Moderner Fünfkampf: Reit-Drama – Deutsche Zillekens verzweifelt an Pferd
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Im Modernen Fünfkampf erlebt Annika Zillekens ein bitteres Comeback bei den Olympischen Spielen. Erinnerungen werden wach an die Spiele in Tokio. Fünfkämpferin Annika Zillekens hat bei ihrer Rückkehr zu den Olympischen Spielen trotz einer späten Aufholjagd eine Enttäuschung erlebt. Die 34-Jährige, die in Tokio durch ein Drama im Reiten in die Schlagzeilen geraten war, belegte in ihrer Qualifikationsgruppe nach Springreiten, Fechten, Schwimmen und Laser Run den zehnten Platz und verpasste das Finale der besten 18 knapp. Zillekens, die eine Verweigerung beim Reiten dieses Mal souverän löste, fehlten nach dem Laser Run zwei Punkte für das Weiterkommen. Zillekens hatte zum Auftakt 17 ihrer 35 Gefechte gewonnen. Im Bonusfechten sammelte sie keine Punkte. Aber: Das Reiten auf Wallach Arezzo de Riverland verlief nicht optimal. Wie vor drei Jahren in Japan verweigerte ihr Pferd an einem Hindernis. Zillekens bleib ruhig und reagierte gelassen, durch die Punktabzüge fiel sie jedoch zurück. Nach dem Schwimmen (2:18,88 Minuten) lag sie in Schlagdistanz zum benötigten neunten Platz, erreichte diesen trotz einer starken Laufleistung im Laser Run – Zillekens wurde Gruppenzweite in der Teildisziplin (11:11,93 Minuten) – nicht mehr. "Ich finde es sehr schade. Ich hätte es ihr so gegönnt, dass sie noch mal eine Chance kriegt und ins Finale kommt. Dann hätte sie noch mal reiten und zeigen können, wie gut sie ist", sagte Bundestrainerin Kim Raisner. Zur Erinnerung: Olympische Spiele von Tokio 2021. Zillekens, die damals noch Annika Schleu hieß, erregte weltweit Aufsehen und Empörung, als sie auf Goldkurs liegend das ihr zugeloste Pferd beim Springreiten mit der Gerte verzweifelt zum Loslaufen bewegen wollte. Die Bilder, wie Zillekens unter Tränen immer wieder mit der Gerte ausholte, gingen um die Welt. Dadurch brach eine Debatte über die Zukunft der Disziplin aus, die darin mündete, dass das Springreiten tatsächlich aus dem Fünfkampf-Programm genommen wird. In Paris wird es zum letzten Mal ausgetragen, eine Hindernis-Disziplin wird den Pferdesport ersetzen. Auch die zweite deutsche Starterin Rebecca Langrehr (18.) schied nach unfreiwilligem Reitärger aus. Sie stürzte beim Abreiten vor ihrem Wettkampf, bekam von den Ärzten aber die Freigabe fürs Reiten. Die Tierärztin gab das ihr zugeloste Pferd Epervier des Brulins allerdings nicht zum Wettkampf frei. Ein Protest von Raisner wurde abgelehnt. Langrehr blieb im Reiten somit ohne Punkte. Am Samstagnachmittag (ab 17.30 Uhr) kämpfen Fabian Liebig und Marvin Dogue im Männer-Finale um eine Top-Platzierung.