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iXS Downhill Cup 2019 Ilmenau: Ergebnisse und Rückblick auf die Absolute Abfahrt

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Die 23. Auflage des Downhill-Rennens in Ilmenau war wieder eine großartige Veranstaltung mit perfekten Bedingungen und tausenden Zuschauern. Die Elite-Siege sicherten sich am Ende Harriet Rücknagel und Matthias Hafner.

Bereits im Jahr 1996 wurde das erste Downhill-Rennen im thüringischen Ilmenau organisiert. Die ersten zwei Ausgaben des legendären Rennens führten noch vom Kickelhahn hinab, bevor die Veranstaltung Ende der 90er Jahre dann an den anderen Hausberg der Universitätsstadt umzog. Der Lindenberg ist seitdem Schauplatz des Rennens mit dem bezeichnenden Namen „Absolute Abfahrt“. Gestartet wird seitdem an der Bobhütte, während das Ziel ein ehemaliger Aufsprunghang einer Skischanze ist.

Der Zielbereich: Hier wird wieder ordentlich hineingeflogen!
# Der Zielbereich: Hier wird wieder ordentlich hineingeflogen!
Diashow: iXS Downhill Cup 2019 Ilmenau - Ergebnisse und Rückblick auf die Absolute Abfahrt
Natürlich stand Elisabeth Brandau auch bei den Medien im Fokus
Auf dem Weg nach oben geht's in Ilmenau per Shuttle-Fahrzeug
Erik Irmisch am Zielsprung in den ehemaligen Schanzenauslauf
Tomás Cvinger machte den familiären Doppelerfolg komplett
Der Südafrikaner Johann Potgieter fliegt im Seeding Run in den Zielhang
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Wie man allein daran erkennen kann, liegt die Strecke in einem früher als Wintersportzentrum genutzten Gebiet mit sehr bemerkenswerter Tradition. Im frühen 20. Jahrhundert wurde eine Rodelbahn angelegt, etwa 20 Jahre später sogar eine Naturbobbahn, auf der internationale Wettkämpfe stattfanden. Auf der Straße findet das älteste automobile Bergrennen statt, welches in diesem Jahr sein 115. Jubiläum feierte. Und eben dort wird nun seit mehr als zwei Dekaden auch Mountainbike-Geschichte geschrieben, denn das Downhillrennen hat sich mittlerweile zu einem echten Klassiker entwickelt. Es ist nach Bad Tabarz das Zweitälteste Deutschlands.

Die Strecke

Die etwa 1,5 Kilometer lange und 220 Höhenmeter umfassende Strecke wurde für die 23. Ausgabe wie jedes Jahr modifiziert. Wie immer wurde sie einer Generalüberholung unterzogen, einige Abschnitte waren völlig neu, andere waren einfach nur erneuert worden, denn der Kurs wird nur zum Rennen genutzt und verbringt die restliche Zeit im Jahr in einem Dornröschenschlaf. Die Streckenbauer hatten wieder ihr Bestes gegeben, um den etwa 400 Teilnehmern eine schöne Strecke vorzulegen, die auch einige neue, frische und nicht eingefahrene Passagen bot.

Auf dem Weg nach oben geht's in Ilmenau per Shuttle-Fahrzeug
# Auf dem Weg nach oben geht's in Ilmenau per Shuttle-Fahrzeug

Natürlich ist es etwas schwierig nach mehr als 20 Mal im gleichen Waldstück immer noch etwas Neues zu finden, aber die Streckenbaucrew hatte auch in diesem Jahr wieder frühzeitig angefangen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Sommerlicher Veranstaltungsbeginn

Nachdem der Sommer an den letzten beiden Wochenenden eher pausierte, waren die Vorhersagen für das Ilmenauer Rennwochenende wieder ausgesprochen gut. Bereits am Donnerstagabend füllte sich langsam das Fahrerlager und das typische Feeling stellte sich im Gabelbachtal ein. Am Freitag wurden dann die Startnummern ausgeben, bevor es mit dem Shuttle auf den Berg ging, um anschließend zu Fuß den Kursverlauf zu besichtigen. Ja richtig, in Ilmenau wird man noch mit Fahrzeugen zum Start gebracht, eine eher aussterbende Art des Auftransports.

Nach dem Mittag begann das offizielle Training und somit wurde der Kurs ordentlich eingefahren. Anfangs regnete es sogar noch ab und zu, was der Strecke aber eher zugute kam. Anschließend stellte sich wieder der angekündigte Sommer ein. Am Abend stand dann wieder im Zielbereich ein kleines Konzert auf dem Programm, bei dem sich natürlich auch der eine oder andere Fahrer blicken ließ.

Samstag – Seeding Run

Der Samstag startete dann wieder bei blauem Himmel und Sonnenschein mit dem Pflichttraining, bei dem alle des Teilnehmerfeldes mindestens zweimal die Strecke zu befahren hatten, um im anschließenden Seeding Run zugelassen zu werden. Dieser begann nach dem Mittag und auch dazu war schon ordentlich was los im Wald. Die Bestzeiten des Tages sicherten sich Johann Potgieter (RSA – Team Racing Dudes) und Harriet Rücknagel (GER – Rad-Art Ilmenau), die somit am Sonntag als Favoriten an den Start gingen.

Der Südafrikaner Johann Potgieter fliegt im Seeding Run in den Zielhang
# Der Südafrikaner Johann Potgieter fliegt im Seeding Run in den Zielhang

Sonntag – Finaltag

Am Sonntag wurde es dann nach drei weiteren Trainingsstunden ernst. Zuerst gingen die offenen Klassen auf die Strecke und lieferten dem frühzeitig erschienenen Publikum schon ordentliches Racing. Am frühen Nachmittag begannen dann die Pro Masters als erste lizenzierte Kategorie. Und wie schon am Vortag klar wurde, war der Kampf um das Podest ziemlich hart. Am Ende war es Dominik Dierich (GER – Trek AmperRad), der sich mit einer Zeit von 2:00.113 Minuten den Sieg sicherte. Zweiter wurde Daniel Jahn (GER – Nicolai BikeBauer) gefolgt von Andreas Krieger (GER – Propain).

Dominik Dierich wurde auch auf dieser Strecke 2017 Deutscher Meister der Masters
# Dominik Dierich wurde auch auf dieser Strecke 2017 Deutscher Meister der Masters

In der anschließend startenden U17-Klasse zeichnete sich schon im Seeding Run die Dominanz von David Cvinger (CZE – ORE MTB Racing Team) ab. Im Finale bewies der junge Tscheche dann erneut seine Qualität und setzte sich mit knapp 7 Sekunden auf den ersten Platz. Das Podium komplettierten Luca Vaas (GER – BP Crew Gravity Racing) und Till Ohlendorf (GER).

David Cvinger schafft es fast immer auf das Podest im iXS Cup, diesmal wieder bis ganz nach oben
# David Cvinger schafft es fast immer auf das Podest im iXS Cup, diesmal wieder bis ganz nach oben

Auch in der U19-Klasse war es der Name Cvinger, der das Maß der Dinge zu sein schien. Diesmal war es aber der ältere Bruder Tomás, der die beste Zeit den Berg runterbrachte. Die nachfolgenden Plätze gingen an Moritz Panthel (GER – Bockshop) und Max Schiller (GER – Trek Fahrrad-Eberhardt Racing).

Tomás Cvinger machte den familiären Doppelerfolg komplett
# Tomás Cvinger machte den familiären Doppelerfolg komplett

Die Elite Women Klasse war zwar zahlenmäßig nicht so gut besetzt, dafür aber mit Namen, die erwähnenswerte Geschichten boten. Die Siegerin Harriet Rücknagel hätte sich im Vorfeld wohl nicht als Favoritin gesehen, schließlich wurde sie erst vor acht Wochen Mutter und hatte somit nicht allzu viel Zeit auf dem Fahrrad verbracht, geschweige denn auf einer Downhillstrecke. Auch ein anderer Name fiel in der Startliste auf. Elisabeth Brandau (GER – Radon-EBE-racing Team) ist für das Wochenende fremdgegangen: Das Aushängeschild der deutschen Cross Country-Elite konnte beim letzten Weltcup im französischen Les Gets durch den dritten Platz einmal mehr ihre Klasse beweisen und umso erstaunlicher war es, dass die zweifache Mutter das freie Wochenende zwischen vier Weltcups und der EM nutzte, um mit ihrer Familie nach Ilmenau zu reisen. Sie schien jedenfalls ihr erstes Downhill-Rennen zu genießen.

Natürlich stand Elisabeth Brandau auch bei den Medien im Fokus
# Natürlich stand Elisabeth Brandau auch bei den Medien im Fokus

Abseits der Strecke sah man dann auch noch Nina Hoffmann, die aktuell im Weltcup für Furore sorgt. Die Saalfelderin stattete der Absoluten Abfahrt einen Besuch ab, allerdings brauchte sie wohl mal etwas Regenerationszeit und ging deshalb nicht an den Start. Aber trotz der Geschichten drumherum stand natürlich das sportliche Ergebnis im Vordergrund. Hinter Harriet Rücknagel platzierten sich Katrin Karkhof (GER – Pivot Cycles) und Jessica Kalbitz (GER – Bergrausch Racing) auf den Rängen zwei und drei.

Katrin Karkhof gratuliert Harriet Rücknagel zum Sieg
# Katrin Karkhof gratuliert Harriet Rücknagel zum Sieg

Als dann mit den Elite Men die letzte Klasse dran war, war sowohl die Strecke als auch der einzigartige Zielbereich rappelvoll. Insbesondere als die letzten 15 Fahrer auf den Kurs gingen, war die Spannung riesig. Alle aus dieser Gruppe waren am Vortag unter der Zweiminuten-Marke geblieben und gehörten somit zum erweiterten Favoritenkreis. Als Zehntletzter kam Rick Balbierer (GER – Giant Germany Offroad Team) in den Schanzenauslauf geflogen und natürlich hat das Ilmenauer Publikum darauf gewartet. Seine Zeit reichte aber nicht für die Top Ten. Wenn man sich zu diesem Zeitpunkt die gefahrenen Zeiten ansah, konnte man feststellen, dass die Strecke wohl etwas ausgefahrener und somit langsamer war. Auch die nachfolgenden Vier konnten nicht wirklich eingreifen. Doch dann kam Matthias Hafner (GER – Bikepark Albstadt) und legte mit 1:56.796 Minuten eine wirklich ernstzunehmende Zeit vor.

Sieger Matthias Hafner im Zielbereich
# Sieger Matthias Hafner im Zielbereich

Simon Maurer (GER – Carbocage Factory Team) war der Nächste, aber bei ihm reichte es auch nicht für das Podium. Dann war es Johannes Fischbach (GER – R-Raymon Racing), der mit einem Riesensatz einflog, Platz zwei für ihn für den Moment. Danach kam Silas Grandy (GER – Commencal), auch kein Podestplatz für ihn. Nun waren es also nur noch die zwei Fahrer vom Team Racing Dudes. Der erste von ihnen war Erik Irmisch. Er segelte mit ordentlicher Schräglage in den Hang und die Anzeigetafel offenbarte Platz zwei.

Erik Irmisch am Zielsprung in den ehemaligen Schanzenauslauf
# Erik Irmisch am Zielsprung in den ehemaligen Schanzenauslauf

Somit fehlte nur noch Johann Potgieter. Die Zuschauer hörten schon den letzten Streckenposten pfeifen, doch irgendwie kam er nicht in den Zielhang. Mit mehr als einer Minute Verspätung rollte er dann nach einem Sturz in der letzten Kurve ins Ziel. Somit gewann Matthias Hafner sein erstes Downhill-Rennen. Erik Irmisch wurde Zweiter und Johannes Fischbach Dritter.

Podium Elite Men mit Irmisch, Hafner und Fischbach (v.l.n.r.)
# Podium Elite Men mit Irmisch, Hafner und Fischbach (v.l.n.r.)

Wie erwartet war die anschließende Siegerehrung wieder der absolute Wahnsinn. Sicherlich hat zur Stimmung beigetragen, dass sich einige Ilmenauer auf dem Podest wiederfanden, aber trotzdem ist sowas sicherlich einmalig. Stagediving gehört schon länger zum Pflichtprogramm der Elite-Sieger und den ohrenbetäubenden Lärm muss man dann auch mal ertragen.

Mathias Hafner beim obligatorischen Stagediving
# Mathias Hafner beim obligatorischen Stagediving

Schön war es in jedem Fall wieder. Ein perfektes Rennen, bestes Wetter à la „Ilmenau himmelblau“, viele Fans und eine grandiose Stimmung werden den Anwesenden in Erinnerung bleiben. Weiter geht es mit der Serie in drei Wochen in Bad Tabarz.

Ergebnisse

RL_Final_Ilmenau2019
Info: Pressemitteilung Racement | Fotos: Christian Heilwagen/Racement

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