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Klima-Demo: Rund 200 Weinheimer protestierten für mehr Klimaschutz

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		Klima-Demo:  Rund 200 Weinheimer protestierten für mehr Klimaschutz

Von Karin Katzenberger-Ruf

Weinheim. "Die Frau hat aber viele Schilder dabei", wundert sich ein kleines Mädchen, als Kerstin Treber-Koban in der Babostraße eintrifft. Als Mitorganisation der ersten Weinheimer Klima-Demo nach dem Lockdown hat sie alle selbst gebastelt und verteilt sie nun. Gleich zum Auftakt der rund zweistündigen Veranstaltung verkündet sie, dass hier keine "Schulschwänzer" auf die Straße gehen. Das Weinheimer Klimabündnis stehe hinter Aktion, viele Gruppen hätten sich zusammengeschlossen.

Daher sind Redebeiträge an drei Stationen vorgesehen: Auf dem Dürreplatz, auf dem Marktplatz und im Schlosspark erläutern Vertreter der Grünen, der SPD, der Naturschutzorganisationen BUND und Nabu, des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und der Bürgerinitiative Breitwiesen die Folgen des Klimawandels. Oder besser gesagt: Sie zeigen auf, was jetzt noch getan werden kann. "Wir müssen der Bundesregierung einen Schub in die richtige Richtung geben", lautet die Botschaft von Treber-Koban. "Beim EU-Gipfel im Oktober wird über den europäischen Beitrag zum Pariser Klima-Abkommen entschieden. Deutschland hat den Vorsitz und steht deshalb in der Verantwortung, dass die EU-Staaten beschließen, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestes 65 Prozent zu senken", so Jörg Steinbrenner, stellvertretender Vorsitzender des BUND-Ortsvereins Weinheim. Einer der bekanntesten Rufe von früheren Demos lautet: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut." Hier ertönt er nach etwa 40 Minuten zum ersten Mal. Bei "Es gib kein Recht auf Kohlebaggerfahren" muss man schon genauer hinhören, um den Satz zu verstehen. "Ihr solltet lieber was schaffen", so der Kommentar eines älteren Herrn angesichts der Demo."Ihr habt wohl zuviel Freizeit", ruft ein paar Meter weiter ein junger Mann in die Menge.

Landtagsabgeordneter Uli Sckerl (Grüne) kann angesichts solch undifferenzierter Kritik nur den Kopf schütteln. Aber es gibt auch aufmunternde Kommentare wie "Gut, dass ihr an dem Thema dran bleibt". Dranbleiben trotz Corona-Krise, das ist offenbar auch für die neue Weinheimer Klimaschutzbeauftragte Ute Timmermann das Wichtigste. "Es gibt keinen Impfstoff gegen den Klimawandel, aber Maßnahmen" steht auf dem Schild, das sie bei der Demo dabei hat. Auf dem Dürreplatz ist sie die erste Rednerin und bekommt reichlich Applaus.

Wie ein verändertes Klima und das Verhalten von Langstreckenzugvögeln zusammenhängen, erfährt das Publikum Ralf Hilpert (Nabu). Zum Radfahren als Auto-Ersatz ermuntert Brigitte Demes (ADFC).

Die Demo ist mit einer etwa viertelstündigen Verspätung gestartet, weil bei der Aufstellung auf die Abstandsregeln hingewiesen werden und sich die Gruppe formieren mussten. Beim Ordnungsamt sind rund 200 Teilnehmer angemeldet. "Ich glaube nicht, dass wir das schaffen, ich rechne mit vielleicht 100", so Sckerl. Da hat er sich geirrt. Laut Polizeiangaben lag die Teilnehmerzahl bei 200. Ob der kleine Emil mitgezählt wurde? Er macht sich nach Worten seiner Mutter Sorgen um die Eisbären, die ihre Heimat verlieren. Also hat sie ein entsprechendes Schild gemalt, auf dem der Bär einen Schwimmring trägt.

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