Typisierungsaktion in Dossenheim: Ein sportlicher Punktsieg im Kampf gegen Krebs
Von Tillmann Bauer
Dossenheim/Hirschberg-Leutershausen. Auch wenn in der Schauenburghalle am gestrigen Sonntag Handball gespielt wurde, stand der Sport klar im Hintergrund. Vielmehr ging es um das Schicksal von Jasminka Köhler: Die Judo-Trainerin der SG Leutershausen ist an Leukämie erkrankt. Zusätzlich zur Chemotherapie ist sie auf fremde Stammzellen angewiesen, um den Krebs besiegen zu können. Ihre Chancen stehen gut: Sie hatte schon vor der Partie einen Spender gefunden. Doch das Benefizspiel zwischen der TSG Germania Dossenheim und den "Roten Teufeln", der Sportgemeinde aus Leutershausen, fand trotzdem statt: Gemeinsam wollte man auf die Krankheit aufmerksam machen und Stammzellspender gewinnen.
Doppelt erfreulich: Köhler konnte das Duell Verbandsliga gegen Dritte Bundesliga trotz Chemotherapie gemeinsam mit rund 150 begeisterten Zuschauern verfolgen, die zur Unterstützung gekommen waren. "Als die Anfrage kam, waren wir natürlich sofort dabei, das ist eine super wichtige Sache und eine tolle Aktion", fand Leutershausens Team-Manager Uli Roth. Der gesamte Erlös der Eintrittspreise war für die gute Sache bestimmt. Auch Matthias Harbarth war begeistert: "Für uns war das wirklich eine gute Vorbereitung auf die Saison, zudem natürlich eine tolle Aktion, die auch zeigt, dass die lokalen Vereine hier an der Bergstraße immer zusammenstehen", so der Abteilungsleiter Handball der TSG.
Am Ende setzte sich der Favorit aus Leutershausen mit 30:23 (16:14) durch, doch das Hauptaugenmerk lag neben dem Spielfeld: Vor und nach dem Spiel konnten sich die Zuschauer in der benachbarten Jahnhalle bei einer Aktion des Vereins "blut e.V." typisieren lassen.
Vor der Partie wurde das Angebot zwar eher schleppend angenommen, doch letztlich nahmen immerhin 50 Zuschauer teil. Die wurden in der Jahnhalle zunächst ausführlich informiert. "Das ist uns ganz wichtig, denn nicht jeder ist für die Typisierung geeignet", sagte Susanne Bogner, Geschäftsführerin des Vereins. Spender müssen zwischen 17 und 45 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilo wiegen und dürfen keine Vorerkrankungen haben. "Dann nehmen wir zehn Milliliter Blut ab, das wird dann nach Ulm geschickt und getestet", so Bogner weiter.
Dort werden die Daten ins Zentralregister aufgenommen, und die potenziellen Spender werden kontaktiert, sobald sie gebraucht werden. Für Patienten wie Jasminka Köhler kann das die entscheidende Hilfe im Kampf gegen den Krebs sein.