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GM Larry Melvin Evans – ein nationaler Held der USA

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GM Larry Melvin Evans
(* 1932  –  † 2010)


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– von NM Hebert Pérez García

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aus Holland

– übersetzt und bebildert von Frank Mayer

Text:

Am 15. November 2010 verstarb in Nevada (USA) der Grossmeister Larry Melvin Evans im Alter von 78 Jahren nach einem chirugischen Eingriff, von dem er sich nicht mehr erholte.

Sein Ableben bewegte die gesamte Schachwelt, insbesondere seine amerikanischen Landsleute.

Sie verloren mit ihm eine Persönlichkeit grösster Bedeutung, die sich vor allem durch seine Beliebtheit auszeichnete.

Larry Evans glänzte durch seine schachliche Leistungsstärke; er förderte ausserdem sein ganzes Leben lang das Schachspiel auf breiter Ebene, indem er zahlreiche Bücher und Schachartikel veröffentlichte.

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Er blieb stets aktiv bis zum Ende seiner Tage.

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Seine erzielten Erfolge waren so zahlreich, die wir jedoch in diesem Rahmen nicht aufführen wollen.

Larry Evans erspielte fantastische Ergebnisse, indem er sein Land bei den FIDE-Olympiaden mehrfach vertrat; insbesondere hob er sich hervor, als er den sowjetischen Meister

Mark Taimanov mit 2,5 zu 1,5 schlug bei dem unvergesslichen Zusammentreffen, das beide 1954 in New York als Teil des historischen Wettkampfes der Mannschaften USA gegen die Sowjetunion spielten.

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Foto  lh3.ggpht.com

Ab jenem Zeitpunkt wurde Larry Evans zum nationalen Helden erklärt.

Die 4. Partie gegen Taimanov entschied die Begegnung.

Es war ein dramatisches Duell.

Evans mit Schwarz war in der Eröffnung leicht unterlegen, weil sein Gegner eine “theoretische Überraschung” vorbereitet hatte.

Allerdings gab Taimanov nach der Partie und einer eingehenden Analyse später zu, dass er einen schweren taktischen Fehler begangen hatte.

Taimanov dachte, dass sein Plan ihn unweigerlich zum Sieg führen wurde.

Der Schlüssel lag in einem scheinbar entscheidenden Turmopfer auf “c7”.

Nur in ein paar Minuten hatte Taimanov die gewünschte Position erreicht, aber es erwartete ihn ein harter Rückschlag.

Larry Evans, der schon viel Zeit verbraucht hatte, fand schliesslich die Widerlegung dieses Opfers und gewann die Partie absolut überzeugend.

Taimanov, Mark E – Evans, Larry Melvyn [E99]


New York Match USA-URSS Nueva York (4), 1954 [HPG]

1. c4 Sf6 2.Sf3 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 0-0 5.d4 d6 6.Le2 e5 7.0-0 Sc6

8. d5 Se7 [Eine sehr gefährliche Variante in der königsindischen Verteidigung, die noch nicht ihre Wirkungskraft verloren hat und in den 50ziger Jahren sehr populär war.

In der Gegenwart  ist es der amerikanische Grossmeister H.Nakamura, der sie öfters spielt, ein hervorragender Experte in verschlungenen taktischen Labyrinthen.]

9. Se1 Sd7 10. Sd3  [Andere Optionen sind: f3 f5 11.g4 (11.Le3 ]

10…f5 11.f3 [Die gewöhnliche Linie ist :11.Ld2! Sf6 12.f3 f4 13.c5 g5 14.Tc1 Sg6 15.cxd6 cxd6 16.Sb5 Tf7 17.Dc2; 11.exf5 Sxf5 (11…gxf5 12.f4 Sg6 13.Le3) 12.f3 Sf6 13.Sf2 Sd4 14.Sfe4;

In der ersten Partie des matches hatte man mit umgekehrten Farben gespielt:

11.exf5 gxf5 12.f4 e4 13.Sf2 (13.Sb4! Sc5 14.Le3 Ld7 15.Sc2+/=) 13…Sf6

14. Le3 Kh8 15.Kh1 Tg8 etc,  Evans – Taimanov Match USA – URSS (1) New York 1954]

11…f4 12.Ld2  g5

13.Tc1 Tf6 [ Der GM Lubomir Kavalek sagte zu diesem Zug, dass man in den Partien von David Bronstein und Boris Spassky  den Turm zu spielen pflegte, um somit das Feld “d6” günstig zu decken und für den Angriff eventl. die Felder “g6 oder h6” zu nutzen.

Gligoric dagegen zog es vor, den Turm auf “f7” zu setzen, um das äusserst wichtige Feld “c7” zu decken; ein üblicher Punkt der weissen Offensive.

Eine andere Möglichkeit zu spielen,war 13…Sg6 14.Sb5 a6 15.Sa3 Sf6?! (15…b6 16.b4 Tb8 17.c5 b5) 16.c5+/- g4 17.cxd6 cxd6 18.Sc4 g3 19.h3 (19.La5!? De7 20.Sb6 Tb8 21.Dc2 Ld7 22.Dc7+/-) 19…Lxh3 Reshevsky – Lombardy New York 1958, hier schlägt das Programm Rybka eine interessante Verbesserung vor wie folgt:

20. La5! De7 21.gxh3 Dd7 22.Sf2! gxf2+ 23.Txf2 mit Vorteil für Weiss HPG]

14. c5!? Es wird ein Bauer geopfert, um später ein aktiveres Spiel auf dem Damenflügel zu haben. Diesen Paln hatte Taimanov vorab erarbeitet.

14…Sxc5 15.Sxc5 dxc5 16.Sa4 b6 17.b4 cxb4

18.Lxb4 Lf8?! [Besser war 18….c5!?, ein Zug der von dem GM Igor Bondarevsky empfohlen wird.

Aber mit 19.Lc3 (19.dxc6 Dxd1 20.Tfxd1 Sxc6 21.Ld6 Lb7 22.Lc4+ Kh8 23.Sc3) 19…Sg6 20.Sb2 Lf8 21.a4, behält Weiss den Druck auf dem Damenflügel]

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19.Txc7? [Bis hier war der strategische Plan von Weiss richtig, aber der Textzug ist ein Fehler mit argen Konsequenzen.

19. Db3 war eine Empfehlung con Dr. Max Euwe und IM Alberto Becker in ihrer Monographie über die Königsindische Verteidigung und beide bestätigen, dass, wenn 19..KG7 20. Dc3 gezogen werden, ein mit klarer Vorteil für Weiss entsteht, aber das Programm Rybka rät zu: 20..c5! 21. La3 Sg8= mit Ausgleich. Unsere Meinung ist, dass Rybka Recht hat.]

19…Sf5! [ Ein herrlicher Zug, der das von Weiss durchgeführte Opfer vollständig widerlegt.]

20.Lxf8? Verliert endgültig.  Vielleicht sollte man hier wie folgt gespielt haben: 20.Tc1 Lxb4 21.exf5 Lxf5 22.Lb5 Td6 23.De2 Ld7 24.Ld3 Df8! Mit überlegenem Spiel für Schwarz.]

20…Dxc7-+ 21.La3 Se3 22.Dc1 Dg7 23.Tf2 Ld7 [ oder 23…g4!?-+]

24.Sc3 g4 25.Lb2 [auch war unzureichend 25. fxg4 wegen 25..Lxg4 26. Lf1

(26. Sd1 Tc8 27. Da1 Lh3-+) 26..Tg6-+]

25…g3 26.hxg3 Dxg3

27.Lf1 Tc8 [Es gewinnt rasch 27…Th6! 28.Te2 Th3! 29.Txe3 fxe3 30.Dxe3 Tf8 31.Se2 Dh2+ 32.Kf2 Tfxf3+ 33.Dxf3 Txf3+ 34.Kxf3 Dh6 35.Kf2 Df8+-+]

28.De1 b5 [Eine hübsche Gewinn-Variante war 28…Th6 29.Te2 Dh2+ 30.Kf2 Tg6 31.Txe3 Lh3!-+]

29.Se2 Dh4 30.g3 fxg3

31.Sxg3 Sxf1-+ [Rybka gibt auch eine überraschende und gewinnbringende Kombination an mit: 31…Dxg3+! 32.Tg2 Sxf1! 33.Txg3+ Sxg3 34.Lxe5 Tc1 35.Dxc1 Se2+]

32.Sf5 Tg6+ 33.Kxf1 Dh1+ 34.Ke2 Tc2+ 35.Kd1 Dxe1+ 36.Kxe1 Tg1+  und Weiss gibt auf: 0 – 1.

Die Partie zum Nachspielen:

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Eine herrliche Heldentat des Amerikaners Larry Melvin Evans:

Auf dass er in Frieden ruhe!

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*************************

Trotz des schmerzlichen Verlustes von Grossmeister

Larry Melvin Evans erlauben wir uns, Ihnen noch eine lustige

“Wasserpartie” zwischen Bobby Fischer und Larry Evans

aus dem Jahre 1971 wie folgt zu zeigen:

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Foto guardian.co.uk

Sitges (Barcelona), im Januar 2011

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