Tennis
News melden
Nachrichten

In den Schulen dran bleiben

Frage an Reimar Bezzenberger: Lieber Herr Bezzenberger. Als Tennisverein haben wir in der Vergangenheit stets mit zwei örtlichen Grundschulen kooperiert. Durch Corona hat sich dies ja seit geraumer Zeit erledigt. Wie gehen Sie für die Zeit nach Corona mit dieser Situation um. Wir haben bei den Schulen in diesen Tagen einmal vorsichtig angeklopft, doch das Interesse ist offensichtlich erst einmal verpufft. Man habe aktuell andere Dinge zu erledigen. Das verstehe ich natürlich, dennoch würde mich interessieren, wie wir die Kinder am Nachmittag wieder auf unsere Anlage kriegen. Wie sind Ihre Erfahrungen und Vorgehensweisen diesbezüglich?! Muss das Schultenniskonzept coronabedingt eventuell am Ende sogar angepasst werden?

Reimar Bezzenberger
© COACH THE COACHES

Reimar Bezzenberger: Hallo, Gerhard! Vielen Dank für Deine Nachfrage zum Thema Schultennis. Wie Du richtig erwähnt hast, haben die Schulen aktuell andere organisatorische Dinge zu erledigen, als sich mit Kooperationsmaßnahmen zu befassen. Dieser Tatsache muss mal in der jetzigen Situation leider ins Auge blicken. Allerdings sollte man sich als Tennisverein dadurch nicht entmutigen lassen, in Zukunft weiterhin mit örtlichen Schulen zu kooperieren.

Als Vereinsverantwortlicher solltest Du nach den Sommerferien einen neuen Anlauf bei den Schulleitern sowie den zuständigen Sportfachleitern unternehmen, um Tennis als kooperierende Sportart in den Grundschulen zu etablieren. Es empfiehlt sich ganz bewusst die Kooperationen mit Beginn des Schulhalbjahres mit Leben zu füllen, schließlich gibt es für Kooperationsmaßnahmen auch finanzielle Unterstützung seitens des jeweiligen Landessportbundes. Dies gilt übrigens auch für Kooperationen mit Kindergärten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Schulleitung einem ausgearbeiteten Schultenniskonzept negativ gegenübersteht. Das Sportangebot während Corona war leider stark eingeschränkt, so dass Bewegung, Sport und Spiel in Zukunft wieder einen wesentlich höheren Stellenwert erfahren werden. Die Schuleingangsuntersuchungen zeigen einen signifikanten Rückgang der motorischen Fähigkeiten bei Kindern.

Die Corona-Zeit hat bei vielen Tennisvereinen aber auch zu einem Boom im Kinder- und Jugendbereich geführt, weil die großen Mannschaftssportarten (Handball oder Fußball) — im Gegensatz zum Tennissport — nur eingeschränkt oder überhaupt kein Trainingsangebot machen konnten. Engagierte Trainer haben diese Situation für sich bewusst genutzt und motorisch gut ausgebildete Kinder als Mitglied in den Club gebracht.

Zu Deiner Frage, wie wir die Kinder am Nachmittag wieder auf unsere Anlage bekommen, kann ich nur empfehlen, zusammen mit Eurem Vereinstrainer aktiv Werbung in eigener Sache zu betreiben. In kenne Vereine, die Samstagvormittag aktiv Werbung auf Supermarktparkplätzen gemacht haben. Die Marktbetreiber haben diese Werbemaßnahmen aktiv unterstützt und entsprechende Flächen vor dem Haupteingang zur Verfügung gestellt. Hierzu eignet sich der Aufbau eines Kleinfeldnetzes sowie einer Low-T-Ball-Anlage und die Kinder haben sofort einen Anreiz, mit Ball und Schläger miteinander zu spielen. Aus dieser Werbemaßnahmen lassen sich Kinder an den Folgetagen wieder auf die Tennisanlagen locken.

Wichtig ist, dass Tennis als attraktives Spiel vorgestellt wird und nicht als »der weiße Sport«, bei dem das Techniktraining mit antiquiertem »Kolonnentraining« im Vordergrund steht. Nicht zu vergessen ist, dass man als Verein die örtlichen Kindergärten nicht außer Acht lassen sollte. Diese Altersstufe ist leider in vielen Verein absolut unterrepräsentiert und Trainer scheuen sich zunehmend, mit Kleinkindern Vorstufen zum Tennis zu durchlaufen. Die Lernstufen weiß und blau legen bei Kindern im Alter von drei bis sieben Jahren die Grundlagen für das spätere Spiel im Kleinfeld.

Meiner Meinung nach sollten die bestehenden Schultenniskonzepte dahingehend überarbeiten werden, um Kindern Tennis als Spiel näher zu bringen. Es gibt viele erprobte Praxisbeispiele (Blick auch zu anderen Sportarten), wie man Tennis spielerisch in das Schulsportangebot integrieren kann. Außerdem sollte der Bereich Großgruppentraining ein fester Bestandteil jeder Trainerausbildung sein. Schultennis lediglich auf den leistungsorientierten Bereich »Jugend trainiert für Olympia« zu reduzieren ist nicht zweckmäßig und führt nicht zum angestrebten Ziel, Kinder als zukünftige Vereinsmitglieder zu gewinnen.

  » Reimars bisherige Beiträge…

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

WTB - Württembergischer Tennisbund
WTB - Württembergischer Tennisbund
WTB - Württembergischer Tennisbund

Read on Sportsweek.org:

Tennishalle Rohr
TC Dörentrup e.V.
Blau-Gold Steglitz e.V.
WTB - Württembergischer Tennisbund

Andere Sportarten

Sponsored