Krieg in der Ukraine: Früherer Tennisprofi Sergej Stachowski patrouilliert in Kiew: "Jeder ist super motiviert, aber auch wütend"

Noch bis im Januar spielte er Tennis, jetzt verteidigt er Kiew. Der ehemalige Tennisprofi Sergej Stachowski macht sich große Sorgen um das Schicksal seines Heimatlandes Ukraine.

"Wenn man Putin sagen hört, dass die Ukraine nie existiert hat, dass sie von der Sowjetunion, von Lenin, erschaffen wurde, dass sie nie eine Geschichte hatte, dann versteht man: Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden", sagte der ehemalige Tennisprofi Sergej Stachowski der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Sie wird als Land von der Erde verschwinden."

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Stachowski war bis Januar Tennisprofi, jetzt patrouilliert der 36-Jährige als Freiwilliger der Territorialverteidigung in der Hauptstadt Kiew, um dort für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. "Nun befinden wir uns in einem Krieg mit Russland, und ich verstehe, um die Ukraine zu kontrollieren, müssen sie die Mehrheit der Ukrainer abschlachten", erklärte der ehemalige Sportler, dessen Familie mit seinen drei Kindern in Budapest lebt.

Sergej Stachowski: "Sie schlachten Familien ab"

Die Stimmung unter den Freiwilligen in Kiew sei derzeit gut, aber jeder sei auch besorgt "über die anderen Städte, die verwüstet werden und wo Menschen sterben. Jeder ist super motiviert, aber auch wütend und bereit, sich an der russischen Armee für ihre Gräueltaten zu rächen, für das, was sie der Zivilbevölkerung antun. Sie schlachten Familien ab, töten Zivilisten, vergewaltigen", schilderte Stachowski.

Tagebuch des Ukraine-Krieges 11.16

Eine Kapitulation seines Heimatlandes schließt er kategorisch aus. "Es ist nett, dass einige Leute denken, dass eine Kapitulation das Töten stoppt. Doch gerade Deutschland sollte wissen, welchen Preis Frankreich und Polen zahlten, als sie kapitulierten."