Handball-Präsident Michelmann kritisiert Spitzenpolitiker

Berlin (dpa) - Der Präsident des Deutschen Handball-Bundes, Andreas Michelmann, hat sich über die mangelnde Präsenz deutscher Spitzenpolitiker bei Topsportveranstaltungen beklagt. «Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro waren weder der damalige Bundespräsident Joachim Gauck noch Bundeskanzlerin Angela Merkel noch der damals für den Sport zuständige Minister Thomas de Maizière», sagte Michelmann am Mittwoch in seiner Eigenschaft als Sprecher der Interessenvereinigung Teamsport Deutschland bei einem parlamentarischen Abend in Berlin. Für ihn sei das ein Zeichen von «mangelnder Wertschätzung» für die Spitzensportler, die antreten, weil sie stolz seien, «den Adler auf der Brust» zu tragen.Im August hatten Sportpolitiker und Leichtathleten kritisiert, dass Merkel die EM in Berlin nicht besucht hatte, aber regelmäßig zu den Turnieren der Fußball-Nationalmannschaft fliegt. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer war nicht bei den Leichtathleten im Olympiastadion gewesen.Als Gegenbeispiel nannte Michelmann das WM-Finale der Handballerinnen 2017, als die norwegische Ministerpräsidentin und Frankreichs Sportministerin zur Unterstützung ihrer Teams nach Hamburg gereist waren. Michelmann: «Und am nächsten Tag hat Staatspräsident Emmanuel Macron die französische Mannschaft empfangen.»