Tennis: "Traut sich kein Trainer" – Becker sieht Problem bei Zverev
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Deutschlands bester Tennisspieler hatte gereizt auf die Worte des dreimaligen Wimbledon-Champions reagiert. Nun äußert sich Boris Becker erneut – und rät Zverev zu einer einschneidenden Veränderung. Nach seiner Kritik an Alexander Zverev nach dessen Vorrundenaus bei den ATP Finals hat sich Boris Becker erneut zu Deutschlands bestem Tennisspieler geäußert – und Zverev eine Veränderung im Umfeld nahegelegt. "Da kommt auch die Frage nach einem neuen Trainer", sagte Becker am Samstagabend bei Sky. "Ich dachte, die Idee mit Toni Nadal wäre sehr gut", erinnerte der 58-Jährige daran, dass Zverev im Sommer nach dem enttäuschenden Erstrundenaus in Wimbledon in der Akademie von Rafael Nadal auf Mallorca trainiert und dabei auch mit dessen Onkel Toni zusammengearbeitet hat. Eine längerfristige Zusammenarbeit ergab sich jedoch nicht. Stattdessen wird Zverev weiter vorrangig von Vater Alexander senior und Bruder Mischa bereut, wie seit Jahren schon. Und genau das ist laut Becker die Schwierigkeit: "In das Umfeld Vater-Bruder-Mutter traut sich kein neuer Trainer. Das ist das nächste Problem." Becker hatte Zverev nach dessen 4:6, 6:7 (4:7) im entscheidenden Vorrundenspiel gegen den Kanadier Félix Auger-Aliassime am Freitag eine "mentale Blockade" diagnostiziert. Der 28-Jährige sei "fast total verkrampft" gewesen. "Er kam mit dem Druck nicht klar, mit der Erwartungshaltung." Zverev selbst reagierte noch am Freitag auf die Kritik eher gereizt: "Wenn das seine Meinung ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf seine Kommentare", antwortete er auf die Frage eines Journalisten auf der Pressekonferenz nach dem Match. Becker betonte nun, dass er dem Weltranglistendritten die Reaktion nicht übel nehme: "Wenn ich alles ernst nehmen würde, was ich direkt nach einem Match auf einer Pressekonferenz gesagt habe, dann vergiss es." Mehr noch: "Er ist natürlich hoch emotionalisiert, und ich glaube, die Frage vom Journalisten war auch provozierend, der hat das ganze Vor und Nach weggelassen." Nun seien seine engsten Vertrauten gefragt, Zverev wieder aufzubauen: "Das Umfeld kann man ansprechen. Natürlich ist er eng mit seiner Familie, logisch, er hat auch eine kleine Tochter. Die sind jetzt gefordert, Sascha wieder nach oben zu heben."

