Jürgen Hilb – Ein Leben für den TV Gelnhausen
Jürgen Hilb – Ein Leben für den TV Gelnhausen
14. Juni 2025
Jürgen Hilb - Ein Leben für den TV Gelnhausen
Als der TV Gelnhausen Handball in den 1980er Jahren eine beispiellose Erfolgswelle erlebte, war Jürgen schon mittendrin. Nach jahrelangen Aufstiegen aus der Bezirksliga wurde der Verein 1985 Regionalligameister und stieg 1988 erstmals in die 2. Bundesliga auf. Die Euphorie in Gelnhausen war riesig, und Jürgen wurde Teil der wachsenden Fankolonie.
„Meine ersten TVG-Erlebnisse waren als Fan“, erzählt er fast nostalgisch. „Die meisten TVG-Legenden habe ich spielen sehen, allen voran Rudi Lechleidner. Die Spiele in unserer ersten Zweitligasaison 1988 bis 1992 habe ich genauso verfolgt wie den zweiten Aufstieg 2001/2002 unter Sergej Budanow. Da kam es schon mal vor, dass wir mitten in der Woche zu einem Auswärtsspiel nach Balingen gefahren sind.“
Foto: Roland Adrian
Mit der Zeit wurde aus dem Fan ein unverzichtbarer Teil des Vereins. „Meine Kinder Chiara und Fynn haben angefangen, Handball zu spielen, und plötzlich war ich der Betreuer der Mannschaft meiner Tochter“, erinnert sich Jürgen schmunzelnd. „Das müsste so um 2004 gewesen sein. Das war quasi der Startschuss meiner TVG-Karriere.“
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Seitdem hat Jürgen zahlreiche Rollen übernommen: Betreuer, Jugendleiter, Abteilungsleiter, Zeitnehmer und vieles mehr. Heute kommentiert er die Spiele des TVG auf Sportdeutschland.tv, kümmert sich um Spiel- und Rechtsordnungen, ist Administrator in nuLiga und unterstützt die Organisation von Veranstaltungen. „Wenn es machbar ist, begleite ich die Mannschaft auch gerne zu Auswärtsspielen. Da kann ich einfach mal nur Fan sein“, erzählt er lachend.
Seine Familie spielt dabei eine zentrale Rolle. „Ohne die Rückendeckung meiner Frau Bärbel wäre dieses Engagement nicht möglich gewesen. Dafür kann ich ihr nicht genug danken“, betont Jürgen. Sohn Fynn spielt mittlerweile in der ersten Mannschaft, Tochter Chiara hilft bei besonderen Diensten aus – „Philip Deinet hat ja ihre Handynummer“, fügt er augenzwinkernd hinzu.
Auf seine Motivation angesprochen, sagt Jürgen: „Es macht meistens Spaß, mit den ganzen Leuten zusammenzuarbeiten. Besonders, wenn man sieht, dass junge Spieler, die man eng begleitet hat, sowohl im Sport als auch im Leben erfolgreich sind.“ Doch er merkt auch: „Berufliche Veränderungen schränken den zeitlichen Rahmen für die Vereinsarbeit ein.“
Seine Wünsche für den TVG sind klar: „Ich hoffe, dass sich noch mehr Menschen in der Vereinsarbeit engagieren. Wenn ich Aussagen höre wie ‚Der Verein könnte doch mal…‘, denke ich mir: Wir alle sind der Verein. Außerdem wünsche ich mir von politischer Seite mehr Wertschätzung für das Ehrenamt. Der Zustand vieler Hallen, auch unserer Rudi-Lechleidner-Halle, lässt immer mehr zu wünschen übrig. Das ist keine schöne Visitenkarte für Gelnhausen und den Main-Kinzig-Kreis.“
Trotz der Herausforderungen blickt Jürgen optimistisch in die Zukunft: „Das aktuelle Vorstandsteam und Management leisten großartige Arbeit, vor allem bei der Verbesserung der Infrastruktur und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das ist das Fundament für nachhaltigen Erfolg. Unsere sportliche Lage ist eine wunderbare Momentaufnahme, aber ein weiterer Sprung nach oben wäre schwer – insbesondere wegen der Anforderungen an Halle und Hallenboden.“
Jürgen hat eine klare Einschätzung, die nichts hinzuzufügen lässt. Sein Einsatz und seine Leidenschaft für den TVG sind beeindruckend. Danke, Jürgen, und danke auch an Bärbel für eure großartige Unterstützung über all die Jahre!
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