Das Glück…

Von Jörg Linden.

“Das Glück ist im Grunde nichts anderes, als der mutige Wille, zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt” – Maurice Barrès (1862-1923), frz. Schriftsteller

Ich habe dieses Thema in meinem Buch vertieft, um Ängste und Sorgen eines Tennisspielers von den Schultern zu nehmen und gleichzeitig Verantwortung zu übertragen. In der jetzigen Zeit wird das »Phänomen Glück« auf eine harte Probe gestellt. Jeder von uns hat plötzlich ein ganz anderes Glücksempfinden, unabhängig jeder Wertung! Das Glück, unser Glück, wird gar ein historisches Ausmaß annehmen und einschneidend sein, um das Wohlbefinden von uns allen positiv zu steuern. Alleine sind wir nichts, gemeinsam sind wir stark. Diese Floskel wird nach Jahrzehnten der Lethargie und des Wegschauens zum Programm von UNS ALLEN!

Glücksfaktoren

Bisher haben im Allgemeinen folgende Glücksfaktoren unser persönliches Lebensglück erfüllt: Finanzen, Arbeit, persönliches Glück, Gesundheit, Freiheit, Egoismus,… Unsere Glückskurve verschluckt sich so eben an Ängsten und Unwissenheit. Mein Jahrgang erinnert sich noch an die Geschichten von Oma und Opa. Wir scheinen irgendwie gerüstet zu sein. Eine gewisse Demut, zeitlebens so gelebt zu haben, hat mich nie verlassen. Nun zahlen wir aber die Zeche für unseren Wohlstand, die Zeichen der Zeit nicht richtig erkannt zu haben.

Als selbständiger »armer« Kaufmann habe ich jeden Tag andere Glücksgefühle als ein Beamter, Chef eines Unternehmens, Politiker oder ein Mensch, der einfach nur geerbt und Geld wie Dreck hat. Als Sportler fühle ich anderes Glück als ein Anti-Sportler. Ich weiß nicht, wer wirklich glücklicher war, aber zum Glück hatten wir immer eine Chance zu entscheiden, was wir erreichen möchten, um glücklich zu sein, unseren persönlichen Glückthron zu bestäuben.

Das Perverse, das Unfassbare und das Gute ist, wie wandelbar wir sind. Jeder ist »seines Glückes Schmied« trifft ab sofort nur noch begrenzt zu. Das Glück eines Sterbenden ist vergleichbar mit der jetzigen Situation der Gesellschaft. Wir liegen gerade alle auf der Intensivstation. Die große Chance, Wichtiges vom Unwichtigen zu Unterscheiden, gibt es in jedem Jahrhundert.

Mit der Gefahr, alles an geldwerten Vorteilen zu verlieren, scheint die Einsicht zu reifen, das persönliche Glück neu zu definieren. Das subjektive Glück allgemein gültig zu benennen, schien bisher unmöglich. Ich lehne mich nun aus dem Fenster, denn wir kommen alle gemeinsam an den Punkt, um Aristoteles und Platons Paten zu werden. Unsere menschliche Seele, Wille, Vernunft und das Begehren müssen im Einklang stehen. Das selbstgenügsame Handeln des Menschen findet ein Ende und das Endziel des Individuums kann nur durch Teamarbeit erreicht werden. Das persönliche Glück!

Auch der letzte Vollpfosten dürfte dieser Tage festgestellt haben: »Glück eine Harmonie von Zufällen und von bewusst getroffen Entscheidungen.« Persönlichkeitspsychologische Glückskonzepte sind von Menschen geschrieben, die es einfach nicht verstanden haben: „Das Lebensglück ändert sich nicht, wenn sich Lebensumstände wandeln“. Eine stabile Persönlichkeit sorgt für neues Glück, persönlich und im Umfeld, jedoch ist das eigene Lebensglück nun relativ zu betrachten.

Ich bin ein Freund der These des »Zufallsglücks«. Dieses lässt sich, wie der Name schon sagt, nicht beeinflussen. Das »Zufallsglück« ist das ganze Leben lang von Bedeutung und kommt plötzlich und unerwartet. Es ist wie im Film »Lola rennt«. Wer den Film nicht gesehen hat, muss das nun tun. Gehe ich einen Tag nach rechts, anstatt nach links… dann wird mein Leben ganz anders verlaufen.

Heinrich Heine dichtete zum Zufallsglück folgende Zeile: „Es küsst dich rasch und flattert fort.” Ich dichte nicht, sondern nehme das Motto meines Lebens und meiner Firma auf: „Der Mensch steht im Vordergrund! Ohne Dich bin ich nichts! Mit uns geht es uns besser! Dir auch!” Ich bin noch empathischer, als je zuvor und ich selbst ich habe verstanden worum es geht…

Du auch..?

April 2020 · Photocredit: Pixabay

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