Landeslehrgang des AVSH mit Alfred Heymann in Lübeck
Am Wochenende 23. und 24. November trafen sich rund 30 Aikidoka aus Norddeutschland in Lübeck um auf technisch sehr hohem Niveau mit Alfred Heymann zu trainieren. Ausgerichtet hatte den Lehrgang unsere noch recht junge Sektion im Genbu – Kai Lübeck. Zum Glück hatten wir ein Dojo gefunden, wo wir die Matten lagen, und so gingen wir voller Elan an die „Arbeit“. Alfred hatte uns für den Samstag eine bunte Palette an Techniken aus dem Programm bis zum zweiten Dan mitgebracht. Wir konzentrierten uns im gesamten Training auf den Angriff Katate-ryote-tori.
Alfred betonte stets, wie wichtig der konsequente und natürlich ausgeführte Angriff ist und dass Uke diesen erlernen muss, da man sonst die Techniken nicht richtig „begreifen“ kann. Hier stellt sich ja dann schon die erste Herausforderung: Den Angriff im richtigen Timing so aufzunehmen und weiterleiten, dass Uke auch wirklich beschäftigt ist. Das Grundprinzip der Verhältnismäßigkeit erschien mir an diesem Wochenende als wesentlich, galt es doch als Nage unnötige Bewegungen zu vermeiden und den eigenen Aufwand auf das Wesentliche zu beschränken. Wenn ich den Führ- bzw. Greifpunkt nach oben verlagere, stabilisiere ich Nage nur und nichts ist gewonnen.
Für mich war das erneute Eintauchen in die Ausführungen meines Meisters ein Genuss, andere, die ihn noch nicht so gut kannten oder denen die Dantechniken aufgrund ihrer Graduierung noch fremd waren, arbeiteten sich Stück für Stück in die Geheimnisse der Prinzipien und Elemente des Aikido, die wir ja an den Techniken trainieren.
Nach zweieinhalb Stunde ging es dann am Abend zu gemütlichen Teil zum Italiener, wo wir in netter Runde die soziale Seite unseres Sports bei leckerem Essen und kühlen Getränken pflegten.
Am Sonntag hatte sich die Zusammensetzung der Gruppe ziemlich gemischt, da einige Teilnehmer nur für einen der beiden Tage hatten anreisen können. Mit frischem Elan gingen wir zum Stab über, sollten wir doch die gestern gelernten Prinzipien auf diesen übertragen. Wichtig auch hier wieder der Moment der Aufnahme. Den Stab muss man möglichst kippen und aus dem anvisierten Zielpunkt des Uke wegbewegen, so dass er/ sie sich lang machen muss und so richtig schlecht steht bzw. am Stab hängt. Ist Uke erst mal mit dem Gleichgewicht beschäftigt, kann man beruhigt weiter machen und ihn / sie werfen oder zu Boden führen und verhebeln. So ging es denn auch wieder zweieinhalb Stunden hoch und runter.
Nach getaner Arbeit war die Freude über so einen schönen Lehrgang groß. Der Input war überaus lohnend, die Stimmung herzlich und aufgeschlossen. Mir war es ein Bedürfnis mich bei allen Beteiligten zu bedanken. Nicht nur die Ausrichter und der Meister, der unterrichtet, geben etwas, auch die Teilnehmer tragen zum Gelingen bei: Sie geben ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit, sie scheuen nicht die Fahrtkosten und die Lehrgangsgebühr und sie halten durch die gelebte Praxis unsere wunderbare Kampfkunst, die Ueshiba für alle Menschen erschaffen hat, am Leben: Wir alle sind Aikido.
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