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Heilbronn: Wie hier neue Wohnungen entstehen sollen

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		Heilbronn:  Wie hier neue Wohnungen entstehen sollen

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Das zwischen dem Freibad und den SLK-Kliniken gelegene Areal, bisher als "Nonnenbuckel" bekannt, wird bebaut und umbenannt: "Hochgelegen soll es heißen. Die neue Namensgebung ist angelehnt an das noch stadtnäher gelegene Areal "Wohlgelegen", auf dem gerade ein großer Teil der industriellen und wissenschaftlichen Zukunft von Heilbronn immer mehr Raum beansprucht.

So begrüßenswert die hier entstehenden mehr als 500 Wohnungen sind, so ist es doch schade, dass dabei ein alter Flurnamen verschwinden wird – und mit ihm ein Teil der Heilbronner Stadtgeschichte. Der "Nonnenbuckel" liegt genau zwischen den Kliniken und dem Freibad, die ihren Flurnamen "Am Gesundbrunnen" behalten durften. Warum also die Erinnerung an das vermutlich hier und einst, im frühen Mittelalter, existierende Kloster "Mariental" gelöscht wird, auch um des "Wohlklangs" von "Wohlgelegen" willen, ist schwer nachvollziehbar.

Zusammen mit einem Pflegeheim und einem Apartmenthaus bietet das neue Wohnquartier dann in Summe 749 Wohneinheiten und damit Wohnraum für mindestens 1250 Menschen. Die Planungen für das rund sechs Hektar große Gebiet laufen seit vielen Jahren. Dabei ging es aber nie nur um die Schaffung von Wohnraum, sondern auch um die Umsetzung eines Konzeptes zur Eigentumsbildung – auch unter Berücksichtigung sozialer Aspekte – dies für ein "lebendiges, urbanes und architektonisch ansprechendes Stadtquartier, dem größten Projekt der Stadtsiedlung in den letzten Jahren, das Wohnraum für die Mitte der Gesellschaft bietet", wie es in der Erklärung dazu heißt.

Besonders wichtig sei es, sagt Dominik Buchta, Geschäftsführer der Stadtsiedlung Heilbronn, "dass hier auf lange Sicht ein sozial funktionierendes Quartier entsteht". Dafür habe man sich auch intensiv mit den Fragen zu notwendigen Wohnformen, sozialen und kulturellen Angeboten sowie Verkehrs- und digitalen Infrastruktur-Angeboten für gelingende Neubauquartiere auseinandergesetzt. Außerdem wurden die Nutzungsbedürfnisse mit Vertretern von sozialen Trägern, Nachbarn, Architekten und Planern diskutiert und gemeinsam entwickelt. Dies alles sei in die Planungen eingeflossen.

Baubürgermeister Wilfried Hajek, der in absehbarer Zeit in den Ruhestand geht, ist froh, dass es endlich losgeht, und auch er betont die Chance, hier "neue und kreative Wohnideen in einem grünen Viertel" und neben bezahlbarem Wohnen auch "innovative ökologische oder kulturelle Konzepte" umzusetzen, "die das Allgemeinwohl im Blick haben".

Den seinerzeitigen städtebaulichen Wettbewerb von 2016 gewannen die Stuttgarter Stadtplaner von "Pesch Partner Architekten", die Planung verantwortet das Büro "Mronz + Schaefer Architekten" aus Köln als Gewinner der Mehrfachbeauftragung. Das Gesamt-Investitionsvolumen beträgt mehr als 200 Millionen Euro, die Stadtsiedlung trägt davon rund 120 Millionen Euro. Neben ihr investieren hier noch die Regiowert GmbH (ein Unternehmen der Stadtsiedlung), das Deutsche Rote Kreuz und die Siedlungswerk GmbH.

Das neue Quartier soll den Charakter einer zusammenhängenden Siedlung mit weitläufigen grünen Bereichen erhalten. Die bis zu sieben Stockwerke hohen "Punkthäuser" werden nach dem neuesten Standard "KfW-Effizienzhaus" errichtet, die "Riegelhäuser" in Holz-Hybrid-Bauweise.

Die Größen variieren von Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen. Es sei dabei auf "kompakt geplante Grundrisse" geachtet worden, ebenso auf Nachhaltigkeit, Qualität und Zukunftstauglichkeit – und eben auch auf bezahlbare Wohnungen.

Neben dem reinen Wohnen sollen auch die Strukturen des neuen Viertels das Miteinander der künftigen Bewohner unterstützen: mit gestalteten Außenbereichen für mehr Lebensqualität, Platz für Austausch, Freizeit und Spielmöglichkeiten. Alles in allem, so lautet die optimistische Prognose, soll dieses nachbarschaftliche Miteinander über das Quartier hinaus ausstrahlen.

Das neue Quartier sei ein Meilenstein und ein wichtiger Baustein in der städtischen Wohnungsbaupolitik, fasst Oberbürgermeister Harry Mergel zusammen. Was bei der Vorstellung der Pläne nicht thematisiert wurde: Das bis heute strittige "Uralt-Thema", der Ausbau der so hoch verkehrsbelasteten Saarlandstraße, wird durch die Bebauung und den Zuzug von mehr als 1000 Bewohnern mit Sicherheit neue Brisanz und Dringlichkeit erhalten.

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