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Nach Missbrauchs-Vorwürfen: Verschwundener Tennis-Star: Neue Videos sollen Peng Shuai in Freiheit zeigen

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Nach Missbrauchs-Vorwürfen: Verschwundener Tennis-Star: Neue Videos sollen Peng Shuai in Freiheit zeigen

Nachdem sie einem ranghohen Politiker Vergewaltigung vorgeworfen hatte, war Peng Shuai aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun ist der Tennisstar erstmals wieder öffentlich aufgetreten. Doch es bleiben Fragen.

Es ist ein unspektakulärer Videoclip: Auf einem Tennisplatz steht eine Gruppe von Personen, sie lächeln und klatschen. Am Ende tritt eine junge Frau einen Schritt aus der Gruppe heraus, winkt der Menge und verbeugt sich lächelnd. Interessant ist es erst, wer diese winkende Frau ist: Es handelt sich um die seit knapp zwei Wochen verschwundene Tennisweltranglisten-Spielerin Peng Shuai.

Veröffentlicht wurde der Clip auf dem Twitter-Kanal des chinesischen Journalisten Hu Xijin. Er ist Chefredakteur der "Global Times, die den chinesischen Staatsmedien zugerechnet wird. "Peng Shuai trat am Sonntag Morgen bei einer Eröffnungs-Zeremonie für das Finale eines Teenager-Tennisturniers auf", beschreibt er den Clip. Eingefangen worden sei die Aufnahme von einem Reporter der "Global Times".

Drei Videos sollen Wohlergehen beweisen

Schon vorher hatte Xijin zwei Clips aus einem Restaurant gepostet, die Shuai beim Besuch eines Restaurants gemeinsam mit ihrem Trainer und Freunden zeigen sollen. "Der Inhalt zeigt klar, das die Videos am Samstag aufgenommen wurde", schrieb er dazu. Schon vorher hatte Xijin einige Bilder der 35-Jährigen veröffentlicht, die aus der Story-Funktion ihres privaten Accounts bei der in China beliebten Plattform Wechat stammen sollten. Dazu schrieb er, dass die Vermisste auch bald öffentlich auftreten werde.

Die Posts sind eine Reaktion auf den öffentlichen Druck zum Verschwinden von Shuai. Sie war von der Bildfläche verschwunden, nachdem sie am 2. November in einem Post auf der größten chinesischen Social-Media-Plattform Weibo schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Vize-Premier Zhang Gaoli erhoben hatte. Das ranghohe Mitglied der regierenden Kommunistischen Partei habe sie vor drei Jahren in seinem Haus zum Sex gezwungen, hieß es in einem langen Post. Er verschwand nur eine halbe Stunde später aus dem Netz. Auch Shuai selbst war danach wochenlang aus der Öffentlichkeit verschwunden gewesen.STERN PAID Verschwundene Tennisspielerin 14.55

China unter Druck

Ob China mit den Clips dem Eindruck der Zensur entgegenwirken kann, steht auf einem anderen Blatt. "Das Video alleine reicht nicht aus", erklärte etwa der Chef des Damen-Tennisverbandes WTA, Steve Simon, in einem Statement. Er sei froh, Shuai in den Videos zu sehen. Doch es blieben Fragen. "Während wir sicher sind, dass es sich um sie handelt, ist weiter unklar, ob sie frei ist und Entscheidungen für sich treffen kann, ohne Strafmaßnahmen fürchten zu müssen." Er mache sich weiter Sorgen um ihre Sicherheit und ihre Gesundheit. Erst am Freitag hatte er angekündigt, im Zweifel China ganz von aktuellen Turnieren auszuschließen, obwohl dem Verband dadurch Einnahmeverluste von mehreren Hundert Millionen Dollar drohen würden. "Es ist größer als das Geschäft", erklärte er.

Shuais Schicksal hat sich längst zu einer diplomatischen Krise für China entwickelt. Man verlange "unabhängige und verifizierbare Beweise über ihren Aufenthaltsort und ihre Sicherheit", erklärte etwa die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Freitag. Auch in der Tenniswelt war die Reaktion groß. Stars wie Serena Williams bekundeten öffentlich ihre Sorge um Shuai.

Quelle:  Twitter, TWA-Statement

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