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St. Leon-Rot: Züchter erweckten Verein wieder zum Leben

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		St. Leon-Rot:  Züchter erweckten Verein wieder zum Leben

Von Agnieszka Dorn

St. Leon-Rot. Neugierig schaut Sokrates umher, schnuppert hier und da und freut sich über ein Leckerchen. Mit dem gleichnamigen griechischen Philosophen hat er nicht viel gemein, dieser Sokrates ist nämlich ein Schaf und lebt auf dem Gelände des St. Leoner Kleintierzuchtvereins. Und das recht gut.

Vor gut einem Jahr sah es um den Erhalt des 1924 gegründeten Kleintierzuchtvereins nicht gut aus, erzählt der jetzige Vorsitzende Peter Weinlein. Nach dem Tod des damaligen Vereinsvorsitzenden fand sich kein Nachfolger, zudem war der Verein auf gerade Mal 26 Mitglieder geschrumpft und hatte nur vier Züchter, die Tendenz war fallend. Die Kleintierzüchter standen vor der Entscheidung, den von ihren eigenen Vätern aufgebauten Verein aufzulösen oder zu versuchen, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Vor dem Hintergrund, dass die Väter damals jede Menge Herzblut hineingesteckt hatten, entschloss man sich für den Erhalt.

Die Kleintierzüchter rührten beim befreundeten Verein der Vogelfreunde die "Werbetrommel" und schafften es tatsächlich, etliche neue Mitglieder zu gewinnen. Innerhalb eines Jahres wuchs der Verein auf fast das Doppelte an, aus 26 Mitgliedern wurden 49 und aus ursprünglich vier wurden zwölf Züchter. "Wir sind sehr froh, dass wir den Verein erhalten konnten", sagt Fred Bechberger, der zweite Vorsitzende.

Das freut die Tiere mindestens genauso, mit den Jungtieren wuseln in verschiedenen Parzellen und übers Freigelände rund 150 Tiere von Hühnern bis hin zu Schafen und Ziegen. Insgesamt sind es 21 verschiedene Rassen, darunter Haushuhnrassen wie New Hampshire oder Paduaner.

Letztere wurden schon im 16. Jahrhundert in Italien gezüchtet, ihr Merkmal ist eine große Haube. Durch das Plus an Mitgliedern und Züchtern könnte der Verein jetzt sogar noch ein paar mehr Parzellen brauchen, momentan stehen zehn zur Verfügung. Auch der Nachwuchs steht in den Startlöchern, es wirken Kinder zwischen fünf und 15 Jahren im Verein mit.

Die Vereinsanlage an der Ecke Pfarrweg und Kronauer Straße verwandelt sich sogar fast ein wenig in einen kleinen Tierpark. "Die Parzellen sind samt den Tieren von außen gut sichtbar", sagt Kassierer Werner Neutz. Gerade in den vergangenen Monaten, als Familien in der Coronakrise viel Zeit hatten, fuhren viele Leute mit Fahrrädern an der Anlage vorbei und schauten sich die Tiere von außen an. Vor allem Kinder seien aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, so Neutz.

Neu auf dem Gelände sind Schafe und Ziegen, wenngleich es vor vielen Jahren hier schon einige gab, und in den nächsten Monaten werden noch Kaninchen dazukommen, erzählt Züchter Ralf Herling, der Kirchenhühner hält. Sie erhielten ihren Namen, weil bis heute mehrmals im Jahr ein Wagen mit Hühnern an der katholischen Kirche in St. Leon hält und die Hühner verkauft, erzählt Herling schmunzelnd.

Die Kleintierzüchter investieren auch in die Zukunft, geplant ist ein "Mobiler Hühnerhof", der Kindergartenkindern die Tiere und die Nahrungsmittelproduktion näherbringen soll. Denn bunte Eier braucht der Verein für Ostern nicht zu kaufen: Ihre Hühner versorgen sie schon bestens damit, legen nicht nur weiße oder hell- und dunkelbraune, sondern auch solche kleinen Punkten und sogar blaue Eier. Aufgrund der Corona-Maßnahmen liegt die Idee momentan aber noch auf Eis. Zudem gab es vor einigen Monaten auf dem Gelände einen Wasserrohrbruch, die Kleintierzüchter warten bis heute darauf, dass dieser endgültig behoben wird.

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