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Rassismus erlaubt? Staatsanwaltschaft stellt Untersuchungen nach Derby ein

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Rassismus erlaubt? Staatsanwaltschaft stellt Untersuchungen nach Derby ein

Vinícius Júnior

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Was Vinícius wohl von dieser Entscheidung hält? Foto: OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images

Beschwerde wird nur „archiviert“

Gute Nachricht für alle rassistisch veranlagten Fußballfans: In LaLiga können und dürfen sie sich scheinbar noch austoben – zumindest in gewissen Partien mit besonderer Anspannung.

Denn eine Behörde in Madrid hat die rassistischen Beleidigungen gegen Vinícius Júnior während des Derbys bei Atlético als nicht schlimm beziehungsweise nicht strafbar erachtet. Unangenehm und respektlos ja, aber nicht rassistisch. Scheinbar entschuldigt ein Ambiente der „maximalen Rivalität“ selbst zu Gesängen wie „Du bist ein Affe, Vinícius du bist ein Affe“ (auf spanisch: „Eres un mono, Vinícius eres un mono“) – so vorgetragen von nicht nur zehn Atlético-Anhängern… Dazu kamen am 21. September diverse Affen-Laute („Uh uh uh“) vor und während der Partie im Metropolitano-Stadion. Immerhin: Angeblich hat Atlético drei Zuschauer selbst bestraft, vermutlich den mit der Afroamerikaner-Puppe vor dem Stadion und den mit dem ausgestreckten rechten Arm im Stadion. Viel mehr war bislang nicht bekannt, bis zu diesem Urteil der Staatsanwaltschaft. Denn die findet, dass die offensichtlich rassistischen Beleidigungen gegen Vinícius „kein Verbrechen gegen die Würde“ und somist auch keine Straftat darstellen. Und das auch, weil die Äußerungen nur „einige Sekunden dauerten“ und es laut Staatsanwaltschaft ohnehin nur zu zwei solcher Gelegenheiten kam. Bedeutet: Wie am Freitag bekannt gegeben wurde, werden die Gesänge gegen Vinícius „archiviert“.

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In Spanien wird diese Mitteilung der Madrider Staatsanwaltschaft geteilt

„Maximale Rivalität, wenige Sekunden“ der Raum für Rassisten

Archiviert und eingestellt. Dabei sind speziell manche Teile der Atlético-Anhängerschaft – besonders Mitglieder des Fanklubs „Frente Atlético“ – mittlerweile Wiederholungstäter – für die „Fiscalía de la Comunidad de Madrid“ nicht genug. Was muss noch passieren? LaLiga hat seit Jahren ein Problem mit rassistisch veranlagten Stadionbesuchern und scheint – zumindest öffentlich – nichts dagegen zu unternehmen. So stellte das Derbi Madrileño mal wieder einen traurigen Höhepunkt dar, und vermutlich auch nur die Spitze des Eisbergs. Durch die von der Staatsanwaltschaft abgelehnte Beschwerde (eingereicht von Esteban Ibarra, dem Vorsitzenden der Bewegung gegen Intoleranz) dürfte das Rassismus-Problem in Spanien nicht unbedingt gelöst werden, schlimmer noch: Rassisten wurde quasi ein klar begrenzter Raum gegeben, dunkelhäutige Spieler beleidigen zu können – es muss nur bei einem Spiel mit maximaler Rivalität und für nur wenige Sekunden geschehen. Ein trauriger Tag für LaLiga und für die Fußballwelt – zumindest die zweite kann nichts dafür. Der Betroffene, also Vinícius, meldete sich am Freitagabend noch selbst zur Causa. Alles normal, aber wir werden den Kampf fortsetzen. Ich werde nicht aufhören“, wirkte er auf Social Media nicht überrascht und fügte an: „Es gibt nur ein (wahres; d. Red.) Madrid“, also Real und nicht Atlético.

Der Beitrag Rassismus erlaubt? Staatsanwaltschaft stellt Untersuchungen nach Derby ein erschien zuerst auf REAL TOTAL.

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