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Rhein-Neckar Löwen: Der Erfolg war in Gefahr

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		Rhein-Neckar Löwen:  Der Erfolg war in Gefahr

Von Tillmann Bauer

Mannheim. Als Velimir Petkovic (62) drei Sekunden vor Spielende die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch pfefferte und damit seine Berliner Füchse noch einmal zur Auszeit bat, brach in der SAP Arena große Verwunderung aus. 28:24 stand es, das Spitzenspiel zwischen den Rhein-Neckar Löwen und den Handballern aus der Hauptstadt war bereits entschieden. Was der Cheftrainer dennoch damit bezwecken wollte, wusste keiner, die Löwen fühlten sich zumindest provoziert - die Fans pfiffen. Der großgewachsene Rückraumschütze Wael Jallouz traf zwar noch mit der Schlusssirene zum 28:25-Endstand, die zwei Punkte verbuchten aber die Hausherren.

"Wir haben viele Dinge sehr gut gemacht", freute sich der Sportliche Leiter Oliver Roggisch und schob zugleich mit einem Stirnrunzeln einen weniger erfreulichen Nebensatz hinterher: "Aber wir müssen froh sein, dass Berlin heute nicht komplett war." Denn die Unkonzentriertheiten seiner Mannschaft hätten auch böse bestraft werden können. Der Ausfall von Nationalspieler Fabian Wiede wirkte schwer, die Hauptstädter mussten den Kader teilweise mit Talenten aus der eigenen Jugend auffüllen, die ihren Job aber tadellos erfüllten.

Doch zurück zum Beginn. Die in der jüngeren Vergangenheit so häufig kritisierte Anfangsphase, sie hatte auch am Sonntagnachmittag nur wenig Struktur. Fehlpässe und Fehlwürfe bestimmten das Spielbild; der Einzige, der in den hektischen Anfangsminuten einen kühlen Kopf bewahrte, war der eisige Isländer Alexander Petersson. Er erwies sich wieder einmal als Aktivposten im rechten Rückraum, indem er erst zwei Berliner auswackelte und danach Nationaltorhüter Silvio Heinevetter, der am Sonntag seinen 34. Geburtstag feierte, keine Abwehrchance ließ. Beim hitzigen Berliner Schlussmann kochten bereits früh die Emotionen hoch, was zur Folge hatte, dass er kurz darauf auf der Bank Platz nehmen durfte, weil Füchse-Trainer Petkovic Malte Semisch für die bessere Alternative hielt. Schöner Geburtstag.

Und wie agierten die Berliner? Der Auftritt der Gäste wirkte nicht durchdacht. Es war zu spüren, dass die Beine durch die Belastung der Klub-WM nicht mehr ganz frisch waren; die Aktionen waren meist ansatzlos und ohne gelungenes Zusammenspiel. Jallouz war es, der zumindest vereinzelt die Löwen-Deckung vor Schwierigkeiten stellte.

"Anfangs haben wir das noch gut gelöst", so Nikolaj Jacobsen. Danach aber, so der Löwen-Trainer, habe man zu wenig gearbeitet. Jacobsen: "Ich bin enttäuscht, dass wir es nicht schaffen, die Spannung hochzuhalten." Sollte das nicht besser werden, sei er sehr besorgt.

Zumindest Andreas Palicka glänzte zwischenzeitlich im Löwen-Tor und als Gudjon Valur Sigurdsson 20 Minuten vor Spielende den Harzball zum 19:13 in die Maschen drosch, schien es, als wäre das Spitzenspiel entschieden.

Doch dann aber kam mal wieder ein Einbruch. Unkonzentriertheiten und leichte Fehler, die Berlin für sich zu nutzen wusste, ließen die Gäste noch einmal auf 25:23 (56.) herankommen. Der Erfolg war in Gefahr. "Das war undiszipliniert und unkonzentriert von uns", fand Jesper Nielsen und auch sein Kreisläufer-Kollege Jannik Kohlbacher sprach von "zwei, drei Fehlern zu viel." Den Erfolg aber brachte man durch die zielstrebigeren Aktionen in den Schlussminuten über die Ziellinie. Es war ein Zittersieg fürs Selbstvertrauen.

Löwen: Schmid 3, Lipovina 1, Sigurdsson 5/1, Fäth 2, Groetzki, Taleski 3, Petersson 6, Nielsen 2, Kohlbacher 6.

Berlin: Elisson 3, Tandrup Holm 4, Lindberg 2, Simak 5, Jallouz 5, Marsenic 6.

Spielfilm: 3:2 (5.), 4:4 (10.), 8:6 (15.), 12:7 (20.), 12:8 (25.), 15:11 (Halbzeit), 17:12 (35.), 19:13 (40.), 22:17 (45.), 24:21 (50.), 25:22 (55.), 28:25 (Endstand).

Zuschauer: 8061.

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