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Metropolregion: Cornelius Engel und Fabian Schöpke werden Notfallsanitäter

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		Metropolregion:  Cornelius Engel und Fabian Schöpke werden Notfallsanitäter

Von Steffen Blatt

Heidelberg/Rhein-Neckar. Sie haben sich in einem Auswahlverfahren mit über 200 Bewerbern durchgesetzt, gerade drücken sie die Schulbank, ab Dezember geht es in die Praxis. Fünf junge Menschen haben am 1. Oktober beim Kreisverband Rhein-Neckar des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ihre Ausbildung als Notfallsanitäter begonnen. Die RNZ hat mit Zweien von ihnen gesprochen.

Cornelius Engel und Fabian Schöpke kennen die Arbeit beim DRK bereits. Schöpke hat in Heidelberg sein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, vor allem beim Krankentransport, beide haben eine Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht. Der ist die "rechte Hand" des Notfallsanitäters und fährt in der Regel den Rettungswagen, oder er kommt bei Krankentransporten zum Einsatz. Der Beruf des Notfallsanitäters ist ungleich anspruchsvoller, auch wenn die Bezeichnung ähnlich klingt (siehe "Hintergrund"). Drei Jahre dauert die Ausbildung, die mit einem Staatsexamen abschließt, sie ist die höchste nicht-ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst.

Das Medizinische kennen die beiden Azubis ebenfalls aus ihren Familien. Ihre Väter sind Ärzte, Schöpkes Mutter Krankenschwester. Am Beruf des Notfallsanitäters reizt die beiden vor allem die Abwechslung. "Es passiert nie eins zu eins das, was man gelernt hat. Man muss immer nachdenken und dementsprechend handeln", sagt der 21-jährige Schöpke, der in Edingen wohnt. Und Engel (22) aus Rauenberg ergänzt: "Kein Patient ist wie der andere. Ich könnte nicht acht Stunden in einem Büro sitzen." Bis zu ihrem ersten Einsatz dauert es aber noch ein bisschen: Zunächst einmal haben sie in einer Einführungswoche die DRK-Zentrale in Heidelberg und die neun Außenstandorte im Kreisgebiet kennengelernt.

Dazu gab es Informationen zu Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement, Dienstplänen und Urlaubsregelung. Derzeit absolvieren sie bis Dezember den ersten Theorie-Block in der DRK-Landesschule in Sinsheim. Dann wird es ernst: Sie machen Dienst auf der Rettungswache und fahren zu echten Notfällen – zusammen mit einem erfahrenen Notfallsanitäter.

Engel kennt das schon, er hat wie Schöpke als Rettungsassistent in den Betrieb hineingeschnuppert. "Da ging es für mich oft vor allem darum, bei den Betroffenen Händchen zu halten und sie zu beruhigen." Beiden Azubis ist aber sehr wohl bewusst, dass sie auch mit kritischen Einsätzen klar kommen müssen. "Dann kann man mit den alten Hasen auf der Wache drüber reden oder sich professionelle Unterstützung holen", weiß Engel.

Der Berufswunsch Notfallsanitäter war für ihn nicht von vorneherein klar. Nach dem Abitur begann er ein Studium, merkte aber nach anderthalb Jahren, dass das nicht das Richtige für ihn war. Über sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr kannte er den Rettungsdienst und probierte es beruflich in diese Richtung aus. Ausschlaggebend für seine Entscheidung war auch der Blog einer Kollegin des DRK Rhein-Neckar, in dem sie regelmäßig über ihre Ausbildung berichtet. Schöpke ging es wie vielen Altersgenossen: "Nach dem Abitur wusste ich nicht so richtig, was ich machen wollte. Durch das FSJ beim Roten Kreuz bin ich auf die Notfallrettung aufmerksam geworden." Jetzt können sich die beiden nichts anderes mehr vorstellen.

Die Schichtdienste – beim DRK Rhein-Neckar sind es meistens zwölf Stunden – schrecken sie nicht ab. "Mein bester Freund arbeitet im Großkraftwerk Mannheim ebenfalls im Schichtdienst. Und eine gute Freundin ist Journalistin, da hat sie auch keine normalen Arbeitszeiten", erzählt Engel. Für ihn ist die Dankbarkeit, die er von Patienten zurückbekommt, eine große Motivation und Bestätigung. "Dann geht man mit einem guten Gefühl und einem Grinsen im Gesicht nach Hause." Und Schöpke sagt: "Man muss mit Leidenschaft dabei sein. Die Spanne der Einsätze reicht von einem hohen Blutdruck nachts um drei bis zu mehrfach Schwerverletzten."

Solche Sätze hört Matthias Bender gerne. Der Praxisanleiter vom DRK Rhein-Neckar ist selbst erfahrener Notfallsanitäter und betreut mit dem Team Aus- und Fortbildung die derzeit 33 Azubis des Kreisverbandes. "Wer diesen Beruf ergreift, der sucht die Herausforderung. Aber wir sind uns unserer Verantwortung bei der Auswahl natürlich bewusst." Darum müssen alle Bewerber dasselbe Verfahren durchlaufen, auch wenn sie schon Erfahrungen im Rettungsdienst haben – und werden dabei natürlich auch auf ihre Belastbarkeit hin überprüft. "Wir freuen uns natürlich, wenn wir jemanden aus den eigenen Reihen fördern können, wir sind aber auch offen für externe Bewerbungen", so Bender weiter. Wichtig sei es, eine funktionierende Gruppe zusammenzustellen. Das hat in Heidelberg offenbar geklappt, denn Engel bestätigt: "Wir verstehen uns alle super." Was Cornelius Engel und Fabian Schöpke beim DRK weiter erleben, erfahren die RNZ-Leserinnen und -Leser in ungefähr einem Jahr. Denn die Rhein-Neckar-Zeitung wird die beiden angehenden Notfallsanitäter bis zum Ende ihrer Ausbildung begleiten.

Info: In "Rebekkas Blog" berichtet die angehende Notfallsanitäterin Rebekka Wetzel regelmäßig über ihre Ausbildung. Auf der DRK-Seite gibt es auch weitere Informationen zur Ausbildung.

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