgebäude wartet "Theres" (Yvonne Schwegler) auf Besucher. Die fleißige "Putzfee" weiß alles über die damals verwendeten Gartengeräte. Die vier Räume zeigen die Arbeitsbereiche Bodenbearbeitung, Transport, Bewässerung und Schreinerei. Historische Feuerspritzen sind zu sehen. Die Eimer aus Leder dienten der Feuerbekämpfung, erklärt "Theres".

Aus der in Rot getauchten Orangerie ist Musik zu vernehmen. Im Lapidarium mit der Sammlung von Steindenkmälern lockt eine musikalische Zeitreise das Publikum. Das Ensemble Agua Viva mit Bianca Alecu (Querflöte), Patricia Rojas-Schubert (Bassocontinuo) und Angelika Transier (Violoncello) spielt zur friedlichen Abendstunde. Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Stamitz und Johann Baptist Wendling, dem Flötenlehrer von Kurfürst Carl Theodor, erklingen.

Im Kammermusiksaal zeigt eine Projektion den Schlossgarten im Lauf des Jahres. Der zehnminütige Film beweist, dass das Juwel der Gartenkunst mit seinen verschiedenen Blickwinkeln auch im Herbst und Winter einen Spaziergang wert sein kann. Im Saal nebenan bietet Lacher’s Schlossgastronomie heiße Kürbissuppe und kühle Getränke. Das abschließende Feuerwerk sieht der Besucher am besten von der Hirschgruppe aus. Danach endet das Lustwandeln mit dem gemeinsamen Auszug der Besucher aus dem farbig beleuchteten Schlossgarten.

Info: Der "Nachtwandel" findet noch einmal am Freitag und Samstag, 2. und 3. November, statt. Einlass ab 18.30 Uhr, letzter Eintritt 20.30 Uhr.

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