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Messerattacke auf Mannheimer Polizistin: Wahngedanken ebneten den blutigen Weg

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		Messerattacke auf Mannheimer Polizistin:  Wahngedanken ebneten den blutigen Weg

Von Willi Berg

Mannheim. Ein Psychiatriepatient muss sich wegen versuchten Totschlags vor dem Mannheimer Landgericht verantworten. Mit einem Messer bewaffnet, war er aus einer Klinik geflohen. Als er eine Polizistin mit dem Messer attackierte, wurde er angeschossen und schwer verletzt.

Der 50-jährige Deutsche hatte sich einige Tage zuvor in das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim einweisen lassen. Am Morgen des 17. August randalierte er auf der geschlossenen Station und bedrohte einen Arzt sowie zwei Pfleger mit einem Frühstücksmesser. "Er wollte eine Stunde rausgehen", berichtete der als Zeuge geladene Mediziner. Auch den Kollegen vom Kriseninterventionsteam gelang es nicht, ihn zu beruhigen und zur Aufgabe zu bewegen. "Er kam mit dem Messer auf mich zu", erinnerte sich der Arzt. Daraufhin habe er die Stationstür geöffnet. Der Patient rannte aus dem Gebäude und traf auf mehrere Polizisten.

Vergeblich forderten sie ihn mehrfach auf, das Messer wegzulegen. Auch der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock zeigte keine Wirkung. Der 50-Jährige flüchtete in Richtung Marktplatz und wurde von Beamten umstellt. Erneut kamen Pfefferspray und Schlagstock zum Einsatz.

Doch er gab nicht auf und stach mit dem Messer in Richtung des Kopfes einer Polizistin. Die Frau duckte sich und erlitt leichte Verletzungen. Als der Mann nicht von ihr abließ, feuerte ein Kollege sechs mal auf ihn. Schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt, wurde der 50-Jährige in eine Klinik gebracht und operiert.

An die Schüsse könne er sich nicht mehr erinnern, sagte der Beschuldigte. Es stimme aber, was man ihm vorwirft. Der Mann leide an einer paranoiden Schizophrenie und könne deshalb das Unrecht seiner Tat nicht einsehen, sagte der Staatsanwalt. Warum er die Klinik damals verlassen wollte, erklärte der Beschuldigte so: "Ich habe vom Fenster aus gesehen, dass eine Frau bedroht wird und wollte ihr helfen." Sein damaliger Arzt sagte, derartige Wahngedanken habe der Patient schon früher geäußert.

Der gelernte Maschinenschlosser ist wegen seiner psychischen Erkrankung bereits seit 20 Jahren berentet. Immer wieder bekomme er Schübe und höre Stimmen, berichtete er. Im Frühjahr 2017 habe er versucht, sich das Leben zu nehmen. Er ist derzeit im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch untergebracht. Er komme dort zurecht und habe momentan keine Symptome. Die Staatsanwaltschaft hat die weitere Unterbringung beantragt, da erhebliche Straftaten zu erwarten seien. Für den Prozess sind vier Tage anberaumt. Das Urteil soll am 15. Februar verkündet werden.

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