Bernabéu-Probleme: Konzerte laut Pérez nicht lukrativ
Real Madrid hat mit neuem Bernabéu auch Probleme
MADRID. Da steht es nun schon seit einiger Zeit, das neue Prachtstück. Real Madrid hat sein Estadio Santiago Bernabéu fünf Jahre lang aufwendig und letztlich für stolze 1,17 Milliarden Euro – samt Einberechnung der zu zahlenden Zinsen – umbauen lassen. Die moderne Hightech-Arena bringt allerdings nicht nur viele Schaulustige aus aller Welt und dadurch höhere Einnahmen mit sich, sondern tatsächlich auch Probleme.
Den Königlichen wurde etwa nach diversen Beschwerden aus der Nachbarschaft aufgrund von Lärmbelästigungen gerichtlich untersagt, das Stadion bis einschließlich März für Konzerte zu vermieten. Für derartige Nicht-Fußball-Veranstaltungen auch während einer Saison hatte der Klub per Kredit extra noch einmal 225 Millionen Euro mehr in die Hand genommen, um ein unterirdisches Lager für den Rasen errichten zu lassen. Insofern ist das vorläufige Musik-Verbot ein empfindlicher, weil kostspieliger Dämpfer.
Mit dem ebenso per Urteil verhängten Stopp des Baus von unterirdischen Parkhäusern – dieses Vorhaben gehört aber nicht direkt zum Bernabéu-Umbau – gab es zuletzt noch einen weiteren Rückschlag. Präsident Florentino Pérez bezog am Sonntag im Rahmen der Mitgliederversammlung erstmals Stellung zu den Stadion-Problemen. Dabei machte er in gewisser Weise den Eindruck, als sei das alles gar nicht so schlimm, als würde er sich die Problematiken schönreden.
„Einnahmen aus dieser Tätigkeit rund ein Prozent“
„Wir werden sehen, was wir bei dem Thema mit dem Lärm machen können, wir werden unser Maximum geben. Die Organisation von Konzerten ist keine besonders lukrative Aktivität für den Klub. Die Einnahmen aus dieser Tätigkeit betragen rund ein Prozent unseres Budgets. Aber wir verstehen, dass diese Aktivität wichtig ist, weil sie das Image von Real Madrid stärkt. Aus diesem Grund stellen wir unser Stadion zur Verfügung. Madrid und Spanien profitieren davon“, so der gebürtige Madrilene, der es nebenbei als falsch bezeichnete, dass dem Bernabéu angeblich selbst für die Austragung von Fußballspielen die Lizenz fehlen würde.
„Wenn wir Konzerte veranstalten können, werden wir das tun. Wirtschaftlich hat es keine Auswirkungen. Wir tun das, was die Behörden wollen und glauben wirklich daran, dass Madrid auch mit den Konzerten mehr in Mode kommt als jetzt schon. Hinsichtlich der Einnahmen geben wir dem allerdings keine große Bedeutung, denn die Einnahmen kommen fast alle aus dem Fußball: vom Ticketing, von den Sponsoren… Da kommt unser Geld her. Unser Geschäft ist, immer die besten Spieler der Welt zu haben und Europapokale zu gewinnen. Das macht uns anders als die anderen“, führte Pérez aus.
Keine Infos zu Illuminierung und Schriftzug
Zum Parkhaus-Ärger sagte er: „Wir haben mit der Stadtverwaltung vereinbart, ein Drittel davon für die Anwohner zu reservieren. Kann jemand verstehen, dass für 25 zweistündige Spiele im Jahr eine solche Investition getätigt wird? Nun, wir tun es, um das Viertel zu verbessern, mit dem wir eine so enge Beziehung haben.“
Bei der Versammlung im vergangenen Jahr hatte der 77-Jährige übrigens auch über die geplante Illuminierung des Stadions per Projektionsmapping am Süd-West- und Süd-Ost-Eck gesprochen. Allerdings: Realisiert wurde das Projekt bis heute nicht, genauso wie sich immer noch kein Schriftzug an der Westfassade ablesen lässt. Pérez äußere sich diesmal nicht zu den wenigen Vorhaben, die beim Umbau noch ausstehen.
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