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Hochwasser in Waldhilsbach: Ein abgebrochenes Mauerstück war schuld an der Überflutung

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		Hochwasser in Waldhilsbach:  Ein abgebrochenes Mauerstück war schuld an der Überflutung

Von Lilliane Linier

Neckargemünd-Waldhilsbach. Ungewohnt viele Waldhilsbacher hatten sich zur jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats eingefunden. Ihr Interesse galt einzig und allein dem Hochwasserschutz. Noch vor Eintritt in die Tagesordnung stellten sie allerhand Fragen zum Thema. Etwa: Was unternimmt das Gremium, um Hochwassersituationen wie die vom 30. auf den 31. Dezember zukünftig zu unterbinden? Warum ziehen es die Räte nicht in Erwägung, sich für ein Rückhaltebecken auf Heidelberger Gemarkung starkzumachen? Schließlich werde der Forellenbach von den Niederschlägen auf Heidelberger Seite gespeist.

Für die Verwaltung beantwortete Ortsvorsteherin Anne von Reumont die Fragen der Bürger. Sie informierte darüber, dass das Gremium nicht tatenlos zusehe, sondern dass bereits ein Gutachten eines Ingenieurbüros vorliege, wonach ein solches Rückhaltebecken auf Heidelberger Gemarkung nicht zur Lösung des Waldhilsbacher Problems beitrage.

Die Hochwasserproblematik im Neckargemünder Stadtteil sei sehr vielschichtig - und so sei sie nicht mit einer Einzelmaßnahme zu beheben. Denn der Forellenbach ist nicht das einzige Rinnsal in Waldhilsbach: Auch der Massenbach, den man normalerweise nicht sehe, entwickle sich bei längerem Starkregen zu einem reißenden Bach, erklärte von Reumont. Und als dritter Bach fließt auch noch die Klinge durch die Gemarkung.

Prekär werde die Situation unter anderem durch zahlreiche Verdolungen, die in den 60er- und 70er-Jahren erfolgt seien, so die Ortsvorsteherin. Sie kritisierte aber auch mangelnde Sensibilität von Seiten der Anwohner. Diese hätten teilweise die Böschung nicht in ihrem naturnahen Zustand belassen, sondern möglichst nahe am Bach eine Mauer errichtet, um so ihr Grundstück "zu vergrößern". Außerdem lagerten sie auch an der Böschung Grünschnitt, Kompost und Holz, was bei einer Hochwassersituation in den Bach gelange und so in Minutenschnelle die Rechen verstopfe.

So sei der Hauptgrund für das letzte Hochwasser, bei dem der städtische Kindergarten überflutet wurde, auch im Prinzip "hausgemacht" gewesen: Ein zwei Meter langes Betonmauerstück einer privaten Mauer habe sich gelöst und den Rechen in Höhe des Kindergartens innerhalb von Minuten zugesetzt. Ein Taucher vom Technischen Hilfswerk musste ran, um den Rechen wieder freizulegen.

Die Ortsvorsteherin versicherte den Anwesenden, dass die Verwaltung alle Hebel in Bewegung setze, damit hier schnell gehandelt werde. Im Rahmen des Tagesordnungspunktes berichtete von Reumont, dass im Haushalt Geld eingestellt sei, um das Einlaufbecken am Ortsausgang Richtung Heidelberg zu vergrößern. Hier habe die Stadt erst ein Grundstück aus privater Hand ankaufen müssen. Außerdem werde demnächst eine Gewässerschau mit Vertretern des Stadtteils, der Stadtverwaltung sowie des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes sowie den Anwohnern erfolgen, um die Situation unter die Lupe zu nehmen. Darüber würden die Anwohner vorher informiert.

Außerdem entschied der Ortschaftsrat, zeitnah eine Bürgerversammlung zum Thema einzuberufen. Auf die Frage aus dem Gremium, warum im vergangenen Jahr trotz eingestellter Haushaltsmittel keine Maßnahme erfolgt sei, antwortete die Ortsvorsteherin, dass wegen der Neckargemünder Großbaustelle hierfür keine personellen Kapazitäten von Seiten der Stadt vorhanden waren. Sie sei sehr zuversichtlich, dass in diesem Jahr effektive Maßnahmen für den Hochwasserschutz ergriffen würden.

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