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Geburtstagsjubilar Paul Schmidt begann als Leichtathlet in Westfalen

Geburtstagsjubilar Paul Schmidt begann als Leichtathlet in Westfalen

„Gerade die vielseitige turnerische Ausbildung mit den koordinativen Elementen war für mich eine wertvolle Basis, die mich später als Läufer vorangebracht hat“, erinnert sich Paul Schmidt heute.

Zum Laufen kam er, als er als Schüler ganz unbedarft bei einem Turn- und Sportfest in Herford einen Waldlauf über 3.000 Meter überlegen gewann: „Das war eine Initialzündung, fortan war ich als Autodidakt mein eigener Trainer, nahm aber gern Ratschläge von Experten an“. Dazu gehörte auch Bert Sumser (1913-2009), damals Cheftrainer bei Bayer 04 Leverkusen und später unter anderem Trainer von Armin Hary und Kurt Bendlin.

Paul Schmidt kam über Vereinsstationen bei der Bielefelder Turngemeinde von 1848 und dem OSC beziehungsweise DSC Arminia Bielefeld 1956 zum OSV Hörde nach Dortmund, wohin er nach einer Zwischenstation beim FSV Frankfurt (1960) bis zur Beendigung seiner Karriere 1961 zurückkehrte.

Vierter bei Olympischen Spielen 1960

Apropos Karriere: Dazu gehören vier Titel als Deutscher Meister (1956 bis 1958 und 1961) über 800 Meter auf der Aschenbahn und in der Halle. Paul Schmidt startete 1956 bei den Olympischen Spielen in Melbourne (Australien) über seine Paradedistanz, schied aber im Vorlauf aus. Bei den Spielen in Rom (Italien) 1960 wurde er Vierter und verpasste Bronze nur um eine halbe Sekunde.

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1958 in Stockholm (Schweden) errang er Bronze, ebenso 1962 in Belgrad (Serbien), wo Manfred Matuschewski aus Jena gewann. Paul Schmidt bestritt in den Jahren 1955 bis 1964 insgesamt 45 Länderkämpfe für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Beim legendären ASV-Sportfest in Köln verbesserte er am 20. September 1959 den über 20 Jahre alten deutschen Rekord über 800 Meter von Rudolf Harbig um 0,4 Sekunden auf 1:46,2 Minute.

Zu seinen weiteren persönlichen Bestzeiten gehören unter anderem 47,8 Sekunden über 400 Meter, 2:20,4 Minuten über 1.000 Meter sowie 3:42,5 Minuten über 1.500 Meter. Und in seiner alten Heimat hält er bis heute den historisch ältesten beziehungsweise längsten Kreisrekord mit 2:22,6 Minuten über 1.000 Meter, erzielt 1955 als Armine mit DLV-Trikot in Göteborg (Schweden). Mit einem Augenzwinkern könnte man daraus schließen, Paul Schmidt sei mit 90 immer noch der schnellste Mann von Bielefeld!

Über 30 Jahre hauptberuflich als erfolgreicher Bundestrainer aktiv

Paul Schmidt arbeitete zunächst als Kaufmännischer Angestellter und absolvierte nach seinem Abschied vom aktiven Sport eine damals mögliche Sonderausbildung für Spitzenathleten mit Studium zum staatlich geprüften Turn- und Sportlehrer an der Universität des Saarlandes. Im DLV wirkte Paul Schmidt von 1965 bis 1996 über 30 Jahre hauptberuflich als ein äußerst erfolgreicher Bundestrainer.

Zu seinen Top-Athleten gehörten damals unter anderem Walter Adams, Franz-Josef Kemper, Bodo Tümmler, Thomas Wessinghage, Willi Wülbeck und Paul-Heinz Wellmann: „Paul war ein exzellenter Trainer mit großer Selbstdisziplin, der sich ständig fachlich weiterbildete und uns als mündige Athleten früh gefördert hat“, erinnert sich Professor Dr. Franz-Josef Kemper, als Aktiver selbst unter anderem 1966 Europarekordhalter über 800 Meter und dreifacher Weltrekordinhaber.

Zahlreiche Auszeichnungen

Paul Schmidt hat sich auch als Fachbuchautor („Trablaufen. Ein Ausdauersport für Herz und Kreislauf“, Reinbek 1977) zusammen mit Fernsehredakteur Manfred Blödorn einen Namen gemacht. Der DLV hat den Jubilar mit der DLV-Nadel in Gold (1977) und dem Rudolf-Harbig-Preis (1961) sowie dem Hanns-Braun-Gedächtnispreis (1995) ausgezeichnet.

An seinem Ehrentag erwarten Paul Schmidt Glückwünsche der großen Leichtathletik-Familie aus ganz Deutschland. Diese Gratulationen erreichen einen geistig und körperlich „voll fitten Senior“, für den gerade die „soziale Einbindung im Alter einen unschätzbaren Wert“ bedeutet. Möge ihn dieser Wert auf der Lauf- und Lebensstrecke in „AK 90“ weiterhin treu und freudig begleiten, beispielsweise beim Jahrestreffen mit seinen ehemaligen Athleten im September am Tegernsee.

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