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Programm vorgestellt: Das gibt es alles beim Heidelberger Frühling 2021

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		Programm vorgestellt:  Das gibt es alles beim Heidelberger Frühling 2021

Von Matthias Roth

Heidelberg. Niemand weiß heute, wie der "Frühling 2021" tatsächlich aussehen wird. Aber Stühle hinzustellen geht immer, wenn es die Corona-Bedingungen bis dahin erlauben. "Wir nehmen unsere Rolle und Aufgabe als Festivalveranstalter auch in der Pandemie ernst und wollen Plattform, Impulsgeber und Vermittlungsort sein – wenn auch bei kleinerem Publikum", so Intendant Thorsten Schmidt bei der Vorstellung des Programms für den Jubiläumsjahrgang. Man habe sich dazu entschieden, bei 134 Veranstaltungen keine Konzerte zu wiederholen und diese ohne Pause zu veranstalten.

Das reduziert das Kartenkontingent insgesamt auf etwa ein Drittel – nach heutigem Stand. So wird der 25. Heidelberger Frühling ein besonderer werden, wenn er von 20. März bis 18. April stattfindet – und ein Hauch von Exklusivität wird notgedrungen mitschwingen, wenn sich die Situation bis dahin nicht ändert. Thematisch wird über "Festspiele" nachgedacht: Bei der ersten Konzeption war noch längst nicht klar, welche Bedeutung dieses Thema mit der Corona-Pandemie bekommen würde.

> Starpianist Igor Levit brachte es auf die Formel: "Ein Festival muss etwas bieten, das es sonst nicht gibt." Seit 2011 ist Levit mit dem "Frühling" aufs Engste verbunden, und das von ihm verantwortete Programm der "Standpunkte", ein Festival im Festival, widmet sich der künstlerischen "Entgrenzung" – bei aller Begrenzung, die nötig sein wird. Dabei lehnen sich Levit und seine Gäste an das Werk Ferruccio Busonis an und – das dürfte erstmals in Deutschland der Fall sein – an die Musik von Kaikhosru Sorabji (1892-1988), den Meister des "zu viel, von allem zu viel", wie Levit selbst bekannte. Der Pianistenkollege Jonathan Powel, der Sorabjis opus summum "Sequentia" für Klavier auf CD einspielte, wird dieses extrem überbordende Werk in Heidelberg spielen: verteilt auf fünf Abende, denn die Gesamtaufführung würde wohl achteinhalb Stunden dauern. Aber auch andere "Standpunkte" sind bemerkenswert, etwa der gemeinsame Auftritt von Igor Levit und seinem Lehrer Matti Raekallio oder die Aufführung von Strawinskys "Sacre du printemps" in einer Bearbeitung für Klavier und Orgel des Komponisten.

> Jörg Widmann ist ein anderer langer Wegbegleiter des "Frühlings". Ihm ist ebenfalls ein eigener Konzertzyklus gewidmet, wobei hier der Komponist im Mittelpunkt steht. Aber er wird auch als Musiker zu hören sein, etwa in Olivier Messiaens "Quatuor pour la fin du temps" (Quartett auf das Ende der Zeiten) oder in einem Duoabend mit dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard.

> Den Musikpreis des Heidelberger Frühlings 2021 erhält der Weltklasse-Bariton Thomas Hampson, der die Lied-Akademie leitet, in der Brigitte Fassbaender und Susan Manoff Meisterklassen im Haus der Begegnungen abhalten. Auch Thomas Quasthoffs "Lied-Fest-Preisträger" werden ein Konzert geben, und zwar in der Alten Aula, für die nach heutigem Stand nur ca. 100 Karten pro Konzert zur Verfügung stehen. Aber das kann sich ändern, und aufgerüstet ist schnell.

Dass es bis März nächsten Jahres allerdings nicht möglich sein wird, große Orchester nach Heidelberg einzuladen, davon wird allgemein ausgegangen. Daher nutzt der "Frühling" die Möglichkeiten, die die Stadt selbst bietet, etwa mit dem Philharmonischen Orchester in der Neuen Aula oder L’arpa festante unter Markus Uhl in der Jesuitenkirche. Ein paar größere Ensembles sind trotzdem eingeladen worden:

> Im Eröffnungs-Wochenende spielt das "LGT Young Soloists"-Ensemble, Isabell Faust spielt bis Oktettstärke, Alisa Weilerstein kommt mit den Trondheim-Solisten, Anna Lucia Richter wird begleitet vom Ensemble Claudiana, Igor Levit spielt Beethoven zusammen mit der Kammerphilharmonie Potsdam, das Kammerorchester des Concertgebouw begleitet Alina Pogostkina - und dann kommen auch Barockensembles: Les Talens Lyriques unter Christophe Rousset, Plaisirs du Louvre unter Sébastien Daucé und Maurice Steger mit "La Cetra".

> Andere Solisten bereichern diesen "Frühling", und die meisten sind als Gäste längst bekannt: Gabriela Montero und Fazil Say genauso wie Antoine Tamestit oder Rafał Blechacz, Jan Lisiecki oder Martin Grubinger, der im neuen SNP Dome auftreten soll, der noch in diesem Jahr eröffnet wird. Auch Avi Avital und Elisabeth Leonskaja werden erwartet, und Veronika Eberle beschließt das Festival mit Beethovens Violinkonzert.

> Das Streichquartettfest, das sich schwerpunktmäßig dem Werk Wolfgang Rihms widmet, und "Neuland.Lied" sind aus dem Festivalprogramm ausgelagert: Ersteres wie gewohnt in den Januar, Letzteres in den Juni.

Info: Detailliertes Programm unter www.heidelberger-fruehling.de. Vorverkauf startet am 2. November.

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