Gorewear Fernflow-Windbreaker im Test: Leichte MTB-Jacke für Wind & Nieselregen
Wer viel Zeit auf dem Rad verbringt, kennt das Problem: Wind und wechselhaftes Wetter können eine Ausfahrt schnell ungemütlich machen. Mit dem Fernflow Windbreaker möchte Gorewear genau hier ansetzen und eine Jacke liefern, die sowohl leicht und kompakt ist als auch Schutz vor Wind und Nieselregen bieten soll. Wir haben die Windbreaker-Jacke auf unterschiedlichen Ausfahrten getestet und uns einen Eindruck verschafft.
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Gorewear Fernflow Windbreaker MTB Jacke: Infos & Preise
Als eine „Revolution in Sachen Komfort“ bewirbt Gorewear den Fernflow Windbreaker. Dahinter steckt eine leichte MTB-Jacke, welche tatsächlich ein außergewöhnlich weiches und geschmeidiges Material vorweist, das zudem mit hoher Atmungsaktivität ausgestattet sein soll. Das speziell gewebte Innenfutter samt seiner 3D-Struktur soll für eine effiziente Feuchtigkeitsregulation sorgen, was verhindert, dass die Jacke an der Haut klebt. Hierdurch will man einen hohen Tragekomfort erreichen, selbst wenn die Jacke direkt über einem Kurzarmtrikot oder -shirt getragen wird.
- Material 50 % Polyamid, 35 % Polyamid (recycelt), 8 % Polyester, 7 % Elastan
- besondere Features winddicht mit DWR-Beschichtung, teils aus recyceltem Material, kleines Packmaß, speziell gewebtes Innenfutter mit 3D-Struktur
- erhältliche Größen S / M / L / XL / XXL (getestet)
- Farben Sand, Grey, Beige, Graphite, Black, Blue, Green
- Gewicht ca. 197 g (Herstellangabe, Größe M)
- www.gorewear.com
- Preis 129,95 € (UVP)
Praktisch: Die helmkompatible Kapuze, die sich laut Gorewear bequem unter dem Helm tragen lassen soll. Hier kann vorweggenommen werden: Jacken trägt man besser über dem Helm, und das funktioniert auch mit der Fernflow hervorragend. Für den eigentlichen Wetterschutz setzt Gorewear auf ein Material mit geringer Luftdurchlässigkeit und DWR-Imprägnierung. Damit ist die Jacke winddicht und bietet leichten Regenschutz, ohne die Atmungsaktivität einzuschränken – ein Vorteil gerade bei intensiven Fahrten, bei denen Überhitzen schnell zum Problem werden kann.
Ein verstärkter Saum und ein samtiger Kragen erhöhen die Robustheit und den Komfort, während das Kinetic-Garment-Design eine passgerechte Form in vorgebeugter Fahrhaltung gewährleisten soll. Zwei Fronttaschen mit Reißverschluss bieten praktischen Stauraum, ein Kordelzug am Saum ermöglicht individuelles Nachjustieren. Reflektierende Elemente an Ellbogen, Brust und Rücken erhöhen die Sichtbarkeit – sinnvoll bei schlechten Lichtverhältnissen. Laut Gorewear werden recycelte Materialien für die Herstellung genutzt. Wie hoch der Anteil ist, wird jedoch nicht angegeben.
Auf dem Trail
Der Fernflow-Windbreaker wurde im Testzeitraum als Notfall- sowie Übergangsjacke genutzt. Im Nachhinein etwas kühn, gab ich Größe XXL bei der Auswahl an. Für meine 1,94 m mit rund 104 kg wäre auch eine Konfektionsgröße kleiner ausreichend gewesen. Die gewählte Größe sitzt somit eher locker, gibt mir jedoch viel Bewegungsspielraum. Das dünne Material soll den Wind blockieren, während es gleichzeitig ausreichend atmungsaktiv bleibt, damit man auf langen Anstiegen nicht sofort im eigenen Schweiß badet. In der Praxis fühlt sich das Gewebe angenehm leicht und weich an. Es raschelt kaum – ein Detail, das gerade bei längeren Tretstücken auffällt.
Ich habe die Fernflow meist mit einem oder zwei dünnen Baselayern kombiniert. Damit eignet sich die Jacke gut für frische Frühlingstage oder den Herbst. In Verbindung mit einem Rückenprotektor oder dem klassischen Zwiebelprinzip kann man sie auch bei kühleren Bedingungen bis 0° C nutzen. Bei milderen Temperaturen bis 15° C fungiert sie hervorragend als Windstopper und bietet Schutz vor dem kühlen Lüftchen auf angeschwitzter Haut auf längeren Traversen oder dem Heimweg. Der Komfort wird in solchen Situationen spürbar erhöht, die Fernflow-Jacke lässt genug Wärme ab, sodass ich darunter kaum bis gar nicht schwitze.
Die Kapuze ist so geschnitten, dass sie unter und über meine Halbschale passt. Das Stretchelement an der Kapuzenkante hält diese an Ort und Stelle und hilft dabei, den Helm eng zu umschließen. Dadurch bleibt sie auch bei schneller Abfahrt in Position und hält Wind effizient draußen, was nicht bei jeder MTB-Jacke selbstverständlich ist. Ärmel und Saum schließen eng an, sodass auch hier kein spürbarer Fahrtwind eindringt. Echten Starkregen hat der Windbreaker im Testzeitraum nicht gesehen, hierfür ist er aber auch nicht konzipiert. Leichte bis mäßige Schauer jedoch sehr wohl – seine Beschichtung hat mich dabei nie im Stich gelassen und mich zuverlässig trocken gehalten.
Ein weiteres Plus ist das durchaus kompakte Packmaß. Meine XXL-Jacke findet damit auch in einem Hipbag, Bike-Kofferraum oder Mini-Rucksack Platz. Wer also auf längeren Touren auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Jacke unauffällig mit sich führen.
Fazit – Gorewear Fernflow
Die Gorewear Fernflow-MTB-Jacke ist vielleicht kein Alleskönner, aber als leichte, gut verstaubare Jacke für wechselhafte Bedingungen absolut überzeugend. Wer ein Backup für windige Gipfel, unvorhergesehene Schauer oder kühle Abfahrten sucht, dürfte hier fündig werden. Der Preis liegt im noch vertretbaren, mittleren bis gehobenen Bereich – dafür bekommt man ein durchdachtes und hochwertig verarbeitetes Produkt.
Gorewear Fernflow – Pro / Contra
Stärken
- qualitativ hochwertige Verarbeitung
- hoher Tragekomfort
- gute Temperaturregulierung
- breiter Temperaturbereich
Schwächen
- eingeschränkter Wetterschutz (starker Regen)
Was sagst du zum Gorewear Fernflow-Windbreaker?
Testablauf
Ich habe die Gorewear Fernflow Windbreaker-MTB-Jacke während mehrerer feuchter und trockener Tage im Frühjahr und Herbst auf meinen Hometrails und während unseres Trail-Bike-Vergleichstests getragen.
Hier haben wir die Gorewear-MTB-Jacke getestet
- Hessen: Mildes bis frisches Klima, während des Testzeitraums gab es trockene, feucht-neblige bis sonnige Tage mit gelegentlichem Frost. Meist 5° bis 13° C.
| Körpergröße | 194 cm |
| Schrittlänge | 97 cm |
| Oberkörperlänge | 71 cm |
| Armlänge | 68 cm |
| Gewicht | 104 kg |
- Fahrstil
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- etwas straffe, so wenig Dämpfung wie möglich, so viel Zugstufe wie nötig, ausreichend Pop
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausreichender Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

