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Heidelberger Südstadt: Mit diesem Park soll alles etwas "anders" werden

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		Heidelberger Südstadt:  Mit diesem Park soll alles etwas

Von Denis Schnur

Heidelberg. Die Planungen für den "anderen Park" auf den US-Flächen in der Südstadt sind weit fortgeschritten - und sogar schon vom Gemeinderat abgesegnet. Trotzdem hat die Stadt am Montag noch mal zur Planungswerkstatt eingeladen. Bei der Beteiligungsveranstaltung gab es zwar "nicht mehr viele Gestaltungsmöglichkeiten", wie Frank Zimmermann von der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung erklärte. Das störte knapp 100 Südstädter nicht: Sie schauten sich die Pläne des Schweizer Studio Vulkan genau an, diskutierten auch Kleinigkeiten, zeigten sich aber insgesamt zufrieden mit den Plänen. Ein Überblick:

Die Idee: Der Name soll Programm sein: Hier entsteht keine Liegewiese mit Spielplatz, die Grünfläche in der Südstadt wird wirklich "anders". Der Park setzt sich mit der Vergangenheit der US-Flächen auseinander, wie sich an vielen Stellen zeigen wird: So sollen Teile der Mauer zu Sitzgelegenheiten werden. Im gesamten Park werden sich "Artefakte" finden - Lampen, Möbel oder Überwachungskameras, die die Architekten auf den Flächen finden und umwidmen. Landschaftsarchitektin Robin Winogrond aus Zürich, die den Park plant, ist begeistert von der Idee: "Das sind ganz tolle historische Orte, die Ihr habt." Im April 2019 wird mit dem Bau des nördlichen Teils des Parks begonnen, mit den Flächen rund um die Chapel, dem Bürgerpark am Mark-Twain-Center und dem Checkpoint. Während diese schon im Juni diskutiert wurden, ging es am Montag um den südlichen Teil des Parks. 2021 soll der gesamte Park fertig sein.

Das Forum: Der ehemalige Paradeplatz bekommt nicht nur ein neues Design, sondern auch einen neuen Namen. Der Platz soll riesig bleiben, Rasen am Rand dafür sorgen, dass er freundlicher wirkt. 90 Meter wird die befestigte Fläche in der Mitte des Platzes im Durchmesser haben. Hier sollen künftig große Veranstaltungen stattfinden, etwa das Internationale Filmfestival oder das Deutsch-Amerikanische Freundschaftsfest. Höhepunkt wird das Wasserspiel - eine flache Schale mit 14 Metern Durchmesser, in der Kinder baden können. Ansonsten soll die Fläche leer bleiben. Die Idee kam bei den Bürgern prinzipiell gut an: Eine Südstädterin freute sich sehr, dass das Filmfestival in ihre Nachbarschaft kommt. Eine andere warnte jedoch, dass sich Algen im Wasser bilden oder Kalk ablagern könnten.

Der Kulturmarkt: Der Platz direkt vor dem neuen Karlstorbahnhof soll einen "informellen Charakter" (Winogrond) bekommen. Hier können Märkte stattfinden, Konzerte oder Kulturveranstaltungen. Es soll eine temporäre Bühne aufgebaut werden, Leinwände an den Gebäuden können von den Nutzern bespielt werden. Parkplätze sollen hier keine entstehen - sehr zur Freude der Südstädter. Diese diskutierten ansonsten viel über die künftige Nutzung. "Wir schaffen einen Rahmen, der gefüllt werden kann", erklärte Architektin Giulia Sperandio - und ließ alle Möglichkeiten offen.

Die Vitrine: Ausgefallen wird es dann zwischen dem Torhaus, in das eine Hochschule einziehen soll, und der Römerstraße. Hier entsteht die Vitrine, die Vorbeifahrenden einen Eindruck von den Flächen vermitteln soll. Dazu werden viele "Artefakte", etwa die Überwachungskameras, von denen es Hunderte auf den Flächen gibt, zu einer Ausstellung. "Was vorher Abwehr war, stellen wir zur Schau", erläuterte die Architektin die Idee. Es gehe darum, die schwere Geschichte des Ortes hervorzuheben und kreativ damit umzugehen. "Mit einer Prise Humor", so Winogrond. Die Bürger überlegten am Montag, wie man die Geschichte vermitteln kann - etwa durch zusätzliche Infotafeln. Aber Winogrond bevorzugt verspielte Elemente: "Es kann sein, dass die Vitrine mehr Fragen gibt als Antworten."

Die Römerstraße: Die Straße, die durch den Park führt, war eigentlich nicht Thema der Veranstaltung - interessierte die Südstädter aber natürlich trotzdem. Hier schlagen die Planer vor, dass die Fußwege hinter der Mauer platziert werden, die an vielen Stellen geöffnet wird. Somit finden zwischen Vitrine und Chapel sowohl Radwege als auch vier Autospuren Platz - und vor allem: eine Baumreihe mitten auf der Straße. Vor allem diese Idee begeisterte die Anwohner, auch wenn sie Zweifel haben, dass sie umgesetzt wird: "Das wäre toll, aber das kann ich mir nicht vorstellen", erklärte eine Frau.

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