Krimi in Oldenburg
Die HSG bringt einen Punkt mit nach Blomberg.
Man sieht sich immer zweimal im Leben: Genau dieses Motto traf auf das Duell des VfL Oldenburg gegen die HSG Blomberg-Lippe zu. Denn innerhalb von einer Woche kam es erneut zum Aufeinandertreffen der beiden Bundesligateams. Einzig der Austragungsort und der Wettbewerb änderten sich. Am Mittwochabend begrüßte der VfL die HSG zum Bundesligaspiel in der EWE-Arena. In einer spannenden Partie trennten sich die beiden Teams mit einem 29:29 (17:14) Remis. Ona Vegué erzielte auf Blomberger-Seite die meisten Treffer.
Treffsichere Spanierin
Die Partie des Vierten und des Fünften in der Bundesligatabelle versprach einiges an Spannung. In Oldenburg ging es mit Melanie Veith im Tor, Judith Tietjen, Laetitia Quist, Lisa Frey, Nieke Kühne, Maxi Mühlner und Ona Vegué ins Spiel. Letztere eröffnete die Partie direkt mit einem Gegenstoß, der aus einem abgefangenen Ball durch Nieke Kühne entstand. Auf den Ausgleich des VfL Oldenburg, den Toni Reinemann per Siebenmeter erzielte, reagierte Laetitia Quist mit ihrem ersten Rückraumwurf des Spiels. Auch Melanie Veith startete passend in die Partie, als sie zwei Bälle hintereinander parierte. Im Angriff folgten auf die schnellen zwei Tore zwei technische Fehler, von denen sich die HSG jedoch nicht verunsichern ließ. Quist zog erneut in Richtung des Tores, setzte sich gegen Paulina Golla durch und traf zur 3:2 Führung. Diese egalisierte Reinemann im direkten Gegenzug. Die Defensive der Blombergerinnen konzentrierte sich in den ersten zehn Minuten auf die Abwehr von Marie Steffen, die Unruhe am Kreis stiften sollte. Díana Dögg Magnúsdóttir fing einen Pass ab, Nieke Kühne traf nach einem 1-gegen-1. Im schnellen und teilweise fehlerhaften Spiel ließ sich der Gastgeber nicht abschütteln und setzte beim 7:6 sogar den Führungstreffer. Wieder netzte Vegué für die HSG ein, die kurze Zeit später das erste Mal in Überzahl agieren durfte. Aus dieser Situation fing sich das Team von Steffen Birkner einige technische Fehler ein, die der VfL im Gegenzug in Tore verwandelte. Die Führung wechselte in der ersten Hälfte immer wieder die Seite. Wieder zog der Gastgeber über Pam Korsten mit zwei Toren weg. Andrea Jacobsen fing in letzter Sekunde den Gegenstoßpass ab und verhinderte damit das 12:9 für die Oldenburgerinnen. Steffen Birkner reagierte direkt mit seiner ersten Auszeit des Spiels. Trotz dieser schlichen sich immer mehr technische Fehler und unsaubere Pässe ins Spiel der HSG ein. Oldenburg blieb vor der eingewechselten Zoe Ludwig eiskalt, führte beim 16:11 sogar mit fünf Toren. Kurz vor der Halbzeit robbten sich Laetitia Quist und Co. an den VfL heran. Mit einem 17:14 ging es in die Halbzeit.
Krimi am Mittwochabend
Zum Anpfiff der zweiten Halbzeit wechselte Steffen Birkner den Rückraum der Blombergerinnen durch: Nieke Kühne, Andrea Jacobsen und Díana Magnúsdóttir sollten sich gegen die präsente VfL-Abwehr durchsetzen. Jacobsen netzte direkt per Distanztreffer zum 17:15 ein. Auf das Foul und die Zeitstrafe von Laura Rüffieux hielt Zoe Ludwig den Siebenmeter von Merle Lampe. Langsam kehrte die, in den letzten Spielen beobachtete, Aggressivität in die HSG-Defensive zurück. Daraus resultierte die nächste Zeitstrafe für die HSG. Dennoch trafen beide Isländerinnen für den Tabellenvierten aus Blomberg. Immer wieder scheiterte die HSG jedoch an Kohorst im Tor. So auch Jacobsen, die frei vor der VfL-Torhüterin auftauchte und mit ihrem Fehlwurf den Anschlusstreffer verpasste. Direkt im nächsten Angriff schaffte dies aber Magnúsdóttir. Niel Bötel zog seine Auszeit und stimmte sein Team auf die immer stärker werdende HSG ein. Für den VfL wurde es schwieriger, die Blomberger-Abwehr zu knacken. Quist traf beim 23:24 zur Führung. Spätestens in Minute 46 war die HSG damit zurück im Spiel. Dazu konnte sich Ludwig immer wieder mit einer Parade auszeichnen und die Abwehr unterstützen. Das Duell der beiden Tabellennachbarn entwickelte sich zum Krimi am Mittwochabend. Die Chancen auf die erneute HSG-Führung verhinderte Kohorst. Auf der anderen Seite blieben Reinemann und Lampe eiskalt. Mit ihren Treffern brachten sie den VfL mit zwei Toren in Front. Doch Quist holte zum Dreierpack aus und erzielte beim 27:27 den erneuten Ausgleich. Dem immer größer werdenden Druck hielt Judith Tietjen stand und netzte gezielt in die obere Ecke ein. Über den technischen Fehler von Oldenburg gelang die HSG wieder in Ballbesitz und spielte erneut über Tietjen. Wieder blieb sie treffsicher. Auf der anderen Seite glich Korsten wieder aus, nachdem Alexia Hauf nur den Pfosten im Gegenstoß traf. 30 Sekunden vor Schluss nutze Steffen Birkner seine dritte Auszeit und schwor das Team noch einmal ein. Die HSG gab den Ball nicht mehr her und teilte sich am Ende den Punkt mit dem VfL Oldenburg.
Stimmen zum Spiel
Nieke Kühne fasst die hitzige Partie zusammen: „Wir sind gegen den VfL stark zurückgekommen. Das war heute ein ganz Schönes auf und ab. Uns hat man angemerkt, dass wir einige Spiele in kurzer Zeit hatten. Dadurch fehlte das letzte bisschen Spritzigkeit. In der zweiten Hälfte waren wir schneller und aggressiver am Gegner dran und konnten über die Torwartparaden ins Tempospiel gehen. Jetzt sammeln wir alle Kraft, um auch am Samstag gegen Metzingen zu bestehen.“
Aufstellungen
VfL Oldenburg: Winters, Kohorst; Borutta (2), Teiken (2), Reinemann (8), Martens, Steffen (4), Lampe (2), Feiniler, Pfundstein, Röpcke (1), Korsten (6), Golla (3), Fragge, Ronge (1)
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Jacobsen (4), Quist (7), Magnúsdóttir (3), Frey, Kühne (2), Hoberg, Vegué (10), Mühlner (1), Tietjen (2), Hauf
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