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Nachlese zur „Enedder Kerb“ 2024

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Könnte man sich in Einöd eine Kerb ohne Kerbesträuße oder Straußbube und -mäde vorstellen?

Undenkbar. Undenkbar auch, dass eine solche jahrzehntelang bereits bestehende Tradition mal ein Ende finden könnte. Und doch setzen ordnungspolitische Vorgaben dem jahrzehntelangen unkomplizierten Kerbetreiben in unserem Ortsteil nunmehr Grenzen. Was vielen im Dorf nicht bekannt, hinter den Straußbube- und -mäde und der gesamten Kerweorganisation steht der Verein „Brauchtum, Region, Erbe und  Kultur eV“, der sich die Pflege des Brauchtums um die Enedder Kerb auf die Fahne bzw. Sträuße geschrieben hat und im vorletzten Jahr gegründet wurde, damit die Kerb in Einöd eine Zukunft hat. Wir haben mit der 1. Vorsitzenden des Vereins, Pauline Brünnler und der Schatzmeisterin Laura Peters eine Nachbetrachtung der Kerb vorgenommen.

Bereits im Frühjahr des Jahres beginnen die Vorbereitungen der Kerb, wobei hier nur beispielhaft die Beantragung der Genehmigungen für den Festplatz, für das Betreiben des Festzeltes, die Durchführung des Höhenfeuerwerkes sowie des Umzuges durch das Dorf Erwähnung finden sollen. Die Verpflichtungen der Livebands (Konsorten und X-Pression) für die beiden ersten Abende und des Musikzuges Köllerbach für den sonntäglichen Umzug  sowie das „ Knüppeln „ der 40.000 Kerbebändchen für die wiederum 5 Kerbesträußen, die dann mit einem Strauß am Dorfplatz und an vier Gastronomiebetrieben ihren späteren Standort finden,  soll nicht unerwähnt bleiben. Das Zusammentragen von Ereignissen im Dorfgeschehen im Jahresverlauf, die dann humorvoll in Reimen zusammengefasst und der interessierten Zuhörerschaft zum Besten gegeben werden, ist zeitintensiv und benötigt eine gehörige Portion Gehirnschmalz. Und mit der neuen Kerbepfarrerin Larissa Ebel wurde eine mehr als würdige Nachfolgerin gefunden, was von der Zuhörerschaft mit viel Lob bedacht wurde. Dass inzwischen nicht nur für das junge Partyvolk Kerb gefeiert wird, sondern auch die ältere Generation voll einbezogen wird, ist am Kerbedienstag zu sehen, wenn bei Kaffee und Kuchen die Kerb langsam ausklingt. Alle Bänke im und vor dem Zelt waren schnell besetzt und entsprechend schnell der Kuchen vergriffen (der übrigens von Einöder Hausfrauen gebacken und kostenlos der Straußgesellschaft zur Verfügung gestellt wird. Dass hier einige Schmankerln dabei waren, muss nicht gesondert erwähnt werden). Hier gilt es einen besonderen Dank an alle auszusprechen, die auch im Verborgenen Hilfestellung leisten, damit die Enedder Kerb, wie auch dieses Jahr, wieder ein voller Erfolg geworden ist. Dies gilt für den Ortsvorsteher Dr. Karl Schuberth, der nicht nur den Fassbieranstich übernahm, sondern auch die Kosten für das Kinderkarussell, aber auch den anderen politisch Verantwortlichen im Ort, die bei der Beseitigung mancher Hindernisse behilflich sind.

Aber in erster Linie gilt der Dank den 12 Straußbube und – mäde, dazu zählt neben den eingangs genannten auch der restliche Vorstand des Vereins mit Eric Erbelding als 2. Vorsitzender, Max Volk und Vanessa Niepagen als 1. Und 2. Beisitzer, die unter anderem unermüdlich nach jedem Veranstaltungstag, am nächsten Morgen immer wieder für einen absolut sauberen Festplatz/ Festzelt sorgten und selten Ermüdungserscheinungen zeigten. Und hier richtet der Vorstand einen Appell an alle jungen Einöder/innen sich doch bei den Straußbube und -mäde zu beteiligen, dann bleibt für jeden weniger Arbeit und mehr Zeit zum Feiern.  Wie überall fehlt es auch hier leider etwas an Nachwuchs.

Auch zeigte sich der Vorstand über den absolut friedlichen Ablauf an allen Festtagen zufrieden, was sicherlich auch der hohen Präsenz von Securitykräften geschuldet war.

Als Wermutstropfen muss allerdings auch hingenommen werden, dass es trotz günstiger Preise und kostenlosem Eintritt zu allen Veranstaltungen, immer noch nicht wenige gibt, die ihren „Konsum“ an diesem Abend selbst mitbringen, das Leergut allerdings uneingeschränkt zurücklassen und im Zweifel auch noch darüber hinaus auf Vertrauensbasis ausgegebene Bierkrüge (also ohne Pfand) „mitgehen“ lassen. Der Verlust von mehr als 150 Bier- und Maßkrügen ist dieses Jahr zu beklagen, was für die Jungs und Mädels ein nicht unerheblicher Schlag ins Ergebniskontor darstellt.

Dennoch zieht der Vorstand für die diesjährige Kerb das Fazit:

Tolles Wetter, gelungene Bandauftritte, super Partystimmung, tolle Kerberedd und Pfarrerin, super Umzug, toller Zusammenhalt und fantastische Straußmäde- und-bube.

Nils Motsch, der seit 11 Jahren mit dabei ist, ergänzte in einem Interview mit dem PM: „Diese riesige Tradition muss einfach weiterleben und darf nicht aussterben. Von daher sind wir Jahr für Jahr mit großer Freude mit dabei.“

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