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Heidelberg-Rohrbach: Der Hasenleiser wird immer bunter

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		Heidelberg-Rohrbach:  Der Hasenleiser wird immer bunter

Von Werner Popanda

Heidelberg. Wenn es darum geht, ihr Wohnquartier Rohrbach-Hasenleiser aufzuwerten, ist Joachim David und Gustav Wödl keine Aktion zu aufwendig. Genauer: Ihnen ist keine Malaktion zu aufwendig. Deshalb haben sie nun nach der vor Ort sehr gelobten Bemalung von Garagenrückwänden in der Bühler Straße ein neues Projekt in Angriff genommen.

Allerdings lassen sie nun nicht mehr Rohrbacher Bauwerke wie das Schlösschen, das Alte Rathaus, die St.-Johannes-Kirche, das Heimatmuseum oder die IGH zum Blickfang werden – wie sie das mit anderen Mitgliedern der vom Quartiersmanagement Hasenleiser getragenen Kunstgruppe auf den Garagenrückwänden getan haben. Stattdessen beschäftigen sie sich mit Objekten, auf die man an jeder zweiten Straßenecke stößt, die aber entweder gar nicht oder nur dann wahrgenommen werden, wenn sie beschmiert oder demoliert wurden: Abfalleimer sowie Verteiler- und Aufbewahrungskästen. David und Wödl waren und sind die verunzierten Metallgebilde, die es im Hasenleiser zum Bedauern vieler Bewohner ebenso häufig gibt wie in anderen Vierteln, ein Dorn im Auge – und sie wollen sich mit dem Ist-Zustand nicht abfinden.

Folglich setzten sich die beiden Ruheständler mit jenen in Verbindung, denen die Abfalleimer und Verteiler- und Aufbewahrungskästen "gehören". Also mit der Stadt, den Stadtwerken, der Post und der Telekom. Und siehe da, die Resonanz war in allen Fällen positiv, die Genehmigungen zur Bemalung wurden erteilt und David und Wödl machten sich an die Arbeit. Viel Wert legten sie von Anfang an darauf, dass die Originalfarben der Besitzer verwendet werden konnten. Sprich: das Magenta der Telekom, das Gelb der Post und das Blau-Gelb der Stadtwerke. Bei den Abfalleimern der Stadt entschieden wiederum sie selbst über die Farb- und Symbolgestaltung.

David und Wödl geben auf Nachfrage unumwunden zu, dass ihr emsiges Tun dem Anstrich der Golden Gate-Brücke von San Francisco mit witterungsbeständiger Rostschutzfarbe gleicht. Dort sollen, wenn die Anstricharbeiten an einem Brückenkopf beendet sind, die Anstricharbeiten am anderen Brückenkopf aufs Neue beginnen. Für die beiden bedeutet das, dass sich wohl niemals alle Abfalleimer und Verteiler- und Aufbewahrungskästen im Hasenleiser gleichzeitig im Topzustand präsentieren werden. Dazu gibt es einfach zu viele Zeitgenossen, denen das Beschmieren offenbar zu viel Spaß macht.

Dass dies aber auch zu äußerst kuriosen Ergebnissen führen kann, belegt das von Wödl gerne erzählte "Märchen vom kleinen weißen Hund im Hasenleiser": Demnach habe die Kunstgruppe auf die Garagenrückwände neben der Rohrbacher "Skyline" auch einen "kleinen, süßen Hund mit braunem Fell" gemalt. Besonders die Kinder aus den naheliegenden Kindergärten hätten diesen sofort ins Herz geschlossen. Dann habe aber jemand den Hund mit weißer Farbe übersprüht und an der Wand sei nur ein weißer Fleck zurückgeblieben – wobei dieser jedoch "in der Silhouette Ähnlichkeit mit dem Hündchen hat". Und dieser "kleine weiße Hund" wurde dann im Quartier besonders "beliebt und berühmt" – auch, weil ihm jemand eine rote Zunge und eine schwarze Nase verpasst hat.

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