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Der »richtige« Support

Frage an Toni Witz: Hallo Herr Witz! Ich bin Tennisvater und betreue gemeinsam mit meiner Frau unseren ambitionierten Sohn (17 Jahre), der mittlerweile Kaderspieler in unserem Verband ist. Aktuell wissen wir noch nicht so genau, wie wir unseren Sohn während einer Partie unterstützen sollen. Was früher recht einfach war, erweist sich mit zunehmendem Alter als recht schwierig. Sind wir zu still, wirft er uns böse Blicke zu, sind wir zu euphorisch, ernten wir diese Blickkontakte aber ebenfalls. Da gestaltet sich die Unterstützung natürlich schwierig. Einen Coach, der unseren Sohn permanent begleitet, können wir uns aber nicht leisten. Wenn er vom Verband aus gecoacht wird, verhält sich die Sache aber auch nicht anders, was uns als Eltern wiederum beruhigt. Können Sie uns weiterhelfen?

Toni Witz
© Witz

Toni Witz: Hallo, Bernd! Zuerst einmal danke für Ihre Frage! Meine Tipps, die ich den Eltern meiner Schützlinge in einem solchen Fall gebe, basieren auf meinen Erfahrungen, die ich früher als Spieler und heutev als Coach sammeln durfte, bedürfen aber aufgrund unterschiedlicher Persönlichkeiten in der Praxis immer wieder individueller Lösungsansätze. Grundsätzlich sollten Eltern unter anderem folgende Dinge berücksichtigen:

  • Unterstützen, nicht belehren
  • Immer positive Ausstrahlung haben (Augen verdrehen oder Kopf schütteln ist kontraproduktiv)
  • Von außen Ruhe ausstrahlen
  • Nicht aktiv ins Spielgeschehen eingreifen (z.B. bei möglichen Diskussionen um knappe Bälle)
  • Nicht von außen einmischen
  • Nach dem Match Zeit gestatten, um alles Geschehene zu verarbeiten, wobei der Schützling den Zeitpunkt des Gesprächs immer selbst wählen darf
  • Auch im Falle einer Niederlage immer die positiven Dinge herausarbeiten

Da ich ihre Situation nur anhand Ihrer Fragestellung bewerten kann, würde ich Ihnen folgendes vorschlagen: Sprechen sie zuerst einmal mit dem Haupt-Coach Ihres Sohnes und fragen sie ihn nach seiner Meinung. Führen Sie zu viert (Familie und Coach) ein Gespräch mit Ihrem Sohn und klären Sie ab, ob er überhaupt möchte, dass Sie beide ihm beim Match zuschauen. Vielleicht möchte er aber auch »nur« einen Unterstützer vor Ort haben, nicht Sie beide. Wenn er möchte, dass Sie dabei sind, dann fragen Sie ihn, was er sich von Ihnen im Verlauf des Matches wünscht oder was er von Ihnen erwartet. Nach dem Match besprechen Sie gemeinsam, ob Ihr Sohn Ihr Verhalten als unterstützend empfunden hat und falls nicht, was ihn konkret gestört hat bzw. was ihm das nächste Mal mehr helfen würde. Manche Spieler*innen sind sehr sensibel und da kann es ein wenig dauern, bis man den Dreh’ raus hat. Geduld ist hier ein wesentlicher Punkt.

Wenn Sie bei den Matches dabei sind, dann können Sie sich neben aufmunternden Worten und Gesten auch noch Notizen zum jeweiligen Match machen. Wie und was notiert werden soll, besprechen Sie vorab mit dem Coach, dem diese Notizen helfen können, konkrete Schwerpunkte für die folgenden Trainingseinheiten vorzubereiten.

Alles Gute und viel Erfolg!

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