Downhill-WM 2020 – Leogang: Fear and Loathing in Leogang – Fotostory vom Trackwalk
Peng – der Startschuss für die Downhill-Weltmeisterschaft in Leogang ist gefallen! Am Mittwoch stand mit dem Trackwalk der erste offizielle Termin an – und einige Fahrer wurden direkt ziemlich kalt erwischt. Denn statt der Bikepark-Strecke, die wir in den letzten 10 Jahren in- und auswendig gelernt haben, präsentierten uns die Streckenbauer einen extrem hohen Anteil an frisch gesteckten, natürlichen Segmenten, die selbst gestandenen Profis und Siegesanwärtern den Angstschweiß ins Gesicht trieben.
Seit 2010 findet in Leogang nun ein Downhill World Cup statt – 2012 sogar schon einmal eine Weltmeisterschaft, die damals von Greg Minnaar gewonnen wurde. Die anfangs noch frische und lose Strecke hat sich in der Zeit immer mehr zum klassischen Bikepark-Kurs gewandelt, mit viel Geschwindigkeit, Schotter und wenigen technisch anspruchsvollen Segmenten – ein Wandel, der von großen Teilen des Fahrerfeldes durchaus kritisch gesehen wurde. Entsprechend groß wurde der öffentliche Druck, für die nächste Weltmeisterschaft 2020 einige spannende Änderungen einzuführen. Nach dem Trackwalk ist klar: Dem wurde nachgegeben!
Der obere Streckenabschnitt erinnert stark an die letzten Jahre: Statt über die bekannte Bikepark-Strecke geht’s zu großen Teilen mitten über die ordentlich steile Almwiese. Wer hier seine Stollen gut in den Boden graben kann, ist klar im Vorteil, denn bauliche Maßnahmen sucht man vergeblich – Offcamber ist angesagt. Anschließend orientiert sich die Strecke recht nah am bekannten Verlauf, mit einigen kleinen und teils recht eckigen Schikanen, die für zusätzlichen technischen Anspruch sorgen sollen. Die Regenfälle der letzten Tage und teilweise immer noch extrem weiche und frisch gebaute Anlieger und Sprünge sprechen zudem dafür, dass wir in diesem Jahr keine Rekordgeschwindigkeiten erwarten sollten.
Richtig spannend wird es allerdings nach dem bekannten Motorway: Dieser spuckt die Fahrer wieder in einen großen Wallride, der sie nun jedoch direkt in eine frische Waldsektion führt – und die hat es gewaltig in sich! Es wird steil, es wird wurzelig und es wird richtig matschig! Entsprechend gespalten sind die Reaktionen im Fahrerfeld: Während Laurie Greenland sein Lächeln kaum verbergen kann und betont, dass er genau so etwas bereits das ganze Jahr über fährt, ist Titel-Anwärter Aaron Gwin alles andere als happy und fordert Änderungen. Es wird sicherlich spannend sein, zu sehen, wie die Linien sich entwickeln – einige Sektionen dürften zu Trainingsbeginn nur schwer fahrbar sein!