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SV Waldhof Mannheim: Die Locken bleiben erstmal dran

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		SV Waldhof Mannheim:  Die Locken bleiben erstmal dran

Von Daniel Hund

Mannheim. Spitzenteam. Aufstiegsanwärter. Spektakel-Fußballer. Über den SV Waldhof zu berichten, ist derzeit schwer in Mode. Deutschlandweit sind die Buwe ein Thema. Täglich rieseln Interview-Anfragen am Alsenweg ein. Besonders gefragt: Dominik Martinovic, 24. Die Tormaschine. Der gebürtige Stuttgarter, der trifft und trifft. Drei Spiele, sechs Tore. Seine letzten Wochen waren wie im Rausch, wie aus dem Stürmer-Bilderbuch.

Jesper Verlaat, 25, trifft nicht, aber er verhindert, dass die Gegner treffen. Der 1,92-Meter-Mann, der dank seiner Mega-Lockenpracht locker zehn Zentimeter größer wirkt, hält den Waldhof-Laden zusammen. Die Innenverteidigung ist sein Revier, seine Wohlfühlzone.

Dort bildet er mit Kapitän Marcel Seegert, 27, ein Bollwerk. Verlaat über seinen Nebenmann: "Wir haben uns gefunden, wissen um unsere Stärken und harmonieren sehr gut", lächelt der lange Blonde im RNZ-Gespräch.

Aber nicht nur "Cello" und er. Die ganze Mannschaft sei im Flow. Verlaat schwärmt, spricht "von mehr als nur elf Freunden", die alles für den Erfolg tun. Fällt mal einer aus, springt der nächste ein und zündet.

"Wir", sagt er stolz, "wir gewinnen jetzt die Spiele, die wir letztes Jahr noch verloren haben, erzwingen das Match-Glück regelrecht."

Ins Spiel kommt hier auch einer, der mittlerweile nicht mehr da ist: Jochen Kientz, der Ex-Kaderplaner, war’s, der im Sommer an den Stellschrauben drehte. Mit Marc Schnatterer, 36, und Marco Höger, 32, kamen zwei Haudegen dazu, die viel erlebt haben. "Beide sind Gold wert für uns, Schnatti und Högi machen auf ihren Positionen den Unterschied, strahlen eine unglaubliche Ruhe aus", lobt Verlaat und schmunzelt: "Du brauchst junge Hüpfer und alte Hasen."

Er selbst zählt zu den erfahrenen Kräften. Auch beim SV Sandhausen schwören sie auf ihn. Von 2018 bis 2020 hat Verlaat 29 Zweitliga-Spiele für die Hardtwälder gemacht. Erfahrungen, von denen der SVW profitiert und die ihn vielleicht schon nach dieser Saison in die Zweite Liga spülen.

Viele im Umfeld träumen den Aufstiegstraum. Die Abwehr-Kante selbst ist vorsichtiger, sagt: "Vor der Saison nimmt man sich doch immer vor, das Maximum zu erreichen. Vorausblicken ist erlaubt, weiter hart an sich zu arbeiten, aber wichtiger. Dann kommt alles von alleine."

Oder anders: Entscheidend ist auf dem Platz. Und auf den geht es am Montag, 19 Uhr, wieder. Carl-Benz-Stadion, Flutlicht-Spiel, Wiesbaden kommt. Das dritte Abend-Spiel in Folge, auch der dritte Dreier? "Sagen wir’s mal so: Abends zu spielen liegt uns und dann noch Zuhause."

Andererseits: Diesmal ist Zuhause nicht Zuhause. Die neue Corona-Verordnung sorgt für ein altes Problem: Nur 750 Fans dürfen rein. Kein Geisterspiel, aber eben auch kein Feuerwerk. "Das ist schade", sagt Verlaat, "aber ich bin mir sicher, dass die Fans, die da sind, Vollgas geben werden."

Sollte am Saisonende der Aufstieg folgen, sowieso! Verlaat will alles für ihn tun. Wirklich alles? Was ist mit den Haaren, würde er die opfern fürs große Ziel, wollte die RNZ von ihm wissen? Ganz schwierige Frage, schließlich weiß jeder in Fußball-Deutschland: Jesper hat die Haare mal richtig schön.

"Oh, was fragst du mich da? Ich hatte noch nie kurze Haare. Das steht mir doch gar nicht", lacht der Locken-Mann vom Alsenweg laut drauf los, ehe er nachdenklicher wird: "Ich sage jetzt erstmal nein, und dann schauen wir mal weiter."

Also ein Jein. Und so heißt es im Mai dann vielleicht tatsächlich: Schnipp, schnapp, Jesper hat die Haare ab.

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