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Kleingemünder Straße in Heidelberg-Ziegelhausen: Ein Poller soll den "Transitverkehr" stoppen

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Von Thomas Seiler

Heidelberg-Ziegelhausen. Wie oft sich schon der Bezirksbeirat über die Situation der Kleingemünder Straße den Kopf heiß redete, dazu gab es im Prinzip nur eine Antwort. "Seit das Gremium überhaupt besteht", weiß der städtische Sitzungsleiter Hans-Joachim Schmidt. "Und schon davor", ergänzte Volker Hug (CDU). In lebhafter Erinnerung dabei: die schier endlosen Debatten im Stadtteil- und Verkehrsverein, als anno 1992 mit der "kleinsten Fußgängerzone Europas" der absolute Autostillstand begann und Pflanzkübel den Fußgängerbereich aufwerteten. Ähnlich könnte es wieder werden, wenn sich die städtische Idee durchsetzt, die der stellvertretende Leiter des Amts für Verkehrsmanagements, Reiner Herzog, vorstellte. Er plädierte für eine "Netzunterbrechung". Soll heißen: Ein Poller soll die Durchfahrt verhindern.

Da kochten natürlich die Emotionen im Bezirksbeirat hoch, denn vor einigen Jahren schafften es die Sperrungs-Gegner, dass eine Einbahnstraße in West-Ost-Richtung entstand. Mit der Änderung der Linienführung des Bergbusses (Linie 36) widmete die Stadt mittlerweile den verkehrsberuhigten Bereich, umgangssprachlich auch Spielstraße genannt, in eine echte Einbahnstraße um. Was allerdings blieb - und das bestätigte Herzog -, waren Fahrzeugkarawanen, die dort die Abkürzung zur Ziegelhäuser Brücke suchen, obwohl sie es gar nicht dürfen. Trotz des Verbotsschilds von Osten her einfahrende Autos und Fahrer, die trotz geforderter Schrittgeschwindigkeit "einfach durchbrettern", was die stellvertretende Kinderbeauftragte des Stadtteils, Ines Pötzschke, schon im Frühjahr feststellte. Sicherlich habe der übergangsweise asphaltierte Fahrbahnbereich, der trotz mehrerer markierter Parkflächen zum Schnellfahren animiert, und die seitlich beibehaltenden Rinnen und Bänderungen, die einen Gehsteig simulieren, dazu beigetragen, stellte nicht nur Herzog fest.

Hinzu kommt aus seiner Sicht noch die Missachtung der Parkregelungen. All das verdeutlichte eine zweimalige Verkehrsuntersuchung Ende Juni und Anfang Juli. Man stellte dabei einen Transitverkehr von weit über 60 Prozent fest. "Die vorhandene Verbotsbeschilderung für Nichtanlieger findet keine Beachtung und macht die Einrichtung einer Netzunterbrechung dringend notwendig", erklärte Herzog.

Recht heftig reagierte darauf der Vorsitzende des Gewerbevereins, Peter Gassert: "Ein Poller bedeutet den absoluten Exodus für unsere Geschäfte!" Er führte dagegen den Zuwachs an Fahrzeugen mit "Land-Nummernschildern" auf die momentane Sperrung der L 536 zwischen Wilhelmsfeld und Altneudorf und die lange Schließung der Friedensbrücke in Neckargemünd zurück. Zudem erkannte er einen unübersichtlichen Schilderwald. Im Gegensatz dazu plädierten die beiden Grünen-Räte Ulrike Gscheidle-Lehn und Joerg Dulz für eine Pollerlösung, da sie das Wohl der Fußgänger, Kinder und Senioren höher ansiedelten und keine Einbußen für die Händler vermuteten. Wenn schon Poller als "allerletzter Notnagel" errichtet werden sollten, müssten auf alle Fälle die Geschäftsleute vorher befragt werden, plädierte Peter Schlör ("Heidelberger") für einen Gedankenaustausch.

Nach erbitterten Wortgefechten rang man sich einstimmig zu einem Antrag der CDU durch. Demnach sollten Piktogramme auf dem Straßenbelag nochmals auf den verkehrsberuhigten Bereich hinweisen, verbunden mit einem Dialogdisplay. Den Einsatz eines Pollers lehnte man jedoch mit großer Mehrheit ab, was Hug so begründete: "Wir sollten abwarten, wie sich die Verkehrslage nach dem Bau des Alten- und Pflegeheims entwickelt."

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