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Heidelberg: Ochsenkopf-Poller wird reaktiviert (Update)

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		Heidelberg:  Ochsenkopf-Poller wird reaktiviert (Update)

Heidelberg. (bms) Es hat gedauert, aber nun ist Erfolg in Sicht für die Verkehrsberuhigung Ochsenkopf: Bereits im April 2019 hat die Stadtverwaltung entschieden, den Poller im Wieblinger Weg zu reaktivieren. Er war 2006 von der damaligen Oberbürgermeisterin Beate Weber als Sperre für den Schleichverkehr durch das kleine Wohngebiet in Betrieb genommen worden, ihr Nachfolger, Oberbürgermeister Eckart Würzner, schaltete ihn wieder ab. Ende des Jahres nun, spätestens aber bis zum Frühjahr 2021, soll der versenkbare Poller auf Höhe des Anwesens Nummer 88 wieder eingesetzt werden.

Darüber informierte Martin Kragl, stellvertretender Leiter im Amt für Verkehrsmanagement, die Mitglieder des Bezirksbeirats Wieblingen. Ein Pfosten für den Kinzigweg sei zurzeit nicht angedacht, fügte er hinzu. Das stieß auf wenig Verständnis bei den Bezirksbeiräten. "Der Poller im Wieblinger Weg verliert dann seinen Sinn", meinte Christina Kreckel-Arslan (Grüne). Der Schleichverkehr zu der SRH, den Gewerbeschulen und in Richtung Zentrum werde dann wohl über den Dreisamweg fahren, wurde befürchtet.

Zumal der Poller laut Vorlage der Stadt nur werktags von 7.30 Uhr bis 9 Uhr ausgefahren werden soll. "Wir wollen erst mal prüfen, wie sich die Verkehrsströme entwickeln, dann reden wir über den Kinzigweg", entgegnete jedoch Kragl. "Für Anlieger wird es Magnetchips für eine individuelle Bedienung geben", erklärte er. Berechtigt sei, wer im Gebiet Ochsenkopf gemeldet und Fahrzeughalter sei.

Mitarbeiter, zum Beispiel der im Wieblinger Weg ansässigen Rechtsanwaltskanzlei, der Schule oder der Kita erfüllten diese Vorgaben nicht. "Ich weiß jetzt schon, dass es dazu Ärger geben wird", seufzte Kragl.

Aber die Umfahrung des Wieblinger Wegs könne diesem Personenkreis zugemutet werden. "Es ist ja nur eine 90-minütige Sperrung und kein wesentlicher Umweg." Im Übrigen handele es sich bei der Reaktivierung des Pollers "um eine temporäre Lösung, die bis zum Anschluss der Ludwig-Guttmann-Straße an den Rittel vorgesehen ist". Aufgrund der finanziellen Situation im Zusammenhang mit Corona werde derzeit jedoch nicht an neuen Projekten zum Anschluss der Straße weiter gearbeitet.

Die Bezirksbeiräte stimmten bei nur einer Enthaltung dafür, dass die Stadtverwaltung die kurze Zeitspanne der Poller-Aktivierung am Morgen überdenken soll. "Mit eineinhalb Stunden nur am Morgen ist das Problem mit dem Durchgangsverkehr nicht gelöst", hieß es. Sie wollen außerdem einen Pfosten im Kinzigweg.

Update: Dienstag, 27. Oktober 2020, 20.15 Uhr


Zu viel Bürokratie und zu wenig Geld für sichere Straßen

Vier Jahre Sicherheitsaudit: Eltern des tödlich verunglückten Jungen und ihre Mitstreiter ziehen eine ernüchternde Bilanz

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Vier Jahre ist Ben Bews schon tot. Er war neun Jahre alt, als er in der verkehrsberuhigten Theaterstraße in der Altstadt von einem Lieferwagen überrollt wurde. Vier Jahre wird nun auch in der Stadt schon intensiv über die Verkehrssicherheit von Kindern diskutiert. Denn nach dem schrecklichen Unfall vor der Friedrich-Ebert-Grundschule ging ein Aufschrei durch die Stadt, Eltern protestierten mit ihren Kindern, der Gemeinderat beauftragte Sicherheitsauditor Jens Leven damit, sämtliche Schulwege in allen Stadtteilen unter die Lupe zu nehmen.

Doch Bens Eltern, Peter und Kirsten Bews, sowie ihre Mitstreiter Barbara Holborn und Knud Jahnke von der Interessengemeinschaft Fußverkehr (IG Fuß) ziehen eine ernüchternde Bilanz: Es habe sich nicht viel geändert. In der Weststadt werde nach wie vor gerast, parkende Autos behinderten Fußgänger und es fehlten Geld und Mut, um die Empfehlungen Levens konsequent und schnell umzusetzen.

Knud Jahnke, der auch Kinderbeauftragter in Rohrbach ist, lobt die Arbeit von Leven, der schon 3300 Gefahrenstellen für Kinder und Senioren im Wegenetz ausgemacht hat. Einige engagierte Mitarbeiter im Amt für Verkehrsmanagement reichten jedoch nicht aus, um Levens Empfehlungen abzuarbeiten. "Wir bräuchten drei bis fünf Mal so viele", ist Jahnke überzeugt: "Auch dass eine Straßenbahn nach Patrick Henry Village zehn Jahre dauern soll, ist nicht vermittelbar."

Auch im Kleinen geht Jahnke die Geduld aus: "Ich warte seit anderthalb Jahren auf einen Poller in der Felix-Wankel-Straße." Dieser soll verhindern, dass Lkws über den Gehweg rollen, doch genau an seinem möglichen Standort verlaufen wichtige Leitungen. "Mir fehlt das lösungsorientierte Denken, dass geschaut wird, wie man das Problem beheben könnte."

Wenn in der Bahnstadt kurzfristig 7,4 Millionen Euro für eine Stützmauer und den fünfspurigen Ausbau des Czernyrings ausgegeben werden müssten, sei dies offenbar kein Problem. "Mit diesem Geld könnte man beim bisherigen Budget 74 Jahre kinderfreundliche Verkehrspolitik betreiben", ärgert sich Jahnke. Daher findet er es lächerlich, wenn das Lastenradkonzept für die Altstadt wegen fehlender Zuschüsse in Höhe von 750.000 Euro auf die lange Bank geschoben werde. "Wir bräuchten einfach eine Vision für ein menschenfreundlicheres Heidelberg", ist der Kinderbeauftragte überzeugt. Wenn zum Beispiel Parkplätze wegfielen, könnten spielende Kinder und Anwohner, die frei werdende Fläche mit Leben füllen.

Mit ihren Ideen fühlt sich auch die Künstlerin Barbara Holborn nicht ernst genommen. Vor drei Jahren entwarf sie die ersten Prototypen einer "Kleinen Heidelbergerin" – das sind bunte Kinderfiguren, die am Straßenrand aufgestellt werden können und Autofahrer zur Vorsicht mahnen sollen. Eine gute Idee, fanden auch die Mitarbeiter des Verkehrsmanagements, trotzdem gammeln die Skulpturen seit Jahren im Amt herum. "Verschiedene Schulen wollten eine kleine Heidelbergerin, doch es ist nichts passiert", ärgert sich Holborn.

Mit Grausen denkt Holborn an den morgendlichen Radweg ihrer Tochter durch den Ochsenkopf. "Das ist morgens eine Hetzjagd", sagt die besorgte Mutter. Ähnlich sieht dies Kirsten Bews: Es werde viel zu selten geblitzt. Jeden Morgen muss sie beobachten, wie Autos "viel zu schnell" über die Alte Brücke donnern. Und auch in der restlichen Altstadt würden die Lieferzeiten nicht so eingeschränkt, dass die Kinder morgens sicher zur Schule kämen. Gegen Parksünder werde viel zu lasch vorgegangen, ärgert sich Jahnke. "So lange in der Plöck noch immer so viele Autos stehen und sie nicht gleich konsequent abgeschleppt werden, hat sich zu wenig getan."

Und nur nach reichlichem Überlegen fällt Peter Bews doch noch etwas ein, was sich in den letzten vier Jahren deutlich verbessert habe: "Die Landfriedstraße ist toll geworden." Dort wurden auf einer Fahrbahnseite alle Parkplätze weggenommen. Eine Aufwertung für Fußgänger und Radler. Der Aufschrei der Anwohner ist schnell verstummt.

Wer sich in der IG Fuß engagieren möchte, kann mit ihr Kontakt aufnehmen: info@igfuss-hd.de.

Update: Donnerstag, 30. Januar 2020


Poller soll reaktiviert werden

Von Timo Teufert

Heidelberg. Über zehn Jahre lang hat die Siedlungsgemeinschaft Ochsenkopf dafür gekämpft, dass der illegale Schleichverkehr zum SRH-Campus mit einem Poller aus der kleinen Siedlung zwischen ehemaligem Bahnbetriebswerk und Bundesstraße B37 herausgehalten wird. Schon 2006 hatte die damalige Oberbürgermeisterin Beate Weber eine solche Sperre in Betrieb genommen.

Doch ihr Nachfolger Eckart Würzner schaltete sie nach nur 47 Tagen wieder ab. Am Mittwoch die überraschende Wende: Würzner will den Poller zeitnah reaktivieren lassen. Das teilte das Stadtoberhaupt der Siedlungsgemeinschaft in einem Brief mit, der in Kopie auch an alle Gemeinderäte ging.

Der Oberbürgermeister, in dessen Zuständigkeit verkehrsrechtliche Anordnungen wie diese fallen, reagiert damit auf eine Bitte des Gemeinderates: In der Februarsitzung hielt eine große Mehrheit der Stadträte (28 zu 11 Stimmen) den Poller für den besten Weg, die unerlaubte Durchfahrt von rund 1500 Autos am Tag in Richtung SRH-Hochschule zu verhindern. Zumindest solange, bis die Ludwig-Guttmann-Straße verlängert und an den Rittel angebunden ist. Sobald diese neue Querung der OEG-Gleise gebaut ist, soll der Bahnübergang im Wieblinger Weg zurückgebaut und durch eine Querung für Fahrradfahrer und Fußgänger ersetzt werden.

"Vor dem Hintergrund der Entwicklung der verkehrlichen Situation im Ochsenkopf und dem erheblichen Durchgangsverkehr durch den Wieblinger Weg beabsichtige ich deshalb, den versenkbaren Poller als temporäre Übergangsmaßnahme zeitnah wieder zu reaktivieren", schreibt der OB an die Siedlungsgemeinschaft. Seiner Entscheidung liege eine Abwägung der unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten zugrund, so Würzner weiter.

Die städtischen Ämter hätten bereits begonnen, die erforderlichen Maßnahmen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen, um eine Umsetzung in die Wege zu leiten. "Ich hoffe, Ihnen und den Bewohnern des Ochsenkopfs mit dieser Entscheidung vermitteln zu können, dass ich Ihre berechtigten Interessen ernst nehme und Ihnen die Befürchtung nehmen kann, dass die derzeitigen Belastungen auf lange/unbestimmte Zeit unverändert getragen werden müssen", endet Würzner in seinem Brief.

Bei der Siedlungsgemeinschaft wurde die Nachricht sehr positiv aufgenommen: "Auch wenn mir der Brief des Oberbürgermeisters noch nicht vorliegt, freue ich mich sehr über die Nachricht", sagte Rolf Freymüller, der Vorsitzende der Vereinigung. "Ich kann es noch gar nicht richtig fassen." Zusammen mit den anderen Bewohnern hatte Freymüller jahrelang gefordert, dass der Poller reaktiviert werden müsse. Vor zwei Jahren gründete sich zudem das Aktionsbündnis "Anliegergebiet Ochsenkopf". Die Mitglieder organisierten im Oktober 2017 sogar eine angemeldete Demonstration, mit der sie den Schleichverkehr zum Erliegen brachten.

Update: Mittwoch, 10. April 2019


Poller für alle gegen den Durchfahrtsverkehr?

Von Denis Schnur

Heidelberg. Geht es nach dem Gemeinderat, wird der Poller, der die Einfahrt in die Wieblinger Siedlung Ochsenkopf verhindert, wieder reaktiviert. Eine große Mehrheit der Stadträte (28 zu 11 Stimmen) hält dies für den besten Weg, die unerlaubte Durchfahrt von rund 1500 Autos täglich in Richtung SRH-Hochschule zu verhindern - zumindest bis die Ludwig-Guttmann-Straße verlängert wird. Doch die Entscheidung darüber liegt bei Oberbürgermeister Eckart Würzner - und der machte in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag klar, dass er nicht vorhat, die Sperre im Wieblinger Weg zu reaktivieren.

"Wir müssen die Gesamtstadt im Blick haben", so das Stadtoberhaupt. Und es gäbe Stadtteile, in denen die Situation genauso sei wie im Ochsenkopf - "wenn nicht noch schlimmer". Mache man die Siedlung mit einem Poller dicht, müsse man Wohnquartiere mit ähnlichen Problemen genauso behandeln. "Das muss ich dann von Ihnen erwarten", so Würzner zu den Stadträten, "und dann haben wir nachher überall Poller im Stadtbild." Mit seinem Vorgehen macht sich der OB im Ochsenkopf und in Teilen des Gemeinderates nicht gerade beliebt: "Sie tragen die volle Verantwortung für die Situation", warf ihm Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) vor. Schließlich hatte Würzner den Poller nach seinem Amtsantritt 2007 deaktiviert.

Würzner sieht hingegen die Stadträte in der Pflicht. Schon 2001 habe der Gemeinderat beschlossen, die Ludwig-Guttmann-Straße zu verlängern, sodass der Bahnübergang am Wieblinger Weg geschlossen werden kann - das ist auch jetzt die angestrebte langfristige Lösung. "Wenn der Gemeinderat das gewollt hätte, dann hätte er seitdem die entsprechenden Mittel im Haushalt eingestellt. Aber das ist nicht passiert - auch nicht im aktuellen Haushalt." Umso mehr freue er sich über "das klare Signal", dass der Gemeinderat dies im Doppelhaushalt 2021/22 dann endlich tue. Um in diesem Falle auch gleich loslegen zu können, sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, dass die Verlängerung der Ludwig-Guttmann-Straße jetzt zumindest schon mal geplant wird.

Zusätzlich beantragte die SPD, die von der Verwaltung als Notlösung angedachte "Pförtnerampel" zeitnah zu prüfen, falls der Poller nicht reaktiviert werde. Die Signalanlage würde nur sehr wenige Fahrzeuge in den Ochsenkopf lassen und könnte so die Verkehrssituation hilfsweise beruhigen, bis der Ausbau der Ludwig-Guttmann-Straße erfolgt ist. Der Vorschlag erhielt eine Mehrheit von 26 zu 16 Stimmen.

Relativ unstrittig war dagegen das Maßnahmenbündel, mit dem die Stadtverwaltung schon ab dem Frühjahr eine Verkehrsberuhigung im Ochsenkopf erreichen will: Für 183.000 Euro sollen Aufpflasterungen an den Kreuzungen angebracht, Parkplätze neu geordnet und zum Teil gestrichen sowie die Zufahrt in Richtung SRH deutlich verengt werden. Stadtrat Michael Pfeiffer (Grün-Alternative Liste) äußerte lediglich Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Aufpflasterungen: "Das bringt nur einen leichten Placebo-Effekt", so der Verkehrspolizist. Die dafür veranschlagten 150.000 Euro könne man sinnvoller nutzen.

Ähnlich hatte sich auch der Wieblinger Bezirksbeirat geäußert, der die Pläne zwar begrüßt, aber für unzureichend hält. Trotzdem stimmten am Donnerstag 33 Stadträte für das Maßnahmenpaket, zehn enthielten sich, Gegenstimmen gab es keine.

Update: Dienstag, 15. Februar 2020


Stadträte fordern Reaktivierung des Pollers

Von Timo Teufert

Heidelberg. Wie kann man verhindern, dass jeden Tag rund 1500 Fahrzeuge unerlaubt von der B37-Abfahrt "Rittel" durch die Siedlung Ochsenkopf zum SRH-Campus fahren? Die Stadt schlägt ein ganzes Bündel an kleineren Maßnahmen vor, die die Durchfahrt durch die Siedlung für den Schleichverkehr unattraktiv machen sollen und die vor Kurzem im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss (Seva) diskutiert wurden. Die Stadträte denken aber, dass es nicht ausreicht, Parkplätze neu anzuordnen und Kreuzungsbereiche aufzupflastern. Sie empfehlen Oberbürgermeister Eckart Würzner stattdessen eine Reaktivierung des Pollers und eine direkte Anbindung des SRH-Campus an den Anschluss Rittel.

Um den Schleichverkehr aus der Siedlung zu halten, will die Stadt "bis zur mittelfristig angestrebten Verlegung des Bahnübergangs zur Ludwig-Guttmann-Straße" alternierendes Parken einführen, Parkflächen neu markieren, Ausweichstellen einrichten und Zugänge zum Spielplatz sichtbar machen. "Bei einer Begehung zum Sicherheitsaudit wurde auch eine Neuordnung der Parkflächen besprochen", erklärte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck in der Sitzung. Zu den Arbeiten, die bereits im März/April beginnen sollen, gehört auch eine Verbreiterung des Gehwegs in der Unterführung der B37 im Gutachweg. Die Fahrbahn soll dort auf 3,50 Meter eingeengt werden. Mittelfristig ist zudem eine Pförtnerampel vor dem Bahnübergang am Wieblinger Weg vorgesehen.

"Die in der Vorlage als Verkehrskonzept bezeichneten Maßnahmen begrüßen wir, da sie punktuell zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit im Ochsenkopf beitragen werden, aber diese Maßnahmen werden absolut nichts an dem Grundproblem des enormen Durchgangsverkehrs ändern", sagte Christina Kreckel-Arslan (Grüne), die vom Bezirksbeirat entsandt wurde und gleichzeitig im Aktionsbündnis Anliegergebiet Ochsenkopf aktiv ist. Die von der Verwaltung vertretene Auffassung, die Maßnahmen würden die Durchfahrt durch den Ochsenkopf unattraktiver machen, sei abwegig. "Die Autofahrer werden weiterhin den für sie kürzesten Weg zur SRH wählen, zumal morgens der Weg über die B37 durch Stau behindert ist."

Der Gemeinderat habe bereits im November 2001 beschlossen, die Ludwig-Guttmann-Straße an den Rittel anzuschließen. Auch Mittel standen dafür schon im Doppelhaushalt 2011/12 nach einem Antrag der SPD bereit. "Dennoch wurde die Maßnahme bis zum heutigen Tage nicht umgesetzt", so Kreckel-Arslan. Man wolle aber nicht länger warten und fordere, dass entsprechende Mittel für eine Umsetzung bereitgestellt würden. Mit dem neuen Übergang an der Ludwig-Guttmann-Straße solle der alte im Wieblinger Weg zu einer Rad- und Fußquerung zurückgebaut werden und bis zur Fertigstellung der versenkbare Poller wieder reaktiviert werden.

Der Antrag des Bezirksbeirates wurde im Seva von den Grünen eingebracht: "Die vielen Autos haben kein Recht, durch die Siedlung zu fahren", begründete Christoph Rothfuß (Grüne) die Übernahme. "Ich kann verstehen, dass die Geduld im Ochsenkopf nach 18 Jahren am Ende ist", sagte Simone Schenk (Freie Wähler). Sie warb darum, dem Antrag zuzustimmen: "Nur dann kann die SRH ihren Masterplan und die Stadt den Ausbau des Knotens Rittel endlich planen", so Schenk. Eine Verbesserung werde sich dabei auch für das Sportzentrum-West ergeben, das bislang katastrophal angebunden sei.

"Ich begrüße den Grünen-Antrag, endlich eine Entscheidung herbei zu führen", sagte auch Matthias Diefenbacher ("Die Heidelberger"). Er habe sich über die Situation noch einmal eingehend informiert. "Bei der Masse der Fahrzeuge, die täglich durch den Ochsenkopf fahren, habe ich Bedenken, dass Aufpflasterungen ausreichen", so Diefenbacher. Es sei eher eine grundsätzliche Entscheidung, denn viele Studenten nutzten die Parkplätze im Ochsenkopf, weil ihnen das SRH-Parkhaus zu teuer sei. Auch die CDU zeigte sich offen für einen Übergang an der Ludwig-Guttmann-Straße, ist aber gegen den Poller. "Allerdings wollen wir gerne wissen, was es kostet", sagte Alexander Föhr (CDU). Auch Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) forderte eine Kostenschätzung. "Nach eineinhalb Jahrzehnten könnte es in dieser Sache aber mal voran gehen", findet er.

Über die Reaktivierung des Pollers kann nur Oberbürgermeister Eckart Würzner entscheiden, bis auf die CDU stimmten aber alle Stadträte für eine Empfehlung an den OB. "Die Begehrlichkeiten werden groß, wenn man mit einem Poller den Durchgangsverkehr durch Wohngebiete verhindern will", warnte Odszuck die Stadträte. Ob die Schließung des Bahnübergangs Wieblinger Weg für den Autoverkehr mit gleichzeitiger Beibehaltung eines Fuß- und Radweges möglich sei - wie sie einstimmig beschlossen wurde -, müsse rechtlich geprüft werden, so Odszuck.

Update: Dienstag, 4. Februar 2020

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