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Traurige Realität

Von Andre Begemann.

French-Open-Verlegung? Nun, zunächst einmal frage ich mich, ob man Ende Sepzember/Anfang Oktober in Paris überhaupt noch auf Asche spielen kann?! Ich muss aber auch gestehen, dass mein persönlicher Fokus aktuell gar nicht auf irgendwelchen Sportevents liegt. Ich will die Situation rund um »Corona« jetzt nicht überbewerten, möchte sie aber auch keinesfalls herunterspielen. Von uns allen ist jetzt Verantwortung gefragt und selbstverständlich muss man die Lage in dieser Krise auch aus wirtschaftlichem Blickwinkel sehen.

Letzteres haben natürlich auch die Veranstalter der French Open getan und dass die sich irgendeinen Spot im Kalender sichern wollten, ehe beispielsweise Wimbledon oder Olympia anfangen, nach Alternativterminen zu suchen, ist auch klar. Fragwürdig ist natürlich, dass die Verlegung der French Open seitens des veranstaltenden französischen Tennis-Verbandes komplett an den Spielervereinigungen ATP und WTA vorbeigelaufen ist. Von der ATP bekommen wir Spieler täglich E-Mails, die uns über den Stand der Dinge auf der ATP-World-Tour und der ATP-Challenger-Tour informieren. Die Grand-Slam-Turniere aber sind Sache der ITF. Wir Spieler haben von der French-Open-Verlegung absolute keinen Wind mitbekommen.

Uns Spieler betreffen die zahlreichen Turnierabsagen natürlich direkt und massiv. Es gilt jetzt zu prüfen, was mit den Preisgeldern passiert und in wieweit die ATP beispielsweise für solche Fälle versichert ist. Ich sehe uns Tennisprofis ein Stückweit als Künstler, die vor Publikum bestmöglich performen wollen. Natürlich leben wir alle davon und sicherlich wird die Krise einigen Spielern auch die Existenzfrage stellen. Aber am Ende des Tages steht dem gegenüber die Gesundheit aller Menschen. Das sollten wir in Relation setzen.

Meinem Kollegen Vasek Pospisil stimme ich zu 100 Prozent zu, dass wir Spieler absolut keine Entscheidungsgewalt haben, was Turniere angeht. Hier verhält es sich wie in der Wirtschaft. Auch wenn sich die ATP gerne als »Non-Profit-Vereinigung« ausgibt, so werden da doch gewaltige Summen bewegt, die einem mächtigen Wirtschaftsunternehmen gerecht werden. Am Ende geht es doch immer um Profit. Wir Spieler, die dem ganzen Tenniszirkus erst Leben einhauchen, werden praktisch nicht miteinbezogen.

Das ist traurig und schade, aber es ist nun mal Realität.

März 2020 · Photocredit: Tennisredaktion.de

Der Beitrag Traurige Realität erschien zuerst auf »Tennisredaktion.de«.

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