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Mannheim: Müllberge und Planscher sorgen für Ärger

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		Mannheim:  Müllberge und Planscher sorgen für Ärger

Von Olivia Kaiser

Mannheim. Frische Stiefmütterchen sind gepflanzt, die Brunnen mit Wasser befüllt, und die Fontänen sprudeln - wenn die Springbrunnenanlagen am Wasserturm wieder in Betrieb genommen werden, dann ist auch in Mannheim Frühling. Europas größte Jugendstilanlage ist der Stolz der Quadratestadt und lockt viele Besucher. Die halten sich allerdings nicht immer an die Verhaltensregeln in der Grünanlage. Das besorgt Anwohner und Gewerbetreibende, die sich zum Aktionsbündnis Friedrichsplatz zusammengetan haben. Ihnen geht es vor allem um den Erhalt des denkmalgeschützten Jugendstil-Ensembles.

In den vergangenen Jahren sei der schmucke Platz um den Wasserturm immer mehr zur "vielseitig genutzten Freizeitanlage geworden", schreibt Harald Steiger, der Vorsitzende des Vereins Friedrichplatz, und einer der Initiatoren des Aktionsbündnisses. Ihm geht es dabei nicht so sehr um die Menschen, die auf den Rasenflächen verweilen. Das ist bereits seit einigen Jahren erlaubt. Ihn und seine Mitstreiter stört es auch nicht, wenn sich jemand auf einer Decke sonnt oder ein kleines Picknick gemacht wird. Das Bündnis ärgert es, dass dort immer mehr Menschen ihren Müll einfach liegen lassen.

Gelbe Schilder weisen mit Piktogrammen darauf hin, was verboten ist. Dazu zählen Ballspielen, Sonnenbaden mit Liegestuhl und Schirm, Skateboardfahren und Baden im Springbrunnen. "Doch darüber wird sich immer öfter hinweggesetzt", betont Steiger. Das mutet manch einem im ersten Moment etwas spießig an. Doch beim Ballspielen würden immer wieder die Blumenbeete verwüstet. Die große Brunnenanlage werde zunehmend als Planschbecken betrachtet. "Dabei werden immer wieder die Fontänensprüher beschädigt."

Während der Freiluftsaison seien Mitarbeiter der Stadt regelmäßig damit beschäftigt, die entstandenen Schäden zu beheben. Und das geht ins Geld. Wenn man bedenkt, dass allein der Verein für Stadtbild zur Restaurierung des Jugendstil-Ensembles 500.000 Euro an Spenden aufgebracht hat, dann ist der Unmut, der in dem offenen Brief an die Stadtverwaltung formuliert wird, nachvollziehbar. Neben Steiger haben unter anderem auch Kunsthallenchefin Ulrike Lorenz und Lutz Pauels von der Werbegemeinschaft City das Schreiben unterzeichnet.

Harald Steiger berichtet auch von nächtlichen Grillfesten und entzündeten Bengalos. Der Lärmpegel, vor allem in der heißen Jahreszeit, übersteige zuweilen die Geräuschkulisse der Autos und zehre an den Nerven der Anwohner. Als Beleg für ihre Vorwürfe haben die Verfasser des offenen Briefs mehrere Fotos beigelegt. Sie zeigen deutlich, wie sich Erwachsene und Kinder im Springbrunnen erfrischen. Ein Fehlverhalten sei auf den Bildern nicht nachvollziehbar, lautete dagegen die Antwort aus dem Rathaus.

"Die Fotos sind doch eindeutig. Das verärgert mich schon", erklärt Harald Steiger. Er sieht die Stadt in der Verantwortung, die geltenden Regeln der Polizeiordnung durchzusetzen. Erfreut ist er über das Angebot, einen Gesprächstermin vor Ort zu vereinbaren. "Das werden wir natürlich tun." Dabei wolle er nochmals auf die Verpflichtung der Stadt hinweisen, sei der Platz doch denkmalgeschützt. Somit seien bestimmte Auflagen zu erfüllen.

Theoretisch könnte auch die Denkmalschutzbehörde des Regierungspräsidiums in Karlsruhe hinzugezogen werden. An einer Konfrontation sei man jedoch nicht interessiert, stellt Steiger klar: "Wir sitzen doch im selben Boot."

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