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Heidelberg: Kunsthaus Welker muss raus - wegen der "Gier der Erben"?

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		Heidelberg:  Kunsthaus Welker muss raus - wegen der

Von Sarah Hinney

Heidelberg. Ein weiteres Traditionshaus in der Innenstadt schließt. Bereits seit 1856 prägt das Kunsthaus Welker das Gesicht des Theaterplatzes. Spätestens zum 1. Dezember ist dort Schluss. Dabei hat Geschäftsführer Dirk Vlatten eine ganze Menge versucht, um das Schicksal seiner Kunsthandlung im "Welkerhaus" abzuwenden. Das beweist der Schriftwechsel mit der Eigentümergemeinschaft, den Vlatten der RNZ zur Verfügung gestellt hat.

Rund 50.000 Euro hat er in den vergangenen drei Jahren die Renovierung und Sanierung der Räumlichkeiten investiert. Vlatten war dennoch bereit, auf die Räume im zweiten Obergeschoss zu verzichten – bei gleichbleibender Miete. Die Eigentümergemeinschaft blieb stur, Vlatten muss raus. "Das ist die Gier der Erben", nimmt der Geschäftsführer im Gespräch mit der RNZ jetzt kein Blatt vor den Mund.

Für 5000 Euro Monatsmiete wird die Gewerbeeinheit inzwischen im Internetportal "Immobilienscout" angeboten. Es sei knapp das Dreifache dessen, was Vlatten aktuell für die Miete bezahlt. Von einer "vielseitig nutzbaren Gewerbeeinheit" ist im Internet die Rede. Sie setzt sich zusammen aus der Verkaufsfläche im Erdgeschoss – in der sich aktuell die Galerie befindet –, einer dazugehörigen Werkstatt im hinteren Bereich, Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss und einem Atelier im zweiten Stock.

Die Räume im ersten und zweiten Stock des 1853 erbauten Hauses seien ebenfalls als Verkaufsfläche, Lager oder Büro vielseitig nutzbar, heißt es weiter in dem Portal. Von 200 Quadratmetern Gesamtfläche ist dort die Rede, die Hälfte davon sei Verkaufsfläche. "Nie und nimmer sind das 100 Quadratmeter", sagt Vlatten vor Ort mit Blick auf den Hauptraum mit der breiten Fensterfront zum Theaterplatz. "30 oder 40 seien es vielleicht", sagt er.

Man merkt ihm an, dass ihn die Situation mitnimmt. Und das, obwohl ihn die Kündigung bereits vor rund einem Jahr erreicht hat. "Unsere Kunden bezeugen uns nahezu täglich, wie schön es sei, dass es in Heidelberg noch so etwas wie den Welker gibt. Bei uns gelernt hat Michael Neff, jetzt Kurator der Schirn in Frankfurt, zu unseren Kunden zählen Beate Weber, Gunther von Hagens, die Intendanten des Heidelberger Stadttheaters ebenso wie internationale Künstler und vor allem die Bewohner der Altstadt", warb Vlatten damals schriftlich bei den Eigentümern um eine Möglichkeit, den Standort dort zu halten. Der zweifache Vater schrieb weiter: "Ich hatte eigentlich vor, das alteingesessene Kunsthaus Welker in Heidelberg an die nächste Generation weiterzugeben und zu erhalten." Das wird ihm an diesem Standort nun nicht möglich sein – die Eigentümergemeinschaft ließ sich von seinen fast schon flehenden Zeilen nicht erweichen.

Es gibt aber zumindest eine gute Nachricht: "Wir werden Heidelberg erhalten bleiben", verspricht Vlatten. Wo genau, das will er aber noch nicht verraten.

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